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ZUM NEUEN ARBEITSJAHR<br />

Der Urlaub, die Ferien sind vorüber und für<br />

uns alle beginnt ein neues Arbeitsjahr.<br />

Bei seiner Bischofsweihe hat unser Herr<br />

Diözesanbischof "lebendige, hellwache<br />

Gemeinden" als Ziel seines Wirkens genannt.<br />

Aus diesem Grund ist das pastorale<br />

Schwerpunktthema unserer Diözese:<br />

"KIRCHE - GEMEINSCHAFT AUS LE-<br />

BENDIGEN GEMEINDEN." Für uns bedeutet<br />

dies, daß wir bei all der ARBEIT,<br />

dem LÄRM und dem STRESS des ALL-<br />

TAGS nicht vergessen dürfen, daß wir<br />

Christen sind und damit einer Gemeinschaft<br />

angehören, die in Gott ruht, sich von ihm<br />

getragen und in ihm geborgen weiß. Wir<br />

alle sind KIRCHE.<br />

Gott hat jeden von uns reich beschenkt. Er<br />

hat uns Talente gegeben, die wir einsetzen<br />

sollen beim Aufbau seines Reiches. Wir<br />

dürfen mitarbeiten, damit seine Kirche auch<br />

bei uns als glaubende, betende, feiernde, ja<br />

geschwisterliche Gemeinschaft sichtbar<br />

wird. Vielleicht werden Sie nun sagen: "Ich<br />

kann ja doch nichts tun!" Ich bin der Meinung,<br />

daß das nicht stimmt. Es braucht ja<br />

nicht etwas zu sein, was wir nicht können,<br />

sondern wir sollten versuchen, in unserem<br />

Leben, dort, wo wir stehen, als Christen<br />

unterwegs zu sein.<br />

IM FAMILIENLEBEN denke ich vor allem<br />

an die Vorbildfunktion von uns Eltern<br />

für unsere Kinder. Wir sollen die ersten<br />

Glaubenszeugen für sie sein. Nun, wenn wir<br />

als Vater oder Mutter, unbegründet den<br />

Sonntagsgottesdienst nicht mehr besuchen,<br />

frage ich mich, wie lange werden wohl unsere<br />

Kinder noch zur hl. Messe gehen. Die<br />

nächsten Fragen wären: "Beten wir daheim<br />

gemeinsam?" (wenigstens das Tischgebet<br />

und vor dem zu Bett gehen); "Sieht man in<br />

unseren Wohnungen, daß hier Christen leben?"<br />

(etwa durch ein religiöses Zeichen,<br />

ein Kreuz, ein Heiligenbild); "Besitzen wir<br />

eine Bibel und nehmen wir sie zur Hand,<br />

um daraus z4 lesen?"<br />

"Weiß ich, daß es ein neues "Werkbuch des<br />

Glaubens", den "NEUEN KATECHIS-<br />

MUS" gibt, und daß mir dieses Buch helfen<br />

will und kann, ANTWORTEN auf meine<br />

persönlichen Fragen, aber auch auf Fragen,<br />

die von meiner UMGEBUNG an mich herangetragen<br />

werden, zu finden?"<br />

AUCH IM PFARRLEBEN hätte jeder von<br />

uns eine Aufgabe zu erfüllen. Ich möchte<br />

einige Möglichkeiten aufzeigen. Sie selber<br />

sollten entscheiden, wo sie besonders mittun<br />

wollen, als Firmhelfer, als Tischmutter,<br />

im Caritas-, Familien-, Liturgie-, Öffentlichkeitsausschuß,<br />

in der Bibelrunde, in der<br />

Männerrunde der KMB oder in den Heimstunden<br />

der Ministranten und Jungschar,<br />

beim wöchentlichen Reinigen der Kirche,<br />

beim Blumenschmuck etc. Helfen Sie mit,<br />

wo immer sie es für notwendig und richtig<br />

finden. Werden Sie Lektor, Psalmist oder<br />

Sänger im Kirchenchor. Helfen Sie mit<br />

beim Bastelmarkt oder bei der Vorbereitung<br />

des Pfarrfestes oder Frühlingskirtages.<br />

In einer lebendigen Pfarrgemeinde gibt es<br />

viele Möglichkeiten zum Mittun und Sie<br />

allesind berufen und gerufen dazu.<br />

Das wichtigste bei aller Aktivität aber ist<br />

das Wissen darum, daß Gott allein es ist,<br />

der uns ruft und der unsere Mitte ist, "denn<br />

ohne ihn können wir nichts tun".<br />

Darüber nachzudenken wie ernst uns unser<br />

gelebtes Christsein sein sollte, kann uns<br />

vielleicht die folgende Geschichte helfen:<br />

Ein König gab seinem Hofnarren einen Stab<br />

und sagte: "Gib diesen Stab dem, der noch<br />

närrischer ist als du!" Da legte sich eines<br />

Tages der König zum Sterben nieder und<br />

klagte: "Ich gehe in ein fremdes Land und<br />

kehre nie mehr zurück." Der Narr sagte:<br />

"Da du doch gewußt hast, daß du einmal in<br />

dieses fremde Land ausreisen mußt, hast du<br />

sicher alles getan, um auch in dieser neuen<br />

Heimat ein Haus zu besitzen." Als dies der<br />

König verneinte, überreichte ihm der Narr<br />

den Stab und sagte: "Er gehört dir. Du bist<br />

ein noch größerer Narr als ich."<br />

Diakon PETER GRAF<br />

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