COMPACT-Edition 1
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«Wir dürfen keinerlei Fakten verschweigen»<br />
lenen des Krieges ist mehr als die Hälfte, mehr als die Hälfte waren Staatsbürger der<br />
Sowjetunion. Stellen Sie sich diese schreckliche Zahl vor! Und so ist es die Schuld, die<br />
Verpflichtung jedes Staates, jedes Volkes sich diesen hohen Preis stets vor Augen zu halten,<br />
die dramatischen Ereignisse in unserer gemeinsamen Geschichte nicht zu vergessen.<br />
Versailles als Auslöser des Krieges<br />
Wir erinnern uns an die ersten Kriegstage und müssen uns natürlich auch an die<br />
Gründe erinnern, die zu diesem Krieg führten. Wir müssen uns an die Bemühungen erinnern,<br />
die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer zu schützen. Wozu führen<br />
solche Intrigen, solche Pakte? Ich schließe mich dem heute Gesagten an. Es wurde aus<br />
dem Versailler Vertrag das Schlechteste gemacht: Er schrieb nicht nur die [territorialen]<br />
Verluste Deutschlands fest, sondern auch seine Unterdrückung, was sich letztlich 1933<br />
in dem weiteren Geschehen wieder spiegelte. Wir müssen allerdings auch festhalten,<br />
dass wir kein gemeinsames Sicherheitssystem in Europa hatten, wie wir es heute haben.<br />
Wir müssen uns heute den Zweiten Weltkrieg vor Augen halten und unsere Lehren<br />
daraus ziehen. Wir müssen uns daher von den politischen Stereotypen der Presse dieser<br />
Zeit distanzieren und dürfen keinerlei Fakten verschweigen.<br />
Wir müssen verstehen, dass jegliche Zusammenarbeit mit Extremisten, wie zum Beispiel<br />
seiner Zeit mit den Nazis, egal unter welchen Bedingungen, egal aus welchen<br />
Motiven, zu einer Tragödie führen muss. Und es ging hier ja nicht nur um eine Zusammenarbeit,<br />
sondern um eine Paktiererei. Wir müssen also anerkennen: Alle Maßnahmen<br />
zwischen 1934 und 1939 mit der Absicht, die Nazis an ihrer Kriegstreiberei zu hindern,<br />
Eine Staffel Stukas Ju 87 im September 1939. Foto: Bundesarchiv; CCL 3.0<br />
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