SPORTaktiv Februar 2019
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Carvingschwünge in Perfektion.<br />
Mit Training, Technik und Übungen<br />
kann es aber jeder schaffen.<br />
Fotos: Snowsports Academy<br />
Viele Skifahrer wissen gar nicht,<br />
was Carvingschwünge auszeichnet.<br />
Obwohl Carven für viele<br />
die Motivation ist, mit dem<br />
Skifahren zu beginnen oder sich zu verbessern.<br />
Charakteristisch ist das geschnittene<br />
Skifahren entlang der Taillierung,<br />
mit großem Kantwinkel und<br />
Schräglagen, wobei extreme Fliehkräfte<br />
wirken und große Dynamik entstehen<br />
sollte. Aber selbst jene, die diese Definition<br />
kennen, haben häufig Probleme mit<br />
der richtigen und sicheren Umsetzung.<br />
Carven setzt nämlich großes skifahreri-<br />
sches Können ebenso voraus wie die<br />
Kenntnis der eigenen Grenzen. Einen<br />
Skianfänger trennen vom perfekten Carvingschwung<br />
daher meist zahlreiche<br />
Übungsstunden und -tage, auch außerhalb<br />
der Skipisten durch Konditionsund<br />
Krafttraining. Aus der Sicht des<br />
leidenschaftlichen Skilehrers versuche<br />
ich, diese vier Tipps zu<br />
vermitteln:<br />
1. MATERIAL<br />
Zu Beginn der Carvingära wurden<br />
kurze, sehr stark taillierte und<br />
„aggressive“ Ski hergestellt. Diese hatten<br />
den Nachteil, dass sie nur schwer<br />
kontrolliert werden konnten. Es stauten<br />
sich häufig im Ski so viele Kräfte an, dass<br />
es zu sogenannten „Highsidern“ kam, die<br />
wohl jeder von uns schon einmal beobachtet<br />
hat: Zum Ende der Kurve kann der<br />
Skifahrer die Kräfte nicht mehr beherrschen<br />
und wird regelrecht „ausgehoben“.<br />
Heute sind zum Carven längere, weniger<br />
taillierte Skier zu empfehlen. Aufgrund<br />
der Länge verteilen sich die Kräfte<br />
und können auch von nicht so erfahrenen<br />
Skifahrern beherrscht werden.<br />
Dadurch verzeihen die Ski mehr Fahrfehler,<br />
der Genuss ist deutlich erhöht.<br />
Die Wahl des passenden Skis fällt aufgrund<br />
der großen Auswahl schwer. Es<br />
gibt Carvingski für sämtliche Anforderungen,<br />
Fahrweisen, Könnensstufen etc.<br />
Hinzu kommt dann noch, dass viele<br />
Hobbyskifahrer gerne die Marke des von<br />
ihnen bewunderten Profis wählen. Wer<br />
zwar carven möchte, aber mit demselben<br />
Ski auch in den Tiefschnee will,<br />
wünscht sich wieder ein anderes Skimodell.<br />
Wichtig ist in jedem Fall die professionelle<br />
Beratung.<br />
Und den Skischuh nicht vergessen! Es<br />
kommt oft vor, dass auf Ski mehr Wert<br />
gelegt wird als auf das übrige Material.<br />
Sitzen aber die Skischuhe nicht richtig,<br />
„schwimmt“ man im Skischuh, dann<br />
können auch die noch so guten Ski<br />
nicht richtig kontrolliert werden.<br />
So prüfst du, ob du einen passenden<br />
Schuh hast:<br />
•Schwimmt man im Skischuh herum<br />
oder sitzt er gut? Wichtig ist dabei vor<br />
allem der gute Sitz im Fersenbereich.<br />
•Entscheidend <br />
ist die Möglichkeit, das<br />
Knie im Skischuh nach vorne drücken<br />
zu können, sodass es nicht mehr gerade<br />
über dem Knöchel ist (= Knievorlage).<br />
Mit Komfortskischuhen, die „aufrechter“<br />
gefertigt werden, ist dies schwerer<br />
möglich als mit sportlicheren, die eine<br />
entsprechende Vorlage haben.<br />
•Die zahlreichen Anpassungs- und Einstellungsmöglichkeiten<br />
des Skischuhs<br />
bringen häufig große Verbesserungen<br />
des Sitzes und der Position.<br />
2. WAHL DER FAHRSPUR<br />
Die Wahl der richtigen Fahrspur wirkt<br />
auf den ersten Blick nicht besonders<br />
schwierig, erfordert aber viel Übung und<br />
ein geschultes Auge. Wichtig sind die<br />
Spur und der richtige Radius vor allem,<br />
weil diese erst das gleichmäßige und<br />
rhythmische Carven ermöglichen – was<br />
wiederum die Kontrolle des Tempos erleichtert.<br />
Optimal sollte die gewählte<br />
Spur einem Riesentorlauf ähneln.<br />
Sehr gefährlich, aber häufig auf Pisten<br />
zu beobachten, ist das Carven quer über<br />
die gesamte Piste – von einem Pistenrand<br />
zum anderen. Diese Fahrweise wird<br />
in der Regel von nicht so erfahrenen<br />
Carvern in dem Glauben gewählt, dadurch<br />
ihre Geschwindigkeit regulieren<br />
zu können. Tatsächlich kann dies aber<br />
deutlich besser durch ein Andriften zu<br />
Beginn der Kurve erreicht werden ohne<br />
andere Pistennutzer zu gefährden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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