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36 Brit Butt Rally …<br />
Ansprache des Rallye Masters<br />
Schon nach wenigen Kilometern kommen<br />
mir die ersten Zweifel. Der Verkehr<br />
verlangsamt sich derart, dass ich mich<br />
entschließe, die Blechlawine vor mir auf<br />
dem Standstreifen zu überholen. Das<br />
was ich gerade tue mag nicht erlaubt<br />
sein, aber im Gegensatz zu allen Blechdosenfahrern<br />
habe ich keine Klimaanlage.<br />
Im Augenblick reicht mir das als<br />
Argument für mein Handeln absolut<br />
aus. Ob die britische Polizei das auch so<br />
sieht? Ich brauche mir allerdings keine<br />
Gedanken zu machen, weiter vorn sind<br />
schon die Blinkleuchten von Polizei und<br />
Feuerwehr zu sehen sind. Die Autobahn<br />
ist nach einem Unfall voll gesperrt. Da<br />
ich bei den Rettungsarbeiten nicht zusehen<br />
möchte, reihe ich mich in einiger<br />
Entfernung zur Unfallstelle wieder in die<br />
Fahrspur ein. Um es kurz zu machen –<br />
die nächsten drei Stunden werde ich<br />
mich keinen Zentimeter von der Stelle<br />
bewegen.<br />
Meine letzte Wasserflasche ist schon<br />
lange geleert, als sich der Stau endlich<br />
auflöst. Es ist mittlerweile fast 20 Uhr.<br />
Da ich heute Abend nicht zwingend in<br />
Leicester ankommen muss, lasse ich<br />
von meinem Navi ein Motel in der Nähe<br />
finden. Die Aussicht auf eine Dusche und<br />
ein Bier sind einfach zu verlockend …<br />
Nach acht Stunden Premiumschlaf<br />
und einem schnellen Frühstück an der<br />
Tankstelle, setzte ich meine Fahrt am<br />
frühen Morgen ausgeruht fort.<br />
Heute läuft alles einwandfrei. Das Navi<br />
arbeitet ohne Probleme und die Straßen<br />
sind leer. Ohne weitere Schwierigkeiten<br />
treffe ich gegen 11 Uhr in Leicester ein.<br />
Ein abgetrennter Bereich des Parkplatzes<br />
ist für Rallyeteilnehmer reserviert.<br />
Kaum abgestiegen treffe ich schon auf<br />
die ersten bekannten Gesichter.<br />
Ab 14 Uhr beginnt das offiziellen Rallye<br />
Check-in. Als einer der ersten Fahrer<br />
stehe ich vor der Tür des als Rallye Büro<br />
angemieteten Besprechungszimmers.<br />
Im ersten Schritt wird geprüft, ob ich tatsächlich<br />
angemeldet bin. Anschließend<br />
wird mit meiner Kamera, die ich später<br />
zur Dokumentation meiner Bonuspunkte<br />
verwenden werde, eine Aufnahme von<br />
mir gemacht. Dadurch soll sichergestellt<br />
werden, dass ich bei der Auswertung tatsächlich<br />
meine eigenen Bilder vorzeige.<br />
Zum Abschluss wird mir noch ein Laufzettel<br />
ausgehändigt. Mit diesem Zettel<br />
muss ich mich vor dem Hotel mit meiner<br />
Kawasaki zum „Technical check“ melden.<br />
Hier erwartet mich eine Untersuchung,<br />
die ein wenig an den TÜV erinnert. Es<br />
werden Beleuchtung und Blinker kontrolliert,<br />
die Profiltiefe der Reife gemessen<br />
und mein Kilometerstand notiert.<br />
Alles kein Problem. Meine Versys hat<br />
schließlich erst 1800 Kilometer auf der<br />
Uhr. Damit halten sich Abnutzungser-