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#180-190 1993

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WELT FÜR ALLE eine weit fiir alle EINE WELT FÜR ALLE eine Welt für alle<br />

c<br />

EINE WELT FÜR ALLE<br />

&von. den Krieg -Lm ehemattgen JugoAtawien<br />

auAbeach, waten .sie bei unA kaum<br />

venteeten. Aben jetzt können win .sie Tag<br />

und Nacht hören und gehen. Am Wochenende<br />

sind eA besonders vieft. Sie veepeAten<br />

die Lutit und tragen daA Ihre zum<br />

TeeibhauAe44ekt bei. Sie gehören zu den<br />

höchsten "UmwatvenAchmutzenn" 'Deo Kopg<br />

und Kitometee. Den Ftugyeekehe üben<br />

Meere und Kontinente hinweg bin die<br />

vielen ToueiAten.<br />

Aber eA gibt Aichee auch bei unA genug<br />

Leute, die ihnen wohl veedienten Uetaub<br />

mit einee Ftugeei4e venbinden. Ihnen<br />

alten möchte ich den untenAtehenden Text<br />

an' Hetz tegen.<br />

Ich bleue mich mit denen, die ihn (unten<br />

großen AnAteengungen gebaute) Heim auch<br />

zum Eehoten nützen und vietteicht mit<br />

Rad oder zu Fuß die nähere Umgebung<br />

beAuchen und enkunden wotten.<br />

JutiuA Potzmann<br />

ALS DIE<br />

Als die Touristen kamen,<br />

verwandelte sich unser Inselvolk<br />

in einen grotesken Karneval —<br />

Nebenvorstellung, zwei Wochen lang.<br />

Als die Touristen kamen,<br />

legten unsere Männer<br />

ihre Fischernetze beiseite,<br />

um Kellner zu werden,<br />

unsere Frauen wurden Huren.<br />

Als die Touristen geflogen kamen,<br />

, was wir an Kultur unser eigen nannten,<br />

zum Fenster hinaus —<br />

für unsere Sitten und Gebräuche<br />

eiten wir uns Sonnenbrillen und Pop ein,<br />

aus heiligen Zeremonien<br />

machten wir billige Peep-Shows.<br />

Als die Touristen kamen,<br />

wurde unser Essen knapp,<br />

die Preise gingen hoch,<br />

Zeitchaos in Rio<br />

„Wie spät ist es?" Darauf wußte Anfang<br />

Februar in Rio, de Janeiro niemand<br />

so recht eine Antwort! Bürgermeister<br />

Cäsar Ma la hatte sich gegen die Anordnung<br />

der Bundesbehörden auf Beendigung<br />

der Sommerzeit gestellt. Seine<br />

Kampagne mit dem Motto „Für die<br />

Sonne, gegen Bürokratie!" fand Unterstützung<br />

bei Rios Bevölkerung, die<br />

nicht um eine Extrastunde am Strand<br />

nach der Arbeit umfallen wollte. Am<br />

Tag der bundesweiten Zeitumstellung<br />

regierte das Chaos: Während alle von<br />

der Gemeinde kontrollierten Uhren die<br />

neunte Stunde zeigten, war es auf der<br />

(Bundes)Uhr am Hauptbahnhof erst 8<br />

Uhr. Banken, Fluggesellschaften und<br />

die Post hielten es mit der Zentralzeit<br />

der Regierung, Schulen und Gemeindebehörden<br />

beharrten dagegen auf der<br />

Sommerzeit. Die einen Geschäfte bevorzugten<br />

die Sommerzeit, die anderen<br />

stellten die Uhren zurück. Seit dem<br />

20.März ist jedenfalls der Sommer in<br />

Brasilien offiziell sowieso zu Ende.<br />

Au4: Lateinamenika Andvt'i Ne.4 Apeii '93<br />

) KAMEN<br />

TOURISTEN aber unsere Löhne blieben unten.<br />

Cecil Rajendra<br />

Foto: KNA/Misereor<br />

Als die Touristen kamen,<br />

durften wir nicht mehr<br />

hinunter ans Meer gehen;<br />

der Hoteldirektor sagte:<br />

„Eingeborene verschmutzen die Strände".<br />

Als die Touristen kamen, -<br />

wurden Hunger und Elend konserviert tei<br />

und als vorüberziehender Festzug<br />

klickenden Kameras zur Schau gestellt -<br />

welch schicker Schandfleck!<br />

Als die Touristen kamen,<br />

forderte man uns auf,<br />

„Botschafter zu Fuß" zu sein,<br />

immer lächelnd und höflich<br />

stets dem „verwirrten" Gast<br />

den Weg zu weisen ...<br />

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La,<br />

Zum Teufel, könnten wir ihnen nur sagen<br />

wohin wir sie uns wirklich wünschen! -<br />

Aus: Ueli Mäder, Vom Kolonialismus zum Tourismus — von der Freizeit zur Freiheit, Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung, Rotpunkt-Verlag Zürich, Januar 1987.<br />

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