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Kradblatt Ausgabe Mai 2019

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36 Brit Butt Rally …<br />

Ansprache des Rallye Masters<br />

Schon nach wenigen Kilometern kommen<br />

mir die ersten Zweifel. Der Verkehr<br />

verlangsamt sich derart, dass ich mich<br />

entschließe, die Blechlawine vor mir auf<br />

dem Standstreifen zu überholen. Das<br />

was ich gerade tue mag nicht erlaubt<br />

sein, aber im Gegensatz zu allen Blechdosenfahrern<br />

habe ich keine Klimaanlage.<br />

Im Augenblick reicht mir das als<br />

Argument für mein Handeln absolut<br />

aus. Ob die britische Polizei das auch so<br />

sieht? Ich brauche mir allerdings keine<br />

Gedanken zu machen, weiter vorn sind<br />

schon die Blinkleuchten von Polizei und<br />

Feuerwehr zu sehen sind. Die Autobahn<br />

ist nach einem Unfall voll gesperrt. Da<br />

ich bei den Rettungsarbeiten nicht zusehen<br />

möchte, reihe ich mich in einiger<br />

Entfernung zur Unfallstelle wieder in die<br />

Fahrspur ein. Um es kurz zu machen –<br />

die nächsten drei Stunden werde ich<br />

mich keinen Zentimeter von der Stelle<br />

bewegen.<br />

Meine letzte Wasserflasche ist schon<br />

lange geleert, als sich der Stau endlich<br />

auflöst. Es ist mittlerweile fast 20 Uhr.<br />

Da ich heute Abend nicht zwingend in<br />

Leicester ankommen muss, lasse ich<br />

von meinem Navi ein Motel in der Nähe<br />

finden. Die Aussicht auf eine Dusche und<br />

ein Bier sind einfach zu verlockend …<br />

Nach acht Stunden Premiumschlaf<br />

und einem schnellen Frühstück an der<br />

Tankstelle, setzte ich meine Fahrt am<br />

frühen Morgen ausgeruht fort.<br />

Heute läuft alles einwandfrei. Das Navi<br />

arbeitet ohne Probleme und die Straßen<br />

sind leer. Ohne weitere Schwierigkeiten<br />

treffe ich gegen 11 Uhr in Leicester ein.<br />

Ein abgetrennter Bereich des Parkplatzes<br />

ist für Rallyeteilnehmer reserviert.<br />

Kaum abgestiegen treffe ich schon auf<br />

die ersten bekannten Gesichter.<br />

Ab 14 Uhr beginnt das offiziellen Rallye<br />

Check-in. Als einer der ersten Fahrer<br />

stehe ich vor der Tür des als Rallye Büro<br />

angemieteten Besprechungszimmers.<br />

Im ersten Schritt wird geprüft, ob ich tatsächlich<br />

angemeldet bin. Anschließend<br />

wird mit meiner Kamera, die ich später<br />

zur Dokumentation meiner Bonuspunkte<br />

verwenden werde, eine Aufnahme von<br />

mir gemacht. Dadurch soll sichergestellt<br />

werden, dass ich bei der Auswertung tatsächlich<br />

meine eigenen Bilder vorzeige.<br />

Zum Abschluss wird mir noch ein Laufzettel<br />

ausgehändigt. Mit diesem Zettel<br />

muss ich mich vor dem Hotel mit meiner<br />

Kawasaki zum „Technical check“ melden.<br />

Hier erwartet mich eine Untersuchung,<br />

die ein wenig an den TÜV erinnert. Es<br />

werden Beleuchtung und Blinker kontrolliert,<br />

die Profiltiefe der Reife gemessen<br />

und mein Kilometerstand notiert.<br />

Alles kein Problem. Meine Versys hat<br />

schließlich erst 1800 Kilometer auf der<br />

Uhr. Damit halten sich Abnutzungser-

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