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SPORTaktiv Februar 2019

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ES HERRSCHT LAWINENWARNSTUFE 1 BIS 2, DAS<br />

WETTER PASST UND DIE SICHERHEITSAUSRÜSTUNG<br />

IST VOLLSTÄNDIG. KANN MAN NUN NACH HERZENS-<br />

LUST TIEFSCHNEEHÄNGE BEGEHEN UND BEFAHREN?<br />

LEIDER NEIN: EINE GEFAHRENEINSCHÄTZUNG MUSS<br />

IMMER AM EINZELHANG ERFOLGEN.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

HÄLT DER<br />

HANG?<br />

LAWINENLAGEBERICHT<br />

FAKTOREN ZUR<br />

EINZELHANG-<br />

BEURTEILUNG !<br />

Er ist eine wesentliche Basis, um die Gefährlichkeit eines Hanges<br />

konkret einschätzen zu können: „Der Lagebericht gibt eine generelle<br />

Information, in welchem Tourengebiet günstige Verhältnisse – Gefahrenstufen<br />

1 und 2 – oder ungünstige – Gefahrenstufen 3 und 4 –<br />

herrschen. Und er verrät auch, wo im Speziellen die Gefahrenstellen<br />

liegen. Er gibt exzellente Informationen für die Tourenplanung und<br />

erste Hinweise darauf, was ich während der Tour zu erwarten habe“,<br />

fasst Experte Schreilechner zusammen.<br />

Durch den Hinweis auf aktuelle Lawinenprobleme – Neuschnee, Triebschnee,<br />

Altschnee, Nassschnee, Gleitschnee – könne man bereits im<br />

Vorfeld bestimmte Einzelhänge als Schlüsselstellen in seiner Tourenplanung<br />

herausarbeiten, die dann während der Tour mit besonderer<br />

Aufmerksamkeit beurteilt werden müssen.<br />

genden mit dem Experten gemeinsam näherbringen,<br />

fließen allesamt in die Beurteilung mit<br />

ein. Wie der Bergführer auch erklärt, gibt es übrigens<br />

weniger typische Lawinenhänge als typische<br />

Lawinenzeiten: „Die ersten ein bis drei Tage<br />

nach Niederschlägen oder Wind sowie nach raschen<br />

Temperaturänderungen sind besonders gefährlich.<br />

Wer diese Tage meidet oder zumindest<br />

sehr defensiv unterwegs ist, zum Beispiel die 30-<br />

Grad-Grenze nicht überschreitet, kann einen<br />

Großteil der Lawinenunfälle schon vermeiden.“<br />

Um die Einzelhangbeurteilung kommt man<br />

natürlich dennoch nicht herum. Die hier dargestellten<br />

Faktoren dafür können natürlich nicht<br />

mehr als einen ersten Eindruck geben. Doch „risikobewusstes“,<br />

eigenverantwortliches Skitourengehen<br />

lernt man auch nicht aus einem Artikel,<br />

auch nicht in einem Wochenkurs und nicht einmal<br />

innerhalb einer Wintersaison. Wie schon so<br />

oft eingemahnt: Eine lawinenkundliche Ausbildung<br />

sollte für jeden Geländeneuling der Einstieg<br />

sein und dann geht es ans „lebenslange<br />

Weiterlernen“. „Es braucht theoretische Kenntnisse,<br />

praktische Fertigkeiten und mehrere Winter<br />

aktive Erfahrung.“ An eins erinnert der Bergführer<br />

noch: „Bei Unsicherheiten ist nur der<br />

Verzicht auf den Hang die sichere Variante.“<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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