29.02.2016 Aufrufe

100 Jahre Jütro

Eine Firmen- und Familiengeschichte 1911 bis 2011

Eine Firmen- und Familiengeschichte
1911 bis 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die dritte Generation – Bernd-Richard und Angelika Meyer<br />

Erster Katalog<br />

der <strong>Jütro</strong> Tiefkühlkost<br />

GmbH<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten der<br />

Jüterboger Konservenfabrik Rich. Meyer<br />

GmbH, aber auch wegen der Probleme<br />

der Agrargenossenschaft stagnierte<br />

schließlich das Betriebsgeschehen in der<br />

<strong>Jütro</strong> Frost GmbH.<br />

Bereits die Kapitalbeschaffung für dieses<br />

Projekt hatte sich damals äußerst schwierig<br />

gestaltet. Im Rückblick habe ich mich<br />

manches Mal gefragt, warum ich es trotz<br />

wachsender Bedenken umgesetzt habe.<br />

Vielleicht war es Zweckoptimismus oder<br />

auch eine Frage der kaufmännischen<br />

Ehre – schließlich stand ich bei der Agrargenossenschaft<br />

im Wort …<br />

Mit der <strong>Jütro</strong> Frost kamen neue Arbeitsbereiche,<br />

neue Bankverbindlichkeiten<br />

und neue Probleme.<br />

Wie viele andere Unternehmer waren<br />

auch wir sicher in den ersten <strong>Jahre</strong>n<br />

nach der Wende in mancher Hinsicht<br />

blauäugig. Das Gefühl für den Markt,<br />

für Schulden und Zinsen hatte sich in<br />

den Zeiten der Planwirtschaft verändert.<br />

Diese Zusammenhänge wieder neu zu<br />

erlernen, war ein überaus schmerzhafter<br />

Prozess, der die Konservenfabrik ungleich<br />

härter betraf als die <strong>Jütro</strong> Frost.<br />

Wir brauchten eben große Mengen Betriebsmittel,<br />

um Rohstoffe aufzukaufen,<br />

zu verarbeiten, auf Lager zu stellen und<br />

dann irgendwann abzusetzen. Das Dilemma<br />

bestand außerdem darin, dass wir<br />

gewisse Losgrößen produzieren mussten,<br />

um für Handelspartner interessant zu sein<br />

und zu bleiben.<br />

Trotz der großen Freude darüber, wieder<br />

selbst Entscheidungen treffen zu können,<br />

begann sich mehr und mehr ein Gefühl<br />

der Ohnmacht durchzusetzen und die<br />

Angst, die Prozesse allein nicht mehr in<br />

den Griff zu bekommen. Auf der Suche<br />

nach Wegen, um Schaden vom Unternehmen<br />

abzuwenden, erschien plötzlich<br />

der erneute Verlust der Firma denkbar.<br />

66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!