SPORTaktiv Februar 2019
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Die Liste ist eine lange, wenn es um Radsportler<br />
geht, die sowohl am Rennrad<br />
als auch am Mountainbike erfolgreich<br />
Rennen fuhren. Aktuell angeführt vom slowakischen<br />
Superstar Peter Sagan und Allroundern<br />
wie Mathieu van der Poel haben Profis wie<br />
Cadel Evans, Miguel Martinez und Österreicher<br />
wie früher Gerhard Zadrobilek und jetzt<br />
Hermann Pernsteiner bewiesen, dass man beide<br />
Sparten auf Topniveau beherrschen kann.<br />
Im Hobbybereich war das einst eine strikte<br />
Trennung. Dort Rennrad, da Mountainbike.<br />
Keine Lust auf Fremdgehen. Durch den Rennradboom<br />
der letzten Jahre, neue Technik und<br />
den Urban-Trend beim Radeln wurden die<br />
schnellen Räder wieder trendy. Die alten Gräben<br />
wurden – auch mit Zwitterprodukten wie<br />
dem Gravelbike – zugeschüttet, es wird munter<br />
hin- und her gewechselt zwischen Straße und<br />
Gelände.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> hat zwei Landsleute, die beides<br />
perfekt beherrschen, nach ihrer Sichtweise und<br />
Erfahrung gefragt: Der Lienzer Alban Lakata ist<br />
dreifacher Weltmeister im Mountainbike-Marathon<br />
und liebt das Training auf seinem Straßenrennrad.<br />
Daniel Federspiel ist zweifacher<br />
Mountainbike-Weltmeister im Eliminator-Bewerb<br />
und wagt heuer den Sprung von den dicken<br />
zu den dünnen Reifen und zu den Straßenprofis<br />
im Team Vorarlberg Santic.<br />
1.<br />
WAS LERNEN MOUNTAINBIKER<br />
AM RENNRAD?<br />
ROLLENTAUSCH BEIM RÄDERWECHSEL. WARUM MOUNTAINBIKER<br />
BESSER WERDEN, WENN SIE MIT DEM RENNRAD AUF ASPHALT<br />
FAHREN, UND WAS RENNRADLER LERNEN, WENN SIE AM BIKE<br />
MIT WURZELN UND SCHOTTER BEKANNTSCHAFT SCHLIESSEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
„Mountainbiken und Rennradfahren sind zwei<br />
verschiedene Sportarten – so ähnlich wie Fußball<br />
und Formel 1“, lacht Federspiel. Er war bislang<br />
als muskelbepackter Biker für die<br />
MTB-Sprintdisziplin Eliminator prädestiniert,<br />
eine kurze Sprint-Runde im Gelände, all in.<br />
„Am Rennrad lernt man bei langen Ausfahrten<br />
als Erstes den runden Tritt und eine schöne, effektive<br />
Sitzhaltung. Das hast du als Biker nicht,<br />
weil es im Gelände immer unrhythmisch ist.<br />
Da können alle am Rennrad etwas lernen.“ Als<br />
Biker fuhr Federspiel im Schnitt 11.000 km im<br />
Jahr, mit dem Rennrad waren es 2018 bereits<br />
24.000 km, Tendenz steigend.<br />
Weil man mehr in Gruppen unterwegs ist<br />
(Training und Rennen), kommt ein Aspekt<br />
dazu, der für Lakata nicht unwesentlich ist: „Am<br />
Bike fährst du meistens allein oder zu zweit.<br />
Man sollte ja im selben Leistungsniveau sein,<br />
sonst ist es für keinen lustig. Am Rennrad kann<br />
man in großen Gruppen auch Schwächere mit-<br />
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