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DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH

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Digitale Lernszenarien<br />

Diplome und Universitätsabschlüsse wie den Bachelor, Bachelor (Honours), Master<br />

sowie PhD-Programme im Fernstudium an. Das Studienprinzip basiert auf dem<br />

„Supported Open Learning“, einer Art des Fernstudiums, bei der Studierenden umfangreiches<br />

Studienmaterial (Lernprogramm, Video/Podcast, Quiz etc.) online zur<br />

Verfügung gestellt wird und bei der eine Tutorin oder ein Tutor die Studierenden im<br />

Lernprozess begleitet. Prüfungen werden entweder online in Form von Hausarbeiten<br />

und Multiple-Choice-Tests oder in einer überwachten Umgebung wie universitätseigenen<br />

Testzentren durchgeführt. 146<br />

In Kanada informiert der Hochschulverbund CVU/UVC – Canadian Virtual University<br />

147 in einem zweisprachigen Internetportal über die Online-Studiengänge und Online-Kurse<br />

sowie weitere Fernstudienangebote elf kanadischer Mitgliedsuniversitäten.<br />

Über die CVU/UVC-Plattform ist eine Bewerbung auf Online-Studiengänge der<br />

Mitgliedsuniversitäten möglich; das Studium erfolgt auf der Lernplattform der jeweiligen<br />

Universität. Auf Blackboard, Moodle oder Brightspace stellen die einzelnen<br />

Universitäten Kursmaterialien, E-Lectures, Simulationen oder Aufgaben bereit. Referate<br />

werden mittels Webkonferenzdienst gehalten und dort oder in sozialen<br />

Medien diskutiert. Auch MOOCs werden angeboten. Über das CVU-Einschreibungssystem<br />

lassen sich Online-Kurse aus dem Angebot verschiedener Universitäten im<br />

Rahmen eines Studiengangs miteinander kombinieren. An der Thompson Rivers<br />

University in Kamloops, British Columbia, einem Mitglied des CVU-Verbunds, müssen<br />

Lehrende eigens obligatorische Online-Lehrkompetenz-Kurse absolvieren.<br />

Nicht nur die Bildungssysteme wohlhabender Industrienationen (und Flächenstaaten<br />

wie Kanada), sondern auch diejenigen strukturschwacher Staaten können erheblich<br />

von neuen digitalen Distributionsformen für ganze Studiengänge profitieren,<br />

wie das Beispiel der National Open University of Nigeria im bevölkerungsreichsten<br />

Land Afrikas zeigt. Die öffentlich finanzierte National Open University stellt<br />

eine reine Online-Universität mit rund 120.000 Studierenden dar. 148 In 63 angeschlossenen<br />

Studienzentren, die über das gesamte Land verteilt sind, können Lernmaterialien<br />

abgerufen und kann gelernt werden. Die eigene Lernplattform „NOUN<br />

iLearn“ stellt Lernmaterial, E-Lectures, Podcasts, Smart E-Books, Aufgaben, Quiz<br />

und Assessment-Tools bereit, ermöglicht Seminardiskussionen und bietet Zugriff<br />

auf ein Netzwerk von Lehrenden und Tutorinnen und Tutoren. Prüfungen werden in<br />

den Studienzentren abgenommen. In Entwicklungs- und Schwellenländern eröffnen<br />

Online-Universitäten neuen Bevölkerungsgruppen Zugang zu höherer Bildung.<br />

146<br />

147<br />

148<br />

http://www.open.ac.uk/<br />

http://www.cvu-uvc.ca/english.html<br />

http://www.nou.edu.ng/<br />

Januar 2016 ǀ Seite 52

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