DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH
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Digitale Lernszenarien<br />
Notebook und entsprechender Lernanwendungen genutzt werden, um kurze unausgefüllte<br />
Zeiten und Pausen im studentischen Tagesablauf wie Fahrten im Personennahverkehr<br />
zu überbrücken.<br />
Neben dem mobilen Lernen lassen sich dem Szenario auch diagnostische E-Assessments<br />
zuordnen, die im Vorfeld einer Lehrveranstaltung helfen, studentische Defizite<br />
zu erkennen und durch Zusatzangebote aufzufangen. Vor allem fallen zudem<br />
auch formative E-Assessments wie lernfördernde Tests im Rahmen von Simulationen,<br />
die der Ermittlung des Lernfortschritts im Verlauf einer Lernsituation und der<br />
besseren Steuerung des weiteren Lernprozesses durch Studierende dienen, unter<br />
dieses Szenario. 242 Auch E-Portfolios, die als digitale Sammlung von Lernprozess-<br />
Dokumentationen und Lernprodukten dazu dienen, den Lernprozess zu veranschaulichen<br />
und zu evaluieren, lassen sich diesem Szenario zuordnen, da sie studentische<br />
Arbeiten sichtbar und bewertbar machen und damit den Lernprozess unterstützen<br />
können.<br />
Charakteristische Merkmale und Dimensionen:<br />
D 4.2.1: Lehrenden-/Lernendenrolle<br />
D 4.2.4: Räumliche und zeitliche<br />
Flexibilität<br />
D 4.2.6: Individualisierung<br />
Im Mittelpunkt des Szenarios steht der Studierende und<br />
der selbstgesteuerte Lernprozess. Zum Lernprozess können<br />
das selbstständige Formulieren von Lernzielen, das<br />
selbstständige Organisieren von Lernressourcen, das Lösen<br />
von Aufgaben in Einzel- oder Gruppenarbeit oder das<br />
selbstständige Dokumentieren des Lernprozesses und<br />
-ergebnisses zählen.<br />
Dem Lehrenden kommt die Rolle des Impulsgebers zu. Im<br />
Einzelfall rückt er ganz in den Hintergrund.<br />
Selbstgesteuerte Lern- und Übungsphasen beispielsweise<br />
im Rahmen des mobilen Lernens gehen mit einem hohen<br />
Maß an räumlicher und zeitlicher Flexibilität einher. Der<br />
Lernende bestimmt den jeweiligen Lernort selbst und<br />
kann Lernmaterialien auch asynchron nutzen.<br />
Die selbstgesteuerten Lernprozesse dieses Szenarios führen<br />
zugleich zu einem hohen Maß an Individualisierung.<br />
Der Lernende wählt Lernstoff und -material selbst aus<br />
oder bearbeitet Aufgabenstellungen selbstständig.<br />
Verbreitung und Potenzial<br />
Obwohl digitalisierte Lernangebote eine große Fülle an Möglichkeiten der Unterstützung<br />
von Prozessen des Selbststudiums bieten (z. B. Entwicklungsportfolios zur<br />
Begleitung von Orientierungssemestern in MINT-Studiengängen, Quantenmechanik-Simulationen<br />
in der Physik, hochauflösende histologische Bilder in der Zahnmedizin,<br />
Erstellen von Architekturmodellen mittels Rapid Prototyping in der Architek-<br />
242<br />
Michel (2015), S. 13-17<br />
Januar 2016 ǀ Seite 88