SPORTaktiv Februar 2019
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TYPENBERATUNG AM<br />
TRAIL<br />
Fotos: Craft, CEP, Christoph Heigl, La Sportiva/ Claudia Ziegler,<br />
railrunning ist eine Spielart<br />
des Laufens, keine eigene<br />
Sportart. Nicht so messerscharf<br />
definiert wie das Kugelstoßen<br />
oder der Stufenbarren. Trailrunning<br />
hat es in Wahrheit immer<br />
schon gegeben, denn Menschen<br />
sind immer schon abseits des Asphalts<br />
und ein bissl weg von der<br />
Zivilisation gerannt. Geheißen<br />
hat es nur nicht so, aber Natur, Gelände,<br />
Freiheit, Rhythmus und Flow waren<br />
schon immer da. Gänzlich neu ist nur<br />
die hochalpine Komponente.<br />
Und Trailrunning ist seit jeher eine<br />
Laufart, die jeder kann und die mit wenig<br />
Ausrüstung schnell Freude bereitet. Das<br />
macht Trailrunning im Ansatz sehr einsteigerfreundlich.<br />
Andererseits gibt es<br />
eine Fülle an Equipment und die Sportartikelbranche<br />
hat eine helle Freude daran,<br />
jede Saison ein Feuerwerk an Marketing-Wortraketen<br />
abzuschießen.<br />
Welch glückliche Fügung, dass jetzt<br />
drei ganz exakt definierte Typen vor uns<br />
stehen, die wir dir vorstellen wollen und<br />
die wir mit unserem Gigasport-Experten<br />
Georg Doppler einem kleinen Materialcheck<br />
unterziehen. Vorhang auf!<br />
1DieTrail-Einsteigerin – Sie macht<br />
heute ihren ersten Trailrun, eine<br />
leichte Geländerunde über<br />
Schotter- und Feldwege, Wiesen und<br />
den Waldrand, Länge: 7–10 km,<br />
Dauer: 60 bis 75 Minuten.<br />
+ Normale Straßenlaufschuhe reichen<br />
völlig aus, vielleicht nicht das Ultraleichtmodell<br />
wählen, sondern etwas robustere<br />
Varianten, normale Sohle, normale<br />
Dämpfung. Der Markt bietet als<br />
Zwitterlösung auch eine Kombi aus<br />
Straßen- und leichtem Trailschuh an.<br />
„Das sind Allrounder-Schuhe“, erklärt<br />
Georg Doppler, „wie All-Mountain-Ski<br />
im Wintersport und SUVs bei den Autos.<br />
Die können von allem ein bisschen<br />
was und passen für viele.“<br />
+ Anziehen, was man sonst auch beim<br />
Laufen trägt und mit dem man sich<br />
wohlfühlt. Weil Einsteiger eher bei<br />
Schönwetter laufen, ist eine Schlechtwetterschicht<br />
noch nicht nötig.<br />
+ Für den Neuling und auf kurzen Runden<br />
in bekannten Gebieten sind Pulsmesser,<br />
GPS und Handy noch nicht<br />
zwingend notwendig.<br />
+ Wer auch sonst mit Pulsuhr läuft, wird<br />
feststellen, dass die Herzfrequenz etwas<br />
höher ist. Der Grund: wechselnder Untergrund,<br />
mehr Konzentration, variierende<br />
Schrittlänge. „Runter vom Gas!<br />
Nicht zu schnell laufen“, kennt Doppler<br />
die Anfängerfehler. „Und keine Scheu<br />
2<br />
vor dem Gehen, Bergaufpassagen muss<br />
man nicht immer laufen.“<br />
Georgs Expertentipp:<br />
Als Training für die Fußmuskulatur barfuß<br />
in der Wiese laufen.<br />
2Der ambitionierte Hobby läufer<br />
– er ist öfter am Trail, macht<br />
heuer seinen ersten Wettkampf<br />
und bereitet sich gerade auf einen<br />
Traillauf mit 15–20 km vor, Länge: 1,5<br />
bis 2,5 Stunden.<br />
+ Die Schuhe sollten echte Trailschuhe<br />
mit gutem Profil und passender Dämpfung<br />
sein. Empfehlung: eine Daumenbreite<br />
größer kaufen. „Die Zehen danken<br />
es beim Bergablaufen.“ Die Schuhe<br />
sollten stabil und torsionssteif sein sowie<br />
eine gute Führung haben. „Man hat gefühlt<br />
,mehr‘ Schuh an“, beschreibt<br />
Doppler den verbesserten Halt.<br />
+ Bei Trailläufern sieht man oft knielange<br />
Socken. „Eine Modefrage“, sagt<br />
Doppler. Gute Socken sollten fester und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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