COMPACT-Magazin 02-2017
Jung, wild, patriotisch
Jung, wild, patriotisch
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<strong>COMPACT</strong> Politik<br />
AfD Brandenburg bei 20 Prozent<br />
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag<br />
Landtagswahl wäre?<br />
CDU<br />
AfD<br />
4<br />
FDP<br />
B90/Die Grünen<br />
Quelle: Forsa 9/2016<br />
17<br />
20 %<br />
6<br />
30<br />
Dennoch sind es bislang nur wenige Fälle.<br />
Ist die Intention also: Bestrafe einen, erziehe<br />
Hundert?<br />
Ich glaube, dass das immer ein Motiv und durchaus<br />
auch ein sehr wirksames Mittel ist. Zu unseren Pegida-Veranstaltungen<br />
im Havelland sind viele Leute<br />
nicht gekommen, weil sie nicht fotografiert werden<br />
wollten. Ich weiß, dass in Dresden nach wie vor zu<br />
Kundgebungen bei Tageslicht weniger Leute kommen<br />
als am Abend. Wenn man dann noch hört, dass<br />
jemand entlassen werden kann, hat das sicher eine<br />
sehr erzieherische Wirkung.<br />
Wir verstehen uns als die wichtigste<br />
Stütze des Staates.<br />
6<br />
Ist eine solche Erziehung innerhalb der Berliner<br />
Polizei nötig? Also: Wie viele AfD-Sympathisanten<br />
gibt es?<br />
Ich habe da keinen guten Überblick, weil ich in der<br />
Kriminaltechnik und damit in einem sehr speziellen<br />
Segment arbeite. Dort sind eher Wissenschaftler<br />
und Akademiker beschäftigt. Mir scheint, dass<br />
hier die Zustimmung zu den herrschenden Verhältnissen<br />
noch größer ist als bei den Rängen, die näher<br />
dran sind, also etwa in der Schutzpolizei.<br />
17<br />
SPD<br />
Die Linke<br />
Sonstige<br />
Grafik: <strong>COMPACT</strong><br />
Der Staat hat sich verändert<br />
Sie stehen in Opposition zum Staat und arbeiten<br />
für die Polizei des Staates. Ist das nicht<br />
ein Widerspruch?<br />
Ich stehe nicht in Opposition zum Staat. Da geht es<br />
mir wie so wie manchem CDU-Mitglied, das sagt:<br />
Nicht ich habe mich, sondern die CDU hat sich verändert.<br />
So ist es auch beim Staat und der Polizei.<br />
Wir haben unsere Pegida-Veranstaltungen unter<br />
das Motto gestellt: «Masseneinwanderung stoppen<br />
– Rechtsstaat wiederherstellen». Wir wollen<br />
die Anwendung des Rechtes, so wie es mal war. Wir<br />
sind grundgesetzestreu. Wir haben Forderungen, die<br />
im Jahre 1980 völlig normal gewesen wären. Deshalb<br />
kämpfen wir dafür, dass sich der Staat wieder<br />
normalisiert und die Rechtsstaatlichkeit wiederhergestellt<br />
wird. Wir bekämpfen den Staat nicht. Eigentlich<br />
verstehen wir uns als seine wichtigste Stütze.<br />
Seit der Grenzöffnung durch Angela Merkel<br />
explodiert in Deutschland die Kriminalität.<br />
Die Kölner Silvesternacht 2015/16 und der Anschlag<br />
am Berliner Breitscheidplatz sind dabei<br />
nur die krassesten Beispiele. Kann die Polizei<br />
dieser Entwicklung noch Herr werden?<br />
Mein Eindruck ist, dass die Fähigkeit des Staates dabei<br />
zumindest nachlässt. Die Diskussion um No-go-<br />
Areas kennen wir alle. Die Tatsache, dass wir 1.500<br />
Polizisten aufbieten müssen, um einen Platz in Köln<br />
weitgehend verbrechensfrei zu halten, sagt schon einiges<br />
darüber aus, welche Anspannung dort herrscht.<br />
Bei weiterer Zuwanderung und insbesondere, wenn<br />
dann noch eine wirtschaftliche Komponente hinzukommt<br />
– also wenn der Staat die Migranten nicht<br />
mehr so gut versorgen kann und diese unzufrieden<br />
werden –, könnte ich mir vorstellen, dass die Polizei<br />
die Lage nicht mehr gut beherrschen kann.<br />
Lehrer entlassen<br />
Nicht nur bei der Polizei müssen<br />
Anhänger des Widerstandes<br />
mit politisch motivierten Entlassungen<br />
rechnen. Anfang November<br />
2016 kündigte das Berliner<br />
Evangelische Gymnasium zum<br />
Grauen Kloster einem Lehrer in<br />
dessen Probezeit. Die Schule<br />
begründete ihre Entscheidung<br />
mit der Teilnahme des Mannes<br />
an Kundgebungen des Berliner<br />
Pegida-Ablegers Bärgida.<br />
«Wir stehen für Offenheit und<br />
Toleranz, betreiben Integrationsklassen<br />
und sind gegen jede<br />
Diskriminierung und Ausgrenzung»,<br />
hieß es zur Begründung.<br />
Der Lehrer habe zudem «Sympathie<br />
für [die] Identitäre Bewegung»<br />
gezeigt. Dass der 38-Jährige<br />
außerdem Mitglied der AfD<br />
ist, habe angeblich keine Rolle<br />
gespielt.<br />
Berlins Lügenpresse feierte unisono<br />
die Entlassung. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />
Im Frühjahr 2016 zeigten Thüringer<br />
Polizisten den Mut zur Wahrheit.<br />
Foto: Twitter/ jgstadtmitte<br />
Kann sich der Staat im Ernstfall auf die Polizei<br />
verlassen?<br />
Der Staat kann sich auf seine Beamten nach wie vor<br />
im Großen und Ganzen verlassen. Ketzerisch könnte<br />
ich zu der Auffassung gelangen, dass dieser Beamtenkörper,<br />
so wie zu allen Zeiten, jeder Regierung,<br />
jedem Regime, wem auch immer relativ treu dienen<br />
wird. Nur in der kurzen Phase des Umbruchs<br />
wird er sich die Frage stellen, wem gegenüber er<br />
loyal sein sollte.<br />
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