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#180-190 1993

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Der SONNTAG der<br />

CHRISTEN:<br />

Gottesdiensten mit Kommunionspendung neu<br />

überdacht werden.<br />

Der Sonntag, der "erste Tag" der Woche<br />

ist für den Christen der ständige Gedenktag<br />

der Auferstehung des Herrn und<br />

somit ein "Herzstück" des kirchlichen<br />

und religiösen Lebens. An diesem Tag<br />

weiß sich die Gemeinde Christi verpflichtet,<br />

die Feier seines Todes und<br />

seiner Auferstehung gemeinsam zu begehen.<br />

In der Kommunion mit Christus und<br />

den Mitgläubigen holt sich der Christ an<br />

diesem Tag die Kraft für sein Leben und<br />

neue Motivation für seinen Dienst. Der<br />

Sonntag ist über die unmittelbare Mitfeier<br />

des Gottesdienstes hinaus auch ein<br />

Impuls, sich von Hektik und Leistungsdruck<br />

zu befreien und zur Ruhe, zur Besinnung,<br />

zum Gespräch, zur Lektüre eines<br />

guten Buches sowie zur menschlichen Begegnung<br />

untereinander zu kommen.<br />

(aus: Gottesdienst der Kirche, 1. Teil)<br />

Die Gestalt des sonntäglichen Gemeindegottesdienstes<br />

ist die Eucharistiefeier.<br />

Es ist eine Tatsache, daß immer mehr<br />

Pfarren in unserer Diözese, auch in unserem<br />

Dekanat ohne Priester bleiben und<br />

daß sich diese Notsituation auch nicht<br />

sehr rasch ändern wird. (dazu aus "Der<br />

Gottesdienst der Kirche, 2. Teil)<br />

Eine Pfarre kann nur Gemeinschaft sein<br />

und bleiben, wenn sie sich immer wieder<br />

versammelt. Geschieht das nicht, so zerfällt<br />

sie und hört auf, Gemeinde Jesu zu<br />

sein. Daher muß der Sonntag auch dort<br />

als Versammlungstag der Christen weiterbestehen,<br />

wo Tod und Auferstehung Jesu<br />

nicht in ihrer Höchstform, in der Eucharistie,<br />

gefeiert werden können. Der<br />

auferstandene und erhöhte Herr ist auch<br />

dann anwesend, wenn sich die Pfarrgemeinde<br />

zum gemeinsamen Gebet und Gesang<br />

sowie zum Hören des Gotteswortes versammelt.<br />

Von daher ist es auch selbstverständlich,<br />

daß mit der Mitfeier solcher<br />

priesterloser Gottesdienste der Sinn des<br />

kirchlichen Sonntagsgebotes erfüllt ist.<br />

Vielleicht müssen wir uns eines Tages<br />

fragen ob es im Sinne eines christlichen<br />

Teilens nicht richtig wäre, daß Pfarren,<br />

die noch einen Priester haben, diesen<br />

mit anderen teilen, damit jede Gemeinde<br />

wenigstens eine Eucharistiefeier an<br />

Sonntagen feiern kann.<br />

Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang<br />

auch die Möglichkeit der Feier von<br />

KONTAKT<br />

Diakon Peter GRAF<br />

****************************************<br />

URLAUB <strong>1993</strong><br />

Gerade die Ferienzeit kann für uns die<br />

Zeit werden, wo wir nachdenken können<br />

übe Sinn und Ziel unseres Lebens. Was<br />

ist gut gegangen, was könnten wir noch<br />

besser machen? Dabei kann uns bewußt<br />

werden, daß wir, wenn wir in dieser Welt<br />

nur auf Sichtbares, Erwartbares und Abschätzbares<br />

vertrauen, uns allein fühlen<br />

und Angst bekommen. Die Sehnsucht nach<br />

einer besseren Welt hier auf Erden wird<br />

von vielen Menschen nur in der<br />

Steigerung des Konsums, im höheren<br />

Fortschritt und in der Bequemlichkeit<br />

einer Freizeitgesellschaft gesucht. Wenn<br />

aber dann nicht alles nach unseren<br />

Plänen geht, so gibt es Enttäuschungen<br />

und Frustration.<br />

DierRichtung in unserem Leben muß stimmen.<br />

Der Mensch, der Gott aufgibt,<br />

gleicht einem, der die Sonne auslöscht<br />

und versucht, mit einer Laterne weiterzuwandern.<br />

So wäre der erste Schritt,<br />

sich Gott zu öffnen und mit ihm das Leben<br />

zu wagen. Gerade die Urlaubszeit<br />

kann uns Hilfe geben, denn Freizeit<br />

hilft mit, das eigene Ich zu entfalten.<br />

Unsere Gedanken sind das ganze Jahr über<br />

doch auf den Konsum, die Politik, die<br />

Gesellschaft, die Leistung usw. gerichtet.<br />

Aber wir Menschen sind das einzige<br />

Wesen, das die Fähigkeit hat, in sich<br />

selbst hineinzuschauen. Es wäre schade,<br />

wenn wir dies nicht versuchten: Wer bin<br />

1<br />

ich? Wie sollte ich sein?<br />

Die Hektik der Arbeit, der Lärm der Zeit<br />

lassen uns nicht zu uns kommen. Wenn wir<br />

aber während unseres Urlaubes die Stille<br />

suchen, so kann sie uns helfen, nach innen<br />

zu gelangen und uns selbst zu erkennen<br />

so wie wir sind.<br />

Dabei könnte es uns auch gelingen, ohne<br />

Angst auf unser irdisches Ende zu<br />

schauen. Jedes menschliche Leben endet

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