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ichte meine Augen zur ERDE und bedenke,<br />
wie vergänglich ist doch alles. Lohnt es<br />
sich ganz darin aufzugehen? Und als<br />
drittes schaue ich mich um und entdecke<br />
MENSCHEN, die mehr zu leiden haben als<br />
ich, denen es schlimmer geht als mir.<br />
Das lehrt mich, mit Welt und Mensch zufrieden<br />
in Gott zu leben."<br />
Dieser letzte Satz scheint mir als Überschrift<br />
zu passen für das Leben unseres<br />
P. Remigius.<br />
Nicht als ob es keine offenen Fragen,<br />
keine Mißverständnisse, kein Versagen<br />
und keine Enttäuschungen im Leben von P.<br />
Remigius gegeben hätte. Wer ihn näher<br />
kannte, wird das vermutlich auch selber<br />
erfahren haben: Er konnte manche Erwartung<br />
nicht erfüllen, die man an ihn als<br />
Priester und Ordensmann herangetragen<br />
hatte. Er hat vielleicht auch nicht das<br />
richtige Wort gefunden, um einem jungen<br />
Menschen Mut zu machen, vielleicht deshalb<br />
weil er das Leben anders gesehen<br />
und gedeutet hat ...<br />
"Wohin geht's?"<br />
Ich meine, für P. Remigius persönlich<br />
war das keine theoretische Frage. Er hat<br />
sie mit seinem Leben zu beantworten versucht.<br />
Die Grundrichtung für sein Leben<br />
wurde ihm in der Taufe geschenkt.<br />
In seiner Ordensprofeß als er die<br />
Gelübde der Armut, des Gehorsams und der<br />
Ehelosigkeit um des Himmelreichs Willen<br />
abgelegt hat, hat er diese Grundorientierung<br />
bejaht und zu seinem Lebensprogramm<br />
gemacht.<br />
In seiner Ausbildung zum Priester und<br />
Ordensmann wurde er für wichtige Aufgaben<br />
vorbereitet. Nach einem Studium in<br />
Rom, das er mit der Promotion zum Doktor<br />
der Theologie abschloß, wurde er Hochschullehrer<br />
und Erzieher der Ordensjugend<br />
in Steinamanger. Nach der Auflösung<br />
der Ordensprovinz durch die kommunistische<br />
Regierung verdiente sich P. Remigius<br />
als Organist seinen Lebensunterhalt.<br />
1956 kam P. Remigius nach Österreich.<br />
Nach einer kurzen Tätigkeit in St. Pölten<br />
wirkte er seit damals hier in Güssing.<br />
(Über seine Arbeit hier in Güssing<br />
werden wir später informiert - Vorsitzender<br />
des PGR)<br />
-4- KONTAKT<br />
P. Remigius gehörte ursprünglich der ungarischen<br />
Franziskanerprovinz zur heil i-<br />
gen Maria an. Damals gehörten die burgenländischen<br />
Franziskanerklöster zu<br />
dieser Provinz. Die längste Zeit seines<br />
Lebens wirkte er aber in der Wiener Provinz,<br />
deren Mitgleid er auch geworden<br />
war. Für dieses Wirken in unserer Provinz,<br />
für seine Treue als Priester und<br />
Ordensmann darf ich ihm ganz herzlich<br />
danken und Gott, den Herrn bitten, er<br />
möge ihm alles Gute lohnen und alles,<br />
was an ihm schwach war und der Vergebung<br />
bedarf, verzeihen.<br />
Seine letzte Predigt an uns wollte P.<br />
Remigius mit dem Wort des Apostels Paulus<br />
an die Römer beschließen: "Ob wir<br />
leben oder ob wir sterben, wir gehören<br />
dem Herrn. Denn Christus ist gestorben<br />
und lebendig geworden, um Herr zu sein<br />
über Tote und Lebende."<br />
Wir wünschen P. Remigius und beten auch<br />
darum, daß ihm nun zur Erfahrung wird,<br />
was er geglaubt hat: "ER GEHORT DEM<br />
HERRN!"<br />
Damit ist auch seine Frage "Wohin<br />
geht's?" für ihn beantwortet. Amen<br />
Provinzial P. Anton BRUCK<br />
"Die Einheit der Erdenpilger (das sind<br />
wir) mit den Brüdern, die im Frieden<br />
Christi entschlafen sind (z. B. P. Remigius)<br />
wird keineswegs unterbrochen.<br />
(Weltkatechismus Nr. 955). Und P. Remigius<br />
kennt unsere Sorgen.<br />
AMEN - es möge so sein.<br />
Danke im voraus - Padre!<br />
(zusammengesetzt von P. Marcellus)