COMPACT-Edition 1
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«Von unseren amerikanischen Freunden provoziert»<br />
Das ist kein Fakt. Uns ist bekannt, dass es dort [in Georgien] viele amerikanische<br />
Berater gegeben hat. Es ist sehr schlecht, eine der Seiten beim ethnischen Konflikt aufzurüsten<br />
und dann diese dazu zu drängen, ethnische Probleme auf dem militärischen<br />
Wege zu lösen. Dies scheint zwar einfacher, als jahrelang zu verhandeln und nach Kompromissen<br />
zu suchen. Aber das ist zugleich ein sehr gefährlicher Weg, was sich ja dann<br />
aus der Entwicklung auch gezeigt hat.<br />
Aber die Berater und Instrukteure, die Ausbilder, das Personal, das die Truppen ausbildet<br />
und an der gelieferten Kriegstechnik trainiert hat, das muss sich auf dem Übungsgelände<br />
und in den Trainingszentren befinden. Und wo waren sie in Wirklichkeit? In der<br />
Zone der Kampfhandlungen. Und allein dies lässt vermuten, dass die Führung der USA<br />
über die vorbereitete Aktion im Bilde war. Mehr noch – sie hat daran höchst wahrscheinlich<br />
teilgenommen. Denn ohne das Kommando der höchsten Führung hätten amerikanische<br />
Bürger kein Recht, sich in der Konfliktzone aufzuhalten. In der Sicherheitszone<br />
durften sich nur Ortsbewohner, OSZE-Beobachter und die Friedenskräfte aufhalten. Dort<br />
haben wir aber Spuren amerikanischer Bürger entdeckt, die weder zur ersten, noch zur<br />
zweiten, noch zur dritten Kategorie gehört haben.<br />
Und da ergibt sich die Frage: Warum hat die oberste Führung der Vereinigten Staaten<br />
die Präsenz ihrer Bürger in der Sicherheitszone gestattet, die sich dort gar nicht aufhalten<br />
durften? Und wenn ihnen dies gestattet wurde, dann kommt bei mir der Verdacht auf,<br />
dass dies extra gemacht wurde, um einen kleinen siegreichen Krieg zu organisieren. Und<br />
als dieser misslungen war, wurde aus Russland ein Feindbild gemacht, um auf dieser<br />
Grundlage die Wähler um einen der Präsidentenanwärter zu scharen. Natürlich um den<br />
Kandidaten von der regierenden Partei. Weil nur die regierende Partei über solche Ressourcen<br />
verfügen kann. Dies sind meine Überlegungen und Annahmen. Es ist Ihre Sache,<br />
ob Sie damit einverstanden sind oder nicht, aber sie haben ihre Existenzberechtigung,<br />
weil wir auf die Spuren der US-Bürger in der Zone der Kampfhandlungen gestoßen sind.<br />
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Doppelter Standard in den Westmedien<br />
Und eine letzte Frage, die mich sehr interessiert. Denken Sie nicht, dass<br />
Sie sich in der Falle Ihres eigenen autoritären Systems befinden? Sie kriegen<br />
Informationen von Ihren Geheimdiensten und anderen Quellen, jedoch haben<br />
die Medien Angst etwas zu berichten, was nicht mit der Linie der Regierung<br />
übereinstimmt. Ist es nicht so, dass das von Ihnen geschaffene System Ihnen<br />
die Möglichkeit eines breiten Sichtfeldes auf diesen Konflikt nimmt, auf die<br />
Geschehnisse in Europa und anderen Ländern?<br />
Sehr geehrter Herr Roth, Sie haben unser politisches System als autoritär bezeichnet.<br />
Sie haben in unserer heutigen Diskussion auch mehrfach über unsere gemeinsa-