DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH
10v-4qb
10v-4qb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Digitale Lernszenarien<br />
schung von bereits Gelerntem.<br />
• Möglichkeit der schnellen Aktualisierung<br />
von Lernmaterialien. 200<br />
• OER fördern neue Formen der Kooperation<br />
und Innovation beim Erstellen von<br />
Lernressourcen und der Anpassung an<br />
die eigenen Gegebenheiten und unterstützen<br />
den interdisziplinären und -universitären<br />
Austausch. 201<br />
• OER helfen dabei, Probleme mit dem<br />
Urheberrecht in den Griff zu bekommen.<br />
202 Lehrende entgehen aktuellen<br />
Problemen bei der Nutzung von Fremdmaterialien.<br />
Open Course und MOOC<br />
• MOOCs bereichern als instruktionelles<br />
Genre zwischen regulärer Lehrveranstaltung<br />
und reinem Selbststudium mit<br />
Lehrbuch Lehr- und Lernprozesse. 205<br />
Dies gilt besonders ausgeprägt für die<br />
öffentlich weniger stark wahrgenommenen<br />
cMOOCs.<br />
• Open Courses und MOOCS erleichtern<br />
den Zugang zu kostenfreien, hochwertigen<br />
Lernangeboten und verschaffen<br />
einer breiteren Zielgruppe Zugang zu<br />
Hochschulbildung. 206<br />
• Skaleneffekte: MOOCs können sehr hohe<br />
Teilnehmerzahlen erreichen und<br />
gleichermaßen für die Massenausbildung<br />
wie individualisiertes Lernen ge-<br />
traut machen.<br />
• Rechtsunsicherheiten bleiben: Wer als<br />
OER gekennzeichnete Ressourcen modifiziert<br />
und wiederveröffentlicht, kann<br />
rechtlich belangt werden, falls nicht der<br />
Urheber die Lizenzierung des Materials<br />
vorgenommen, sondern sich eine andere<br />
Person die Urheberschaft nur angemaßt<br />
hatte. 204<br />
• In Deutschland existiert bislang vergleichsweise<br />
wenig öffentliche<br />
Unterstützung für die Entwicklung und<br />
Nutzung freier Lernmateralien.<br />
• Didaktische Schwächen: Ähnlich wie<br />
Vorlesungen sind xMOOCs auf Lernende<br />
ausgerichtet, die bereit sind, sich<br />
zeitweilig einer „expositorischen Lehre<br />
mit direktiver Rückmeldung zu unterwerfen“.<br />
208 Das Vortragsformat kann zu<br />
Ermüdungserscheinungen führen. 209<br />
• Prinzipielle Hürden treten bei der<br />
rechtssicheren individualisierten Identifizierung<br />
für Prüfungen in Zusammenhang<br />
mit MOOCs auf. 210<br />
• Viele Hochschulen bieten Lehrenden,<br />
die MOOCs durchführen wollen, zu wenig<br />
Unterstützung. 211<br />
• Die Kursentwicklung und -durchführung<br />
verursachen hohe Kosten. Hochschullei-<br />
203<br />
200<br />
201<br />
202<br />
204<br />
205<br />
206<br />
Die Autoren eines Whitepapers zu OER verweisen darauf, dass sich Qualitätsstandards sowohl<br />
für die Materialqualität von OER als auch für die auf OER beruhenden Bildungsprozesse<br />
„gerade erst herauszubilden beginnen“ (Deimann, Neumann & Muuß-Merholz 2015, S. 43-<br />
45), da es sich bei OER um ein immer noch verhältnismäßig junges Thema handele.<br />
Ebner & Schön (2013), S. 10<br />
Ebner & Schön (2013), S. 10<br />
Deimann, Neumann & Muuß-Merholz (2015), S. 17-21<br />
Ebner et al. (2015), S. 94<br />
Thille, Mitchell & Stevens (2015)<br />
Die Studie “Democratizing education?”, die auf der Auswertung der Daten von 68 MOOCs der<br />
Harvard University und des MIT basiert, dokumentierte 2015 allerdings, dass MOOCs vorrangig<br />
von Personen genutzt werden, die bereits einen hohen Bildungsgrad aufweisen und einem<br />
eher wohlhabenden Umfeld zuzuordnen sind. Die Autoren gelangten in ihrem Beitrag in<br />
der Fachzeitschrift “Science” zu der Einschätzung, dass MOOCS – nicht zuletzt aufgrund des<br />
Faktors einer unterschiedlichen Mediensozialisation – die Ungleichheiten bei Bildungsergebnissen<br />
in Zusammenhang mit dem sozioökonomischen Status eher verschärfen als sie zu reduzieren<br />
(Hansen & Reich, 2015).<br />
Januar 2016 ǀ Seite 79