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#180-190 1993

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ichte meine Augen zur ERDE und bedenke,<br />

wie vergänglich ist doch alles. Lohnt es<br />

sich ganz darin aufzugehen? Und als<br />

drittes schaue ich mich um und entdecke<br />

MENSCHEN, die mehr zu leiden haben als<br />

ich, denen es schlimmer geht als mir.<br />

Das lehrt mich, mit Welt und Mensch zufrieden<br />

in Gott zu leben."<br />

Dieser letzte Satz scheint mir als Überschrift<br />

zu passen für das Leben unseres<br />

P. Remigius.<br />

Nicht als ob es keine offenen Fragen,<br />

keine Mißverständnisse, kein Versagen<br />

und keine Enttäuschungen im Leben von P.<br />

Remigius gegeben hätte. Wer ihn näher<br />

kannte, wird das vermutlich auch selber<br />

erfahren haben: Er konnte manche Erwartung<br />

nicht erfüllen, die man an ihn als<br />

Priester und Ordensmann herangetragen<br />

hatte. Er hat vielleicht auch nicht das<br />

richtige Wort gefunden, um einem jungen<br />

Menschen Mut zu machen, vielleicht deshalb<br />

weil er das Leben anders gesehen<br />

und gedeutet hat ...<br />

"Wohin geht's?"<br />

Ich meine, für P. Remigius persönlich<br />

war das keine theoretische Frage. Er hat<br />

sie mit seinem Leben zu beantworten versucht.<br />

Die Grundrichtung für sein Leben<br />

wurde ihm in der Taufe geschenkt.<br />

In seiner Ordensprofeß als er die<br />

Gelübde der Armut, des Gehorsams und der<br />

Ehelosigkeit um des Himmelreichs Willen<br />

abgelegt hat, hat er diese Grundorientierung<br />

bejaht und zu seinem Lebensprogramm<br />

gemacht.<br />

In seiner Ausbildung zum Priester und<br />

Ordensmann wurde er für wichtige Aufgaben<br />

vorbereitet. Nach einem Studium in<br />

Rom, das er mit der Promotion zum Doktor<br />

der Theologie abschloß, wurde er Hochschullehrer<br />

und Erzieher der Ordensjugend<br />

in Steinamanger. Nach der Auflösung<br />

der Ordensprovinz durch die kommunistische<br />

Regierung verdiente sich P. Remigius<br />

als Organist seinen Lebensunterhalt.<br />

1956 kam P. Remigius nach Österreich.<br />

Nach einer kurzen Tätigkeit in St. Pölten<br />

wirkte er seit damals hier in Güssing.<br />

(Über seine Arbeit hier in Güssing<br />

werden wir später informiert - Vorsitzender<br />

des PGR)<br />

-4- KONTAKT<br />

P. Remigius gehörte ursprünglich der ungarischen<br />

Franziskanerprovinz zur heil i-<br />

gen Maria an. Damals gehörten die burgenländischen<br />

Franziskanerklöster zu<br />

dieser Provinz. Die längste Zeit seines<br />

Lebens wirkte er aber in der Wiener Provinz,<br />

deren Mitgleid er auch geworden<br />

war. Für dieses Wirken in unserer Provinz,<br />

für seine Treue als Priester und<br />

Ordensmann darf ich ihm ganz herzlich<br />

danken und Gott, den Herrn bitten, er<br />

möge ihm alles Gute lohnen und alles,<br />

was an ihm schwach war und der Vergebung<br />

bedarf, verzeihen.<br />

Seine letzte Predigt an uns wollte P.<br />

Remigius mit dem Wort des Apostels Paulus<br />

an die Römer beschließen: "Ob wir<br />

leben oder ob wir sterben, wir gehören<br />

dem Herrn. Denn Christus ist gestorben<br />

und lebendig geworden, um Herr zu sein<br />

über Tote und Lebende."<br />

Wir wünschen P. Remigius und beten auch<br />

darum, daß ihm nun zur Erfahrung wird,<br />

was er geglaubt hat: "ER GEHORT DEM<br />

HERRN!"<br />

Damit ist auch seine Frage "Wohin<br />

geht's?" für ihn beantwortet. Amen<br />

Provinzial P. Anton BRUCK<br />

"Die Einheit der Erdenpilger (das sind<br />

wir) mit den Brüdern, die im Frieden<br />

Christi entschlafen sind (z. B. P. Remigius)<br />

wird keineswegs unterbrochen.<br />

(Weltkatechismus Nr. 955). Und P. Remigius<br />

kennt unsere Sorgen.<br />

AMEN - es möge so sein.<br />

Danke im voraus - Padre!<br />

(zusammengesetzt von P. Marcellus)

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