DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH
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Digitale Lernszenarien<br />
• wie auch in einem für die Lernerfahrung irrelevanten Kontext außerhalb der<br />
Hochschule.<br />
• Ebenso kann es in einem für die Lernerfahrung relevanten physischen Kontext<br />
außerhalb der Hochschule verortet sein (z. B. botanischer Garten oder<br />
Museum) und damit neue kontextnahe Transfermöglichkeiten bieten.<br />
Vielfach wird mobiles Lernen mit Lernformen in Verbindung gebracht, die außerhalb<br />
konventioneller studentischer Lernräume (Hochschule, Bibliothek, eigenes Zuhause)<br />
verortet sind. Das mobile, situative Lernen in irrelevantem Kontext ist dadurch<br />
gekennzeichnet, dass „Lehrende und Lernende (meist) physisch getrennt<br />
bzw. mobil sind, Zeit und Ort der Ausbildung (relativ) frei wählbar sind und neue Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien zur Kommunikation und Interaktion<br />
(intensiv) genutzt werden.“ 61 In der Praxis bedeutet dies häufig, dass Studierende<br />
kurze Phasen der Freizeit, z. B. Fahrten im Personennahverkehr, (spontan) dazu<br />
nutzen, mithilfe mobiler Geräte und entsprechender Anwendungen Lernstoff aufzuarbeiten<br />
oder das eigene Wissen zu erweitern. Für die selbstgesteuerte Nutzung<br />
von mobilem Lernen sind seitens der Studierenden die Faktoren des erwarteten<br />
Mehrwerts und des Aufwands ausschlaggebend. 62<br />
Das mobile Lernen basiert auf der Nutzung transportabler Geräte mit eigener<br />
Stromversorgung und drahtlosen Kommunikationsmöglichkeiten wie Smartphones,<br />
Tablets und Notebooks. Die Lerninhalte werden dabei optisch und funktional mittels<br />
„responsive Webdesign“ – ein flexibel gestaltetes Layout, das ähnliche Nutzerfreundlichkeit<br />
auf unterschiedlich großen Ausgabegeräten gewährleistet – an verschiedene<br />
Geräte angepasst. Die große Verbreitung mobiler Geräte trägt dazu bei,<br />
dass Studierende vielfach zumindest einzelne Formen des mobilen Lernens nutzen.<br />
Mobile Geräte verbessern den Zugang zu Lernmaterialien und unterstützen die<br />
lernbegleitende Kommunikation. Mobiles Lernen kann zur Ausweitung und Flexibilisierung<br />
von Lernprozessen beitragen, indem außerhalb des Lernraums Hochschule<br />
an Orten ohne Bezug zum Lerninhalt gelernt wird. Mobiles Lernen kann bedarfsund<br />
problemorientierte Lernprozesse unterstützen, eignet sich jedoch weniger für<br />
das Lernen komplexer Zusammenhänge. 63<br />
Manche amerikanischen Hochschulen lassen im Rahmen von Initiativen zum mobilen<br />
Lernen sämtliche Studierenden mit Tablets, die teilweise durch Sponsoring<br />
finanziert werden, ausstatten. Die Hochschulen wollen mit solchen Initiativen Studierenden<br />
die Nutzung mobiler Lernanwendungen erleichtern und zum Wandel der<br />
Lernformen beitragen. Sie greifen dabei auf neue Finanzierungsmodelle zurück,<br />
nehmen zugleich jedoch in Kauf, sich punktuell von Sponsoren abhängig zu machen.<br />
In vielen Fällen hat sich für die Nutzung mobiler Geräte das Konzept „Bring Your<br />
Own Device“ (BYOD) bewährt, das die Verwendung eigener Geräte samt der dort<br />
hinterlegten personalisierten Tools und Inhalte durch Studierende im Rahmen regu-<br />
61<br />
62<br />
63<br />
Ferscha (2007), S. 6<br />
Wegener, Prinz, Leimeister et al. (2013), S. 118<br />
de Witt (2013), S. 19<br />
Januar 2016 ǀ Seite 28