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#180-190 1993

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GEDANKEN ZUM NEUEN JAHR<br />

Eine gewisse Unsicherheit und doch auch<br />

die Erwartung auf das Neue bewegt uns<br />

jedesmal zum Jahreswechsel. Im Jahresrückblick<br />

der Medien erleben wir noch<br />

einmal die wichtigsten Ereignisse, die<br />

unsere Welt erschütterten. Persönlich<br />

fragen wir uns: Wo ist die Zeit geblieben,<br />

was hat die Zeit aus uns gemacht,<br />

was haben wir mit der Zeit anfangen können?<br />

Was vergangen ist, kehrt nicht wieder;<br />

wie der Sand einer Sanduhr der<br />

durchgelaufen ist bis es einmal nicht<br />

mehr weitergeht, so gehen auch die Tage<br />

und Jahre unseres Lebens dahin, bis wir<br />

an unser Lebensziel gelangt sind, dem<br />

einzigen wahren Ziel, das der Mensch<br />

wirklich hat.<br />

Vermutlich durfte jeder von uns im vergangenen<br />

Jahr etwas Schönes und Frohes<br />

erleben, sicher gab es aber auch Stationen,<br />

wo wir von uns selber oder von anderen<br />

enttäuscht worden sind. Stolz denken<br />

wir an unsere Erfolge zurück und<br />

leiden womöglich noch mehr unter dem,<br />

was uns mißlungen ist. Wenn es ginge,<br />

würden wir am liebsten umkehren, um manches<br />

ungeschehen zu machen. Aber es gibt<br />

keinen Weg zurück, nur den Weg nach<br />

vorne, wir müssen weiter. Auf diesem uns<br />

unbekannten Weg in das neue Jahr brauchen<br />

wir trotz aller Unzulänglichkeit,<br />

aller Ängste und Sorgen im persönlichen<br />

Leben, trotz aller Krisen und Unruhen in<br />

der Welt nicht zu verzagen, denn Gott<br />

ist mit uns. Er geht mit uns durch alle<br />

Dunkelheit, durch alle Sorgen und Nöte<br />

bis wir unser Lebensziel erreichen. An<br />

uns selbst liegt es zum Großteil, mit<br />

Optimismus und Gelassenheit das neue<br />

Jahr zu leben.<br />

MIT MUT UND HOFFNUNG IN DIE ZUKUNFT<br />

In uns allen klingt noch die frohe Botschaft<br />

der Weihnacht. Gott ist Mensch<br />

geworden, um alle Menschen frei zu machen.<br />

Er will uns aus all unseren Kerkern<br />

befreien. Sein Geist ist es, der<br />

befreit, der in uns Menschen wirkt, der<br />

uns leben helfen will.<br />

Die Hirten von Betlehem kehrten nach dem<br />

Besuch an der Krippe in ihren Alltag zurück<br />

und verkündeten Gottes große Taten.<br />

Gleich ihnen sollten auch wir in unserem<br />

Leben von der Hoffnung, die uns erfüllt,<br />

erzählen. Wer seinen Weg mit Gott geht,<br />

wer ihn an seiner Seite weiß, der kann<br />

getrost nach vorne schauen und dabei<br />

selber Zeuge der unendlichen Liebe Gottes<br />

werden, die in Jesus von Nazareth<br />

greifbar geworden ist.<br />

Papst Johannes XXIII. wird der folgende<br />

"Dekalog der Gelassenheit" zugeschrieben:<br />

"Nur für heute will ich mich mühen;<br />

den heutigen Tag will ich leben, ohne<br />

gleichzeitig an alle Probleme meines Lebens<br />

zu denken.<br />

Nur für heute will ich mich um mein Auftreten<br />

sorgen; ich will niemand kritisieren,<br />

will niemand korrigieren oder<br />

verbessern, nur mich selbst ... Nur für<br />

heute will ich mir vornehmen, zehn Minuten<br />

lang etwas Gutes zu lesen, nur für<br />

heute will ich eine gute Tat vollbringen,<br />

und ich werde es keinem Menschen<br />

erzählen. Es ist mein Geheimnis.<br />

Nur für heute will ich etwas tun, wozu<br />

ich keine Lust habe; sollte ich mich irgendwie<br />

beleidigt fühlen, so werde ich<br />

es mir nicht anmerken lassen. Nur für<br />

heute will ich ein Programm aufstellen,<br />

und ich will mich vor zwei Üblen hüten:<br />

der Hetze und der Unentschlossenheit.<br />

Nur für heute will ich fest daran glauben,<br />

auch wenn äußere Umstände Widersprüchliches<br />

nahelegen, daß die Güte<br />

Gottes sich um mich kümmert, so als gäbe<br />

es sonst niemanden mehr auf dieser Erde.<br />

Nur für heute will ich keine Angst haben:<br />

Im Gegenteil, ich will mich an allem<br />

freuen, was schön ist, und ich will<br />

an die Güte der Menschen glauben. Für<br />

diesen Tag will ich Gutes tun, und ich<br />

will nicht daran denken, daß ich ein<br />

ganzes Leben lang mich darum mühen müßte<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />

gesegnetes neues Jahr.pRosu Neu joiR<br />

Als 365 große Möglichkeiten lagen am<br />

Anfang des Jahres 1992 die 365 Tage vor<br />

uns. Nun sind sie dahin. Neue Tage und<br />

damit neue Möglichkeiten sind uns geschenkt,<br />

liegen vor uns. Es ist an uns,<br />

sie sinnvoll zu nutzen.<br />

Ihr Diakon<br />

Peter GRAF<br />

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