Binnenschifffahrt September 2019 – Online-Vorschau
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BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Initiative System Wasserstraße mahnt beschleunigte Umsetzung priorisierter Projekte und<br />
Transparenz bei der Vorsorge gegen Schadensereignisse an<br />
Die Initiative System Wasserstraße hat<br />
in einem gemeinsamen Schreiben an den<br />
neuen Abteilungsleiter WS Dr. Norbert<br />
Salomon darauf hingewiesen, dass die<br />
beschleunigte Umsetzung von priorisierten<br />
Projekten zur Herstellung einer leistungsfähigen<br />
Wasserstraßeninfrastruktur<br />
die wichtigste Stellung im gesamten<br />
Paket des Masterplans erhalten müsse. Es<br />
wird betont, dass Geld allein nicht ausreichen<br />
werde, um wichtige Projekte voranzutreiben<br />
und umzusetzen. Erforderlich<br />
sei eine Verbesserung der Personalausstattung,<br />
eine Steigerung der Prozesseffizienz<br />
auch innerhalb der Verwaltung<br />
und eine verbesserte Zusammenarbeit<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
Mit Blick auf das geplante Monitoring<br />
und Controlling des Masterplans<br />
wird nach konkreten Projektplänen mit<br />
Zeitvorgaben gefragt. Als Vorbild hierfür<br />
wird der Masterplan zur Umsetzung<br />
des Fernstraßenbedarfsplans in NRW genannt,<br />
der aufzeigt, wie die Landesregierung<br />
die vom Bund beauftragten Straßenprojekte<br />
abarbeiten wird.<br />
Zur Verdeutlichung der Dringlichkeit<br />
der anstehenden Maßnahmen wird<br />
das gravierende Schadensereignis im Bereich<br />
der Staustufe Geesthacht hervorgehoben,<br />
wo in Folge der durch den drohenden<br />
Dammbruch erfolgten Öffnung<br />
eines Wehrtores und des damit einhergehenden<br />
Absinkens des Wasserstandes um<br />
einen halben Meter mehr als 70 Frachtschiffe<br />
festlagen und der Hamburger Hafen<br />
mit dem Binnenschiff nicht mehr erreichbar<br />
war.<br />
Generalversammlung<br />
des BDS-Binnenschiffahrt<br />
am Freitag, 08. November <strong>2019</strong><br />
10:30 Uhr<br />
in der Friedenskirche<br />
am Schiffshebewerk,<br />
Provinzialstraße 14<strong>–</strong>16<br />
45711 Datteln<br />
Es wird hervorgehoben, dass dies<br />
nicht nur einen enormen finanziellen<br />
Schaden für die betroffenen <strong>Binnenschifffahrt</strong>sunternehmen<br />
bedeute sondern<br />
dass es die verladende Wirtschaft<br />
mit großer Sorge erfülle, wenn systemrelevante<br />
Infrastruktur wie aus heiterem<br />
Himmel zusammenbreche und die<br />
für die Wirtschaft und Schifffahrt wichtige<br />
Verbindung zum Hamburger Hafen<br />
lahmlege.<br />
Die im Masterplan seitens der Branche<br />
eingeforderte bessere Transparenz<br />
müsse auch für die Maßnahmen gelten,<br />
die an systemrelevanten und aufgrund<br />
der Bausubstanz gefährdeten Anlagen<br />
durchgeführt werden, um solche Schadensereignisse<br />
weitestgehend ausschließen<br />
zu können. Es wird daher die Frage<br />
gestellt, nach welchen Kriterien eine<br />
derartige Vorsorge betrieben werde und<br />
ob die Priorisierung der Erhaltung, so<br />
wie im Masterplan festgelegt, eingehalten<br />
werde.<br />
Die Initiative System Wasserstraße<br />
wird neben BDB und BDS unterstützt<br />
durch BDI, BÖB, DIHK, DSLV, DVF,<br />
BLN-Schuttevaer, Schifferbörse, Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie,<br />
VCI, VVWL NRW, VBI, Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, vero.<br />
n<br />
Studie zu digitalen Tools steht vor dem Abschluss <strong>–</strong> keine gute Basis für eine Folgenabschätzung<br />
Die Studie zu den digitalen Tools in der<br />
<strong>Binnenschifffahrt</strong>, durchgeführt von<br />
ECORYS, einem internationalen Forschungs-<br />
und Beratungsunternehmen<br />
aus den Niederlanden, soll im Oktober<br />
abgeschlossen werden. Sie soll die EU-<br />
Kommission im sog. Impact Assessment<br />
unterstützen, einem Verfahren zur Folgenabschätzung,<br />
bevor neue Rechtsvorschriften<br />
erlassen werden. Es soll der<br />
Prüfung dienen, ob Maßnahmen der EU<br />
erforderlich sind und welche Auswirkungen<br />
diese haben könnten. Das Impact Assessment<br />
soll die nötige Faktengrundlage<br />
zur Unterstützung des Rechtsetzungsprozesses<br />
liefern. So ist es zumindest auf der<br />
Homepage der Kommission nachzulesen.<br />
Die Realität sieht leider manchmal anders<br />
aus. Das beste Beispiel sind die Fragebögen<br />
zu den digital tools, die im Laufe<br />
der letzten Monate ausgefüllt werden<br />
konnten. Zum einen ist der Rücklauf bei<br />
den Fragebögen europaweit so gering,<br />
dass man nicht ernsthaft Erkenntnisse<br />
daraus gewinnen kann. Zum anderen war<br />
der Fragebogen lang und umständlich, die<br />
Fragen zum Teil unverständlich und unübersichtlich<br />
und es war bereits eine Herausforderung,<br />
die Formalia zu bewältigen.<br />
Wer sich davon aber nicht abhalten<br />
ließ, der konnte bei der Beantwortung<br />
der Fragen richtig ärgerlich werden. Sie<br />
waren zum Teil ersichtlich darauf angelegt,<br />
jedwede digitale Erfassung von Daten<br />
rechtfertigen zu können. So wurde<br />
zum Beispiel in einigen Fragen ohne die<br />
Möglichkeit der Differenzierung nach<br />
der automatischen Erfassung der Daten<br />
für Bordbücher, Schifferdienstbücher<br />
und Arbeitszeitaufzeichnungen gefragt.<br />
Die Möglichkeit, darin Vorteile für Schifferdienstbuch<br />
und Bordbuch, nicht aber<br />
für die Erfassung der Arbeitszeit zu sehen,<br />
bestand gar nicht. In mehreren Fragen<br />
war die Rede von illegalen Praktiken,<br />
wobei allerdings nirgendwo erläutert wurde,<br />
was damit eigentlich gemeint war. Eine<br />
Folgenabschätzung, die ein objektives Ergebnis<br />
erbringen soll, sieht anders aus.<br />
ESO und EBU haben in der IWT-Platform<br />
ihren Standpunkt gegenüber ECO-<br />
RYS und der Kommission deutlich gemacht<br />
und werden dies auch weiterhin tun.<br />
In den nächsten Wochen wird sich zeigen,<br />
wie der Vorschlag für die politischen Optionen,<br />
die ECORYS erarbeitet, aussehen<br />
wird. Wir werden weiter berichten. n<br />
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<strong>Binnenschifffahrt</strong> 09 | <strong>2019</strong>