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DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH

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Digitale Lernszenarien<br />

D 4.2.4: Räumliche und<br />

zeitliche Flexibilität<br />

D 4.2.6: Individualisierung<br />

Bildung interessierten Menschen weltweit zugänglich gemacht<br />

werden.<br />

Auch das Bereitstellen von Open Courses, d. h. von Kursen<br />

ohne Zugangsbeschränkungen, bedeutet eine Ausweitung<br />

der Zielgruppe von Hochschulen über die immatrikulierten<br />

Studierenden hinaus.<br />

Das Szenario trägt zur räumlichen und zeitlichen Flexibilisierung<br />

von Lernprozessen bei, da Lerninhalte unabhängig<br />

von den Rahmenbedingungen der Präsenzlehre an<br />

Hochschulen an selbst gewählten Orten und vielfach auch<br />

zu selbst gewählten Zeiten abgerufen werden können.<br />

Ein wachsendes Angebot an freien Lernmaterialien im Internet<br />

begünstigt die Individualisierung von Lernprozessen.<br />

Frei zugängliche Lernmaterialien erleichtern es Studierenden,<br />

sich über die von Lehrenden vorgegebenen<br />

Lernmaterialien hinaus eigenverantwortlich mit Lerninhalten<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Auch die Teilnahme an Open Courses neben dem Studium<br />

schließt die Möglichkeit ein, dass Studierende jenseits<br />

eines vorgegebenen Curriculums eigene Schwerpunkte<br />

im Lernprozess setzen und sich gezielt weitere<br />

berufsbefähigende Lernstoffe aneignen können.<br />

Verbreitung und Potenzial<br />

Impulsgebend für die Entwicklung und Verbreitung von OER waren Akteure in den<br />

Vereinigten Staaten, in denen OER frühzeitig als Chance für die Hochschullehre erkannt<br />

wurden, in denen man sich u. a. durch die Erstellung von freien Textbüchern<br />

eine Kostenreduktion für Studierende erhoffte und in denen mehrere Stiftungen<br />

angesiedelt sind, die OER-Projekte maßgeblich mitfinanzieren. 195 Zunehmend bieten<br />

dort auch proprietäre Lernplattformen wie Blackboard Learn OER an. Auch in<br />

Großbritannien lag ein Schwerpunkt der Aktivitäten im OER-Bereich frühzeitig auf<br />

der Hochschulbildung. Das Angebot von OER in Studiengängen an deutschen Hochschulen<br />

ist hingegen noch überschaubar und auf kleinere Themenbereiche begrenzt.<br />

196<br />

Die Verwendung von OER bietet zahlreiche Vorteile für Hochschulen und Lehrende,<br />

darunter die Möglichkeit, dass freie Lernmaterialien auch verändert und an die eigenen<br />

Gegebenheiten angepasst werden können. Zugleich stellt die OER-Nutzung<br />

an den Hochschulen eine Chance dar, Schwierigkeiten mit dem Urheberrecht und<br />

den geltenden Schrankenregelungen (UrhG §52a) auszuräumen und bestehende<br />

Unsicherheiten unter Lehrenden zu überwinden. Dass auch die OER-Community<br />

195<br />

196<br />

Deimann, Neumann & Muuß-Merholz (2015), S. 52 f.<br />

Pongratz (2015), S. 36; Wikimedia Deutschland (2015), S. 103<br />

Januar 2016 ǀ Seite 77

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