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LEBENDIGE ZEICHEN<br />
CHRISTLICHE SYMBOLE<br />
In der letzten Ausgabe unserer Pfarrnachrichten<br />
habe ich Sie mit einigen<br />
Symbolen der heiligen Handlungen bekannt<br />
gemacht.<br />
In diesem "KONTAKT" sollen Sie weitere<br />
Zeichen davon kennenlernen.<br />
HEILIGE HANDLUNG (Fortsetzung)<br />
Kreuzzeichen<br />
Mit der Hand schlagen wir ein Kreuz über uns. Das ist<br />
ein großes Zeichen. Wir bekennen uns als Christen, wir<br />
stellen uns unter das Kreuz. Wir werden uns bewußt,<br />
daß Christus gegenwärtig ist. Meistens sagen wir beim<br />
Kreuzzeichen: „In Namen des Vaters und des Sohnes<br />
und des Heiligen Geistes." Mancher mag denken, daß<br />
dies nicht ganz zusammenpaßt. Aber wenn wir ein wenig<br />
nachdenken, erkennen wir, daß in Jesus sich der dreifaltige<br />
Gott offenbart, daß mit Jesus Gott bei uns ist, der<br />
dreifaltige Gott, auf den wir getauft sind.<br />
Kniebeuge<br />
Die Kniebeuge bedeutet das gleiche wie das Knien; nur<br />
ist sie kürzer. In einen Augenblick ist Huldigung, Anbetung,<br />
Kleinerwerden hineingenommen. Wir sagen damit:<br />
„Du großer Gott, ich bete dich an!" Es ist nicht gut,<br />
wenn die Kniebeuge ein Zeichen wird, bei dem man sich<br />
nichts denkt. Deshalb ist es nicht wichtig, viele Kniebeugen<br />
zu machen. Es ist wichtig, jede Kniebeuge ganz bewußt<br />
zu machen. Vor allem Ministranten sind in Gefahr,<br />
die Kniebeuge zur reinen Formsache verkommen zu lassen.<br />
Händefalten<br />
Zuerst denkt man beim Händefalten ans Bitten, weil<br />
Kinder beim Bitte-Bitte-Sagen manchmal die Hände aneinanderlegen.<br />
Aber das Zeichen des Händefaltens bedeutet:<br />
Meine Hände tun jetzt nichts, sie können nichts<br />
tun oder sie wollen nichts tun. Darum hat das Händefal-<br />
•ten einen doppelten Sinn. Jesus sagt: „Marta, Marta, du,<br />
kümmerst dich um Vieles; Eines nur ist notwendig." So<br />
lässen wir ab vom Tätigsein und konzentrieren uns auf<br />
die Worte des Gebetes und auf unser Inneres. Der<br />
zweite Sinn ist dann das Bitten. Wir sagen-zu Gott: „Ich<br />
kann nichts tun, hilf du." Oder: „Heiliger Geist, werde<br />
du tätig in mir".<br />
Brustklopfen<br />
Zwei Worte, die wir zum Brustklopfen sagen, erklären<br />
zugleich dieses Zeichen: „Durch meine Schuld!" und:<br />
„0 Herr,,,ich bin nicht würdig." Das Brustklopfen ist<br />
also eine .Geste der Buße. . Wir bekennen, daß wir<br />
schwach'und sündig sind. Das gehört ganz wesentlich<br />
zum Christen:<br />
Schweigen<br />
Man kann aus verschiedenen Gründen schweigen. Für<br />
uns Christen ist Schweigen ein Zeichen. Wenn wir untertags<br />
eine leeie Kirche besuchen, erfahren wir in der<br />
Stille des Raumes, im Schweigen etwas von der Heiligkeit<br />
des Ortes. Wenn wir selber schweigen, etwa vor dein<br />
Gebet des Priesters oder nach der Kommunion, dann ist<br />
das ein Zeichen der Vertiefung unseier Au lila hmebereitschaft.Wichtig<br />
ist dabei nicht nur das äußere Schweigen.<br />
Es kommt darauf an, daß der innere Mensch still wird.<br />
Nur so können wir hören, können wir schauen. Nur so<br />
kann tief aus unserem Inneren das Ja zum Gebet und<br />
der Lobgesang kommen.<br />
Mitra und Stab<br />
Das Meilgewand<br />
Der Bischof ist an Mitra und Stab zu erkennell.<br />
Der Stab' weist auf das Hirtenamt<br />
hin, das dem BiSchof von Jesus<br />
übertragen ist. Die Mitra ist eine Kopfbedeckung,<br />
die ein deutliches Erkennungszeichen<br />
ist. Für die Mitra gibt es<br />
verschiedene Deutungen. Miinche sehen<br />
darin einen Hinweis auf das christliche<br />
Zeichen des Fischis, da die Mitra<br />
die Form eines Fischmauls hat.<br />
Der Priester trägt bei der Eucharistiefeier<br />
ein festliches Gewand. Es kann an<br />
verschiedenen Orten und Zeiten ganz<br />
verschieden aussehen, aber immer ist es<br />
festlich. Dieses Gewand ist ein Zeichen<br />
dafür, daß der Priester anstelle Christi<br />
der Gemeinde gegenüber steht. Man<br />
nennt ihn auch einen „anderen Christus".<br />
-Das Zeichen hebt eine Wirklichkeit<br />
hervor, die durch die Priesterweihe (und die<br />
Bischofsweihe) begründet ist. - Vier Farben prägen das<br />
Kirchenjahr: Weiß die Osterzeit, die Weihnachtszeit, die<br />
meisten Feste; Rot das Pfingstfest und die Feste und Gedenktage<br />
der Märtyrer, ebenso den Firmgottesdienst;<br />
Violett die österliche Bußzeit, die Adventszeit, die -Bitttage,<br />
die Begräbnismesse; Grün die Zeit während des<br />
Jahres.<br />
KONTAKT<br />
Dieter KIRCHNER