100 Jahre Jütro
Eine Firmen- und Familiengeschichte 1911 bis 2011
Eine Firmen- und Familiengeschichte
1911 bis 2011
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Die dritte Generation – Bernd-Richard und Angelika Meyer<br />
links:<br />
Sauerkirschen<br />
werden während<br />
der Ernte frisch<br />
entsteint<br />
rechts:<br />
Einlauf der entsteinten<br />
Kirschen<br />
in den Froster<br />
In der Obstverarbeitung spielten in<br />
diesen Anfangsjahren besonders die<br />
Sauerkirschen eine große Rolle. Da sich<br />
der heimische Obstbau noch nicht vollständig<br />
konsolidiert hatte, waren wir<br />
gezwungen, die Ware teilweise in Polen<br />
einzukaufen. Unsere Apfelmusproduktion<br />
gaben wir schweren Herzens auf. Aus<br />
unserer Sicht war unser Apfelmus das<br />
beste Apfelmus ganz Europas, doch am<br />
Markt waren wir damit nicht konkurrenzfähig.<br />
Zunehmend gingen wir dazu über,<br />
Obstkonserven aus tiefgefrorenen Produkten<br />
herzustellen, die wir aufkauften.<br />
„Das können wir auch alleine“, dachten<br />
wir uns, „schließlich sitzen wir ja mitten im<br />
Obstanbaugebiet.“<br />
Die <strong>Jütro</strong> Frost GmbH<br />
Am 1. Juli 1991 starteten wir mit der<br />
Gründung der <strong>Jütro</strong> Frost GmbH ein<br />
überaus ehrgeiziges Projekt gemeinsam<br />
mit der Agrargenossenschaft Jessen/<br />
Schweinitz. In der ehemaligen Kohllagerhalle<br />
der Jessener Genossenschaft<br />
installierten wir eine Bandgefrieranlage<br />
und ein Gefrierlager. Ziel war es, die<br />
Erzeugnisse der Genossenschaft vor Ort<br />
in Jessen zu frosten, um die tiefgekühlten<br />
Halbfabrikate später in Jüterbog zu Obstkonserven<br />
zu verarbeiten. Die Kapazitäten<br />
der Konservenfabrik waren schließlich<br />
in den Sommermonaten bereits durch<br />
die Gurkenverarbeitung gebunden. 300<br />
Tonnen Sauerkirschen der Jessener<br />
Genossenschaft konnten von den 13<br />
Mitarbeitern schon im Sommer 1991 für<br />
eine Weiterverarbeitung in der Konservenfabrik<br />
haltbar gemacht werden. In der<br />
neu gestalteten Verarbeitungshalle kam<br />
ein Flow-Freezer-Froster zur Aufstellung.<br />
Dieser moderne Tiefkühlfroster war in<br />
der Lage, pro Stunde bis zu 1,3 Tonnen<br />
Früchte einzeln schockzufrosten. Zwei<br />
Kühlzellen mit je 150 Tonnen Lagerkapazität<br />
nahmen die Waren bis zur weiteren<br />
Verwendung auf.<br />
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