SPORTaktiv Februar 2019
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mit dem Umstieg. Ehrlich gesagt haben<br />
mir die fünf- bis sechsstündigen Einheiten<br />
am Rad zum Schluss halt nicht<br />
mehr so viel Spaß gemacht. Auch Hawaii<br />
hat mich nicht so sehr begeistert.<br />
EVA WUTTI<br />
ist 29 und gewann zwischen<br />
2013 und 2017 vier Ironmanund<br />
zwei Ironman-70.3-Bewerbe,<br />
2015 und 2017 den Ironman<br />
Austria. Seit 2016 ist die<br />
Kärntnerin, die in Barcelona<br />
lebt, Mutter einer Tochter. 2018<br />
startete sie beim Wien-Marathon<br />
und verpasste mit 2:37:59<br />
das EM-Limit um 59 Sekunden.<br />
<strong>2019</strong> Umstieg auf den Marathon<br />
mit Ziel Olympiaqualifikation<br />
für Tokio 2020.<br />
www.evawutti.at<br />
Für die olympische Distanz hätte ich<br />
mich im Schwimmen stark verbessern<br />
müssen. Der Marathon hat mich dagegen<br />
immer schon fasziniert, er war auch<br />
im Ironman immer meine Stärke.<br />
Was genau ist es, das dich am<br />
Marathon fasziniert?<br />
Ich glaube, jeder der laufsportbegeistert<br />
ist, hat den Marathon irgendwo im<br />
Kopf. Es ist einfach die uralte olympische<br />
Disziplin, die Königsdisziplin von<br />
Olympia. Die Strecke ist fair, man kann<br />
Leistung sehr genau messen. Im Triathlon<br />
ist ein Vergleichen viel schwieriger,<br />
weil es viel stärker von äußeren Bedingungen<br />
abhängt. Im Marathon sind<br />
Leistungen und Fortschritte viel besser<br />
und fairer messbar.<br />
Du giltst als Sportlerin, die sich bis<br />
zum Letzten verausgaben kann, sagt<br />
dein Trainer. Siehst du dich selber<br />
auch so?<br />
Na ja, ich glaube, ich kann das schon<br />
ganz gut. Es ist mir in Triathlonrennen<br />
tatsächlich zweimal passiert, dass ich<br />
kollabiert bin, ohne dass ich zuvor gemerkt<br />
hätte, dass ich gegen die Wand<br />
laufe. Ich weiß aber jetzt nicht, ob das<br />
unbedingt gut oder schlecht ist. Sicher<br />
ist jedenfalls, dass ich mein Ziel vor Augen<br />
habe und das bestmöglich zu erreichen<br />
versuche.<br />
Auch du hast wahrscheinlich dennoch<br />
ab und zu mit Trainingsunlust zu<br />
kämpfen? Wie motivierst du dich<br />
dann?<br />
Ich denke, es ist verständlich, dass man<br />
nicht jeden Tag gleich motiviert ist,<br />
wenn man um sechs Uhr früh mit den<br />
Einheiten beginnt. In Momenten, wo<br />
ich weniger Freude am Training habe,<br />
führe ich mir vor Augen, was für ein Privileg<br />
es ist, dass ich nur Sport machen<br />
darf. Viele würden das auch gern, müssen<br />
aber neben dem Sport 40 Stunden<br />
einem Job nachgehen. Für einen Profi<br />
finde ich „keine Lust“ aber ehrlich gesagt<br />
eine schwache Ausrede – und unfair,<br />
etwa auch Sponsoren gegenüber. Sollte<br />
der Tag kommen, wo ich keine Lust zum<br />
Sport habe, müsste ich wohl darüber<br />
nachdenken, ob ich das Richtige mache.<br />
Du hast eine zweieinhalbjährige Tochter.<br />
Wie lassen sich Mutterschaft und<br />
Profisportlerleben vereinbaren?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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