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100 Jahre Jütro

Eine Firmen- und Familiengeschichte 1911 bis 2011

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1911 bis 2011

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Die dritte Generation – Bernd-Richard und Angelika Meyer<br />

Die dringend notwendige Erweiterung<br />

der Lagerkapazitäten scheiterte an den<br />

knappen Baubilanzen. Andere Projekte<br />

konnten nur in so genannter Eigeninitiative<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

Schlossern, Maurern und Schweißern<br />

realisiert werden. Gewerkelt wurde nach<br />

Feierabend und an den Wochenenden.<br />

Der Lohn für die zügige technische Erneuerung<br />

der Fabrik war eine Steigerung<br />

unseres Produktionsausstoßes von einer<br />

Million Einheiten 1966 auf sieben Millionen<br />

im Jahr 1972.<br />

Der Möhrenstützpunkt<br />

in Frankenförde<br />

Möglich war eine derartige Produktionserhöhung<br />

nur durch eine ausgesprochen<br />

enge Zusammenarbeit mit den Erzeugern<br />

in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften<br />

(LPG). Unsere Speisemöhren<br />

bezogen wir aus dem bekannten<br />

Möhrenanbaugebiet Luckenwalde und intensivierten<br />

die Zusammenarbeit mit den<br />

<strong>Jahre</strong>n immer weiter. Gemeinsam bauten<br />

wir bei der LPG Frankenförde einen<br />

Möhrenstützpunkt auf. Hier konnten in<br />

den Wintermonaten die Möhren geputzt<br />

werden. Küchenfertig landeten sie dann<br />

bei uns, wo sie zu Gemüsemischungen<br />

verarbeitet wurden. Die Verlagerung der<br />

manuellen Arbeit bedeutete für uns einen<br />

großen Kapazitätszuwachs. In Jüterbog<br />

mussten die blanchierten und gewürfelten<br />

Karotten nur noch mit Erbsen und<br />

Blumenkohl, die wir tiefgekühlt oder auch<br />

getrocknet erhielten, zusammengefügt<br />

und abgefüllt werden.<br />

Widerstand zwecklos –<br />

Die Enteignung 1972<br />

Die überaus günstige Entwicklung unseres<br />

Unternehmens seit Mitte der 1960er<br />

<strong>Jahre</strong> erfüllte mich als jungen Chef mit<br />

Stolz. Konnte ich doch das, was ich in<br />

Ausbildung und Studium gelernt hatte,<br />

zum Nutzen des Familienbetriebes einsetzen.<br />

Doch zogen bald schon dunkle<br />

Wolken auf. Es wurde von Zwangsverstaatlichungen<br />

gesprochen, mit denen<br />

die Regierung in den Besitz von über<br />

15.000 privaten und halbstaatlichen<br />

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