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COMPACT-Magazin 02-2017

Jung, wild, patriotisch

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<strong>COMPACT</strong> Politik<br />

zender Menschen kämpften und die Leichen mit Tüchern<br />

bedeckten. Die Wohlfühltruppe des Zweiten<br />

auf dem Mainzer Lerchenberg lässt sich eben nicht<br />

so schnell aus der Ruhe bringen. Offizielle Stellen<br />

sprachen schon längst von einem Anschlag, da<br />

klammerten sich die Macher beim ZDF noch verzweifelt<br />

an die Hoffnung, es könnte ja auch «ein Unfall<br />

gewesen sein». Bedingt durch den Herzinfarkt<br />

eines Lkw-Fahrers. Narkotika fürs Volk.<br />

Wohltemperierte Analysen<br />

Das von Marietta Slomka moderierte und von Elmar<br />

Theveßen kommentierte Heute Journal an jenem<br />

Abend wird als eine Art Nachrichten-Kabarett<br />

in die Fernsehgeschichte eingehen. Als Beleg dafür<br />

reichen schon ein paar Sätze. Slomka im ZDF-Studio<br />

in Mainz: «Hören wir, was es aus Berlin möglicherweise<br />

von politischer Seite inzwischen gibt. Auch<br />

an Einschätzungen. Bettina Schausten ist uns aus<br />

Berlin zugeschaltet, höre ich.»<br />

Nichts hören! Nichts sehen!<br />

Nichts wissen!<br />

Frau Schausten sitzt derweil – fast zwei Stunden<br />

nach dem Anschlag! – ganz entspannt im wohltemperierten<br />

ZDF-Studio Unter den Linden: «Also,<br />

Offizielles gibt es in der Tat hier auch noch nicht.<br />

Unsere Kollegen aus dem Landesstudio Berlin sind<br />

natürlich zum Ort des Geschehens unterwegs. Und<br />

werden sich sicherlich, sobald technische Probleme<br />

gelöst sind, von dort direkt melden.» Dann endlich,<br />

gegen 22 Uhr, steht die Schalte. ZDF-Reporter Carsten<br />

Behrendt in seinem Aufsager vom Breitscheidplatz:<br />

«Telefonisch kommen wir momentan bei der<br />

Polizei gar nicht durch. Und ein Pressesprecher ist<br />

gerade hier für mich nicht greifbar.» Mit dem Zweiten<br />

sieht man besser? «Nichts hören! Nichts sehen!<br />

Nichts wissen!» – das wäre wohl die korrektere<br />

Botschaft.<br />

Aber auch die ARD stellte einmal mehr unter Beweis,<br />

warum die Bürger gut daran tun, den öffentlich-rechtlichen<br />

Sendern mit Misstrauen zu begegnen.<br />

Zwei Tage nach dem Terroranschlag gab es eine<br />

Mahnwache vor dem Kanzleramt. Hunderte Menschen,<br />

darunter die AfD-Politiker Alexander Gauland<br />

und Björn Höcke, gedachten der Opfer. Bereits gegen<br />

19 Uhr berichtete N24 live von dem stillen Protest.<br />

Doch wer sich an diesem 21. Dezember nur im<br />

Ersten informierte, erfuhr davon nichts. Weder die<br />

Tagesschau noch die Tagesthemen berichteten über<br />

die Mahnwache, die natürlich auch ein Protest gegen<br />

die Politik der Kanzlerin war. Stattdessen zeigten<br />

die ARD-Tagesthemen eine Demonstration linker<br />

Gruppen, angeführt vom Berliner Bündnis gegen<br />

Rechts. Reporterin Marie von Mallinckrodt: «Draußen<br />

sind die Berliner auf den Straßen. Sie demonstrieren<br />

gegen die rechte Instrumentalisierung und<br />

rassistische Hetze in unmittelbarer Nähe des Tatortes.»<br />

Natürlich ließ die Reporterin – der politischen<br />

Korrektheit der Programmmacher huldigend<br />

– auch einen Politiker zu Wort kommen. Der Bundestagsabgeordnete<br />

Özcan Mutlu von den Grünen<br />

nutzte seine Chance. Er sprach von «Zeichen setzen»<br />

und dass man «unser Land nicht den Nazis überlassen»<br />

wolle. Mallinckrodt war zufrieden: «48 Stunden<br />

nach dem Anschlag: Neben dem Sicherheitsgefühl<br />

spielen auch Solidarität und Gemeinsinn eine Rolle»,<br />

kommentierte die ARD-Frau die Phrasen Mutlus.<br />

Lückenpresse vom Feinsten.<br />

Islampropaganda<br />

im ZDF<br />

«Mohammed war ein Softie,<br />

ein Frauenversteher, man weiß,<br />

dass er im Haushalt mitgeholfen<br />

hat, dass er den Müll rausgebracht<br />

hat, dass er genäht hat,<br />

dass er gekocht hat, dass er sich<br />

um die Frauen gekümmert hat.»<br />

(ZDF-Sendung «Wie viel Islam<br />

verträgt Deutschland»,<br />

24. November 2015)<br />

Islamkorrekte Verhüllung ist längst<br />

Alltag in deutschen Städten. Foto:<br />

Screenshot ZDF<br />

Den Sexterror von Köln 2015/16<br />

meldete das ZDF mit mehrtägiger<br />

Verspätung. Foto: picture alliance<br />

/ dpa<br />

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