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DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH

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Digitale Lernszenarien<br />

4. MERKMALE UND D<strong>IM</strong>ENSIONEN<br />

DIGITALISIERTER LERNELE-<br />

MENTE UND -FORMATE<br />

Wie klassische Lernformate stellen auch digitalisierte Lernelemente und -formate<br />

an Hochschulen ein vielschichtiges Untersuchungsfeld dar. Als strukturierende Elemente<br />

werden in Zusammenhang mit der angestrebten Aggregierung von Lernelementen<br />

und -formaten zu digitalisierten Lernszenarien zwölf Merkmale und Dimensionen<br />

genutzt. Diese Merkmale und Dimensionen werden in diesem Kapitel<br />

zunächst näher beschrieben. Anhand der Merkmale und Dimensionen werden die<br />

zuvor behandelten Lernelemente und -formate in einem weiteren Arbeitsschritt zu<br />

strukturell ähnlichen digitalisierten oder teilweise digitalisierten Lernszenarien verdichtet.<br />

Zunächst werden vier nominale Merkmale dargestellt, die sich bei der Beschreibung<br />

einzelner Lernformate in Freitexten abbilden lassen; anschließend folgen acht ordinale<br />

Dimensionen, die Grade der Ausprägung innerhalb eines Kontinuums abbilden.<br />

4.1 Merkmale digitalisierter Lernelemente und -formate<br />

4.1.1 Lehr-/Lernziel<br />

Lehr- und Lernziele stellen eine Variante der Bildungsziele dar. Sie beschreiben die<br />

Intention der oder des Lehrenden im Hinblick auf Ablauf und Ergebnis des Lernprozesses.<br />

Sie stellen den Lerngewinn oder ein beobachtbares Verhalten dar, das<br />

Lernende im Anschluss an den Lernprozess aufweisen sollen. Seit den frühen<br />

1990er Jahren hat als neuere pädagogische Zielangabe neben den Lehr- und Lernzielen<br />

der Kompetenzbegriff an Bedeutung gewonnen, der sich stärker an lebensweltlichen<br />

Bezügen der Lernenden als an abstraktem Lernstoff orientiert. Im „Deutschen<br />

Qualifikationsrahmen“ (DQR), einem Instrument zur Einordnung der Qualifikationen<br />

des deutschen Bildungssystems, wurden Kompetenzen, die im deutschen<br />

Bildungssystem erworben werden, acht Niveaus zugeordnet, um diese international<br />

vergleichbar zu machen. 149 Lehr- und Lernziele können im Sinne der Bloomschen<br />

Taxonomie nach dem Grad ihrer Komplexität geordnet werden und verschiedene<br />

kognitive Kompetenzgrade umfassen (Hierarchieebenen: Kennen, Verstehen, Anwenden,<br />

Analysieren, Zusammenführen, Beurteilen).<br />

Als zentrale Infrastrukturen für digitalisierte Lernprozesse unterstützen viele Lernplattformen<br />

Lehrende potenziell im Prozess der didaktischen Analyse, indem sie<br />

149<br />

http://www.dqr.de/; vgl. Arnold, Kilian, Thillosen et al. (2015), S. 159-163<br />

Januar 2016 ǀ Seite 53

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