100 Jahre Jütro

Die vierte Generation tritt an – Michael und Andrea Meyer
Raus aus der Stadt
Der Konservenexpress
Eine hygienische Produktion unserer
Erzeugnisse, wie sie den ISO-Anforderungen
entsprach, war nur unter allergrößten
Anstrengungen zu gewährleisten.
Die bauliche Substanz der alten Fabrik
machte dies beinahe unmöglich. 250.000
Gläser Konserven verließen täglich über
den Hof die Fabrik. Dort standen neben
100 Tonnen Gurken mindestens 200.000
leere Gläser. Der „Konservenexpress“
war permanent im Einsatz, und doch war
oft kaum Land in Sicht. Auch die infrastrukturellen
Belastungen durch unsere
Lage an den Bundesstraßen 101 und 102
mit dem Stadttor als Nadelöhr waren mit
der Zeit kaum mehr tragbar. Wegen der
Lastkraftwagen, die auf unser Firmengelände
einbiegen wollten, kam es immer
wieder zu Verkehrsstaus.
Die endgültige Entscheidung, mit der
Produktion ins Gewerbegebiet zu ziehen,
fiel 2001. Der genehmigte Förderantrag
lag da schon beinahe zwei Jahre
in meiner Schublade. Ein Kesselhaus,
eine 7.000 Quadratmeter große Halle für
Lager und Produktion und ein Verwaltungsgebäude
entstanden bis zum 31.
Dezember 2001.
Wir verstanden diese Veränderung als
Weiterentwicklung und Neuanfang zugleich.
Unsere Stammbelegschaft arbeitete
den Sommer über in drei Schichten
und sammelte Arbeitsstunden an, die
dann in der Zeit des Umzuges abgefeiert
werden konnten. Den Umzug der Fabrik
übernahm erneut die Firma aus Südafrika.
Und endlich passte wieder alles
zusammen. Helle, großzügige Produktionsräume,
moderne Maschinen, ausreichende
Lagerkapazitäten und Platz für
große Lastkraftwagen.
72