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COMPACT-Edition 1

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Nach dem Georgien-Krieg: ARD-Interview am 29. August 2008<br />

Georgien-Krieg als US-Wahlkampf?<br />

Wo sehen Sie die Aufgabe von Deutschland in dieser Krise?<br />

Wir haben zu Deutschland sehr gute Beziehungen, vertrauensvolle Beziehungen, sowohl<br />

politische als auch ökonomische. Als wir mit Herrn [Nicolas] Sarkozy gesprochen<br />

haben, bei seinem Besuch hier, haben wir gesagt, dass wir keinerlei Territorien in Georgien<br />

wollen. Wir werden uns in die Sicherheitszone zurückziehen, die in den früheren<br />

internationalen Abkommen vereinbart wurde. Aber da werden wir auch nicht ewig bleiben.<br />

Wir betrachten das als georgisches Territorium. Unsere Absicht besteht nur darin,<br />

die Sicherheit zu gewährleisten und es nicht so zu machen, dass da Truppen und Kriegsgerät<br />

heimlich geballt werden. Und zu verhindern, dass da die Möglichkeit eines neuen<br />

Konfliktes entsteht. Dann begrüßen wir die Teilnahme von Beobachtern der EU, der OSZE<br />

und natürlich auch Deutschlands. Wenn die Prinzipien der Zusammenarbeit geklärt sind.<br />

Das heißt Sie werden Ihre Truppen auf jeden Fall zurückziehen?<br />

Natürlich. Es ist für uns als erstes wichtig, die Sicherheit in der Region sicherzustellen;<br />

als nächstes Südossetien zu helfen, die eigenen Grenzen zu sichern. Danach<br />

haben wir keine Gründe mehr uns dort aufhalten zu müssen. Und während dieser Arbeit<br />

würden wir die Kooperation mit der EU, OSZE nur begrüßen.<br />

Was können Sie unter der Berücksichtigung der Umstände, in dem sich diese<br />

Krise befindet, der Beziehungen zur USA und Europa, zur Eskalation dieser<br />

Krise beitragen?<br />

Als erstes, das habe ich bereits gestern Ihren CNN-Kollegen gesagt, dass diese Krise<br />

unter anderem von unseren amerikanischen Freunden, im Zuge des Vorwahlkampfes,<br />

provoziert wurde. Das schließt auch die Nutzung der administrativen Ressourcen in einer<br />

sehr bedauernswerten Ausführung ein, um einem der Kandidaten eine Mehrheit<br />

sicherzustellen. In dem Fall, dem der Regierungspartei. [Anspielung Putins auf den republikanischen<br />

Präsidentschaftskandidaten John McCain, der durch die Bush-Politik in der<br />

Georgien-Krise Rückenwind erhalten habe.]<br />

Das glauben Sie wirklich?<br />

Ja, ich glaube es.<br />

Haben Sie Fakten?<br />

Analyse.<br />

Das ist kein Fakt.<br />

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