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Auszüge aus der Rede vor Pressevertretern am 4. März 2014<br />
minister berichtete mir, und ich hatte den Befehl bereit, um die Übung zu beginnen. Wie<br />
Sie vielleicht wissen, sind die Manöver vorbei; ich gab den Truppen gestern den Befehl,<br />
in ihre regulären Standorte zurückzukehren.<br />
Was kann als Grund für den Einsatz bewaffneter Kräfte dienen? Eine solche Maßnahme<br />
wäre bestimmt das letzte Mittel.<br />
Erstens, zur Frage der Rechtmäßigkeit. Wie Sie wahrscheinlich wissen, erhielten wir<br />
ein direktes Gesuch des Amtsinhabers und, wie ich schon sagte, rechtmäßigen Präsidenten<br />
der Ukraine, Herrn Janukowitsch, der uns darum bat, die Streitkräfte einzusetzen,<br />
um das Leben, die Freiheit und die Gesundheit der Bürger der Ukraine zu schützen.<br />
Was ist unsere größte Sorge? Wir sehen, dass das Wüten der reaktionären Kräfte,<br />
der nationalistischen und antisemitischen Kräfte in gewissen Teilen [der Ukraine], auch<br />
in Kiew, weitergeht. Ich bin sicher, dass Sie, Vertreter der Medien, sahen, wie [vor dem<br />
Umsturz] einer der Gouverneure gefesselt und mit Handschellen an etwas gekettet wurde<br />
und wie sie, in der winterlichen Kälte, Wasser über ihn gossen. Danach wurde er<br />
übrigens in einen Keller gesperrt und gefoltert.<br />
Worum geht es hier eigentlich? Ist das Demokratie? Ist dies eine Erscheinungsform<br />
von Demokratie? Er [der gefolterte Gouverneur] ist in Wirklichkeit erst vor kurzem, ich<br />
glaube im Dezember, in diese Position berufen worden. Selbst wenn wir annehmen,<br />
dass sie dort alle korrupt sind, hatte er kaum Zeit, etwas zu entwenden.<br />
Und wissen Sie, was geschah, als sie [die Putschisten] das Gebäude der Partei der<br />
Regionen [der Janukowitsch-Partei] besetzten? Zu der Zeit waren überhaupt keine Parteimitglieder<br />
dort. Zwei oder drei Angestellte kamen heraus, einer war ein Ingenieur,<br />
und er sagte zu den Angreifern: «Könnten Sie uns gehen lassen? Und lassen Sie die<br />
Frauen raus, bitte. Ich bin Ingenieur, ich habe nichts mit Politik zu tun.» Er wurde genau<br />
dort vor der Menge erschossen. Ein anderer Angestellter wurde in einen Keller geführt,<br />
und dann warfen sie Molotowcocktails auf ihn und verbrannten ihn lebendig. Ist auch<br />
das eine Manifestation von Demokratie?<br />
Wenn wir das sehen, verstehen wir die Sorgen der Bürger der Ukraine, der russischen<br />
wie der ukrainischen, und der russischsprachigen Bevölkerung in den östlichen<br />
und südlichen Regionen der Ukraine. Es ist dieses unkontrollierte Verbrechen, das sie<br />
beunruhigt.<br />
Wenn wir sehen, wie sich solche unkontrollierte Kriminalität in die östlichen Gebiete<br />
des Landes ausbreitet und die Menschen uns um Hilfe bitten, und da wir schon das<br />
offizielle Ersuchen des rechtmäßigen Präsidenten haben, behalten wir uns das Recht<br />
vor, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um diese Menschen zu schützen. Wir sind überzeugt,<br />
dass das absolut legitim wäre. Das wäre unser letztes Mittel.<br />
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