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DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH

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Digitale Lernszenarien<br />

MOOCs in reguläre Curricula an. MOOCs dieser großen staatlichen Universität<br />

wurden ergänzend zu regulären Seminarsitzungen durchgeführt. Bei erfolgreichem<br />

Bestehen der MOOCS konnten reguläre Studierende Leistungspunkte erwerben. Die<br />

Studierenden mussten Online-Aufgaben bearbeiten und an einer offiziellen Seminarprüfung<br />

teilnehmen. Die blended MOOCs sollten zur Bekanntheit der Tel Aviv<br />

University beitragen und neue Perspektiven der Entwicklung internationaler Studiengänge<br />

eröffnen.<br />

Die Vanderbilt University in den USA setzte MOOCs zur Verbesserung des regulären<br />

Lehrangebots ein und integrierte sie ebenfalls im Rahmen eines Blended Learning-<br />

Konzepts in reguläre Studiengänge. Die Informatik-Fakultät wollte ein Präsenzseminar<br />

in „Maschinellem Lernen“, das alle zwei Jahre angeboten wird, aufgrund starker<br />

Nachfrage durch die Übernahme eines inhaltlich verwandten MOOCs der Stanford<br />

University häufiger verfügbar machen. Durch ein hybrides Kursdesign konnte in<br />

‚Zwischenjahren‘ nunmehr ein zusätzlicher Kurs angeboten werden. Doch führte die<br />

Übernahme des externen MOOCs zu neuen Herausforderungen (die inhaltliche Synchronisierung<br />

von Off- und On-Campus-Phasen gelang nicht durchgängig, da der<br />

Vanderbilt-Dozent in Präsenzphasen zusätzlichen Lehrstoff behandelte). Der Lehrende<br />

gab an, im Wiederholungsfall einen komplexeren Blended Learning-Ansatz<br />

wählen und Lehrmaterial aus weiteren Quellen einbeziehen zu wollen. 134<br />

Die Technische Universität München vereinbarte frühzeitig eine Kooperation mit<br />

den US-MOOC-Anbietern Coursera und edX, um mit MOOCs ein internationales<br />

Publikum anzusprechen, stellte 250.000 Euro für die Produktion und Durchführung<br />

von zunächst fünf MOOCs bereit und ließ eigene MOOC-Studios im Medienzentrum<br />

sowie ein unterstützendes Webangebot für interessierte Lehrende einrichten. 135<br />

Auch weitere deutsche Hochschulen haben jeweils eigene institutionelle Strategien<br />

– und Plattformen – für die Durchführung von MOOCs entwickelt, z. B. das Hasso-<br />

Plattner-Institut der Universität Potsdam (openHPI), die Fachhochschule Lübeck<br />

(mooin) oder die Leuphana Digital School.<br />

In Anknüpfung an die Arbeit von Stephen Downes und George Siemens führte die<br />

Universität Frankfurt a. M. gemeinsam mit dem Weiterbildungsblogger Jochen<br />

Robes zwei cMOOCs zur Zukunft des Lernens und zu Trends im E-Teaching durch<br />

(OPCO11 und OPCO12; der OPCO12 wurde in Kooperation mit dem E-Learning-<br />

Informationsportal e-teaching.org und dem Multimedia Kontor Hamburg ausgerichtet).<br />

136 Bei beiden Kursen standen gemeinsame Lernprozesse und die hohe Qualität<br />

des Austauschs der Teilnehmenden im Vordergrund.<br />

Am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Marburg werden im Kontext<br />

des „Virtual Linguistics Campus“ (VLC) Linguistik-MOOCs angeboten. Teilnehmende,<br />

die in den begleitenden Online-Tests 60 Prozent oder mehr richtige Antworten<br />

erzielen, erhalten ein qualifiziertes Zertifikat. Die Absolventenquote fällt mit<br />

134<br />

135<br />

136<br />

http://jolt.merlot.org/vol9no2/bruff_0613.htm<br />

http://www.tum.de/studium/weiterbildung/oeffentlichkeit/moocs/<br />

http://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/opco11/, http://opco12.de/<br />

Januar 2016 ǀ Seite 49

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