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DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH

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Digitale Lernszenarien<br />

tur etc.), werden sie an deutschen Hochschulen bislang nur gelegentlich systematisch<br />

und in größerem Umfang für solche Zwecke genutzt.<br />

Die an amerikanischen stärker als an deutschen Hochschulen verbreiteten E-Portfolios<br />

– die Minnesota State Colleges and Universities (MnSCU) haben gar ein eigenes<br />

E-Portfolio für alle Hochschulen des US-Bundesstaats Minnesota entwickeln<br />

lassen („eFolia Minnesota“) – werden von manchen Hochschulen als lebenslanges<br />

kostenloses Angebot für Lehrende und Studierende bereitgestellt und können damit<br />

zugleich Bestandteil der Alumnistrategie einer Hochschule sein. 243 Häufig werden<br />

E-Portfolios nicht nur zu Reflexions-, Beurteilungs- und Selbstmarketingzwecken,<br />

sondern auch zur Vernetzung Studierender und zur Stärkung der Peer-<br />

Community genutzt.<br />

Auch formative E-Assessments bieten mit digitalen Selbstlernaufgaben, Tests und<br />

Übungsklausuren, die der eigenen Lernfortschrittskontrolle dienen und (z. B. zwischen<br />

zwei E-Lecture-Sequenzen im Rahmen von xMOOCs) zur Sicherung von Lernergebnissen<br />

beitragen, gute Voraussetzungen zur Intensivierung von Selbstlernprozessen.<br />

Sie erleichtern Studierenden die weitere Steuerung von Lernprozessen.<br />

Besonders großes Entwicklungspotenzial ist angesichts der starken Verbreitung mobiler<br />

Geräte mobil genutzten Lernanwendungen zuzuschreiben. Gartner ordnet die<br />

mobile Smartphone-Nutzung für Lernzwecke innerhalb des „Hype Cycle for Education“<br />

dem „Pfad der Erleuchtung“ zu, auf dem eine kontinuierlich steigende Wertschätzung<br />

durch Lehrende und Studierende zu verzeichnen ist. 244 Mobile Geräte erleichtern<br />

personalisierte Lernprozesse und können helfen, Barrieren z. B. für körperlich<br />

beeinträchtigte Studierende abzubauen. Im non-formalen Lernsektor sind<br />

mobile Angebote wie beispielsweise die Codeacademy, 245 eine Internet-Plattform,<br />

die in verschiedenen Sprachen kostenlosen Programmierunterricht anbietet, verbreitet.<br />

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken<br />

Stärken und Chancen<br />

E-Portfolio<br />

• E-Portfolios eignen sich für verschiedene<br />

Zwecke (z. B. Aneigung versus Beurteilung<br />

von Wissen und Kompetenzen).<br />

Ihnen kommt eine „Brückenfunktion<br />

zwischen Lehr-, Lern- und Beurteilungsprozessen“<br />

246 zu.<br />

• E-Portfolios tragen zu einer besseren<br />

Schwächen und Risiken<br />

• Zwischen der Zielsetzung der Reflexion<br />

eigener Lernprozesse und dem Streben<br />

nach Studienerfolg können Zielkonflikte<br />

auftreten, die Studierende selektiv nur<br />

erfolgreiche Lernprozesse darstellen<br />

lassen.<br />

• Die Aufforderung an Studierende, den<br />

243<br />

244<br />

245<br />

246<br />

Michel (2015), S. 25<br />

Gartner (2015)<br />

https://www.codecademy.com/<br />

Mayrberger (2013), S. 63<br />

Januar 2016 ǀ Seite 89

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