07.01.2020 Aufrufe

#180-190 1993

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Titelseite 1<br />

Inhalt, Brief d. Pfarrers 2<br />

P. Marcellus/Diverses<br />

Diverses, Friedhof<br />

Altenwohnheim, Mariazellwallf.<br />

Wallfahrt d. Frauen, Familienausf.<br />

Muttertagsfeier, Florianimesse 7<br />

Maiandacht in Krottendorf<br />

Flüchtlinge in Güssing 8<br />

Hilfe f. diabeteskranke Kinder<br />

Frühlingskirtag 9<br />

Eine Welt für alle 10<br />

Lebendige Zeichen 11<br />

Kinderseite 12<br />

Bücherecke 13<br />

Messen 14<br />

Jubiläen 15<br />

Programm<br />

Liebe Pfarrgemeinde!<br />

ASYLGESETZ: "ERSCHÜTTERNDE" BILANZ<br />

EINEM JAHR<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

NACH<br />

Wien, 7. Mai <strong>1993</strong> (KAP) Das mit 1. Juni<br />

1992 in Kraft getretene österreichische<br />

Asylgesetz hat alle Befürchtungen über<br />

seine negativen Auswirkungen "noch bei<br />

weitem übertroffen". Das beklagte Dr.<br />

Wolfgang Aigner von "amnesty international"<br />

bei einem Vortrag in Wien zum Thema<br />

"Flüchtling in Österreich - Das neue<br />

Asylgesetz aus sozialethischer Sicht".<br />

Es sei kaum einem Verfolgten mehr möglich,<br />

legal nach Östereich einzureisen.<br />

Hat er es dennoch geschafft, sei er<br />

meist mit einem unzulänglichen Asylverfahren,<br />

Inhaftierung und Abschiebung<br />

konfrontiert, kritisierte Aigner. Faktisch<br />

würden Flüchtlinge in alle menschenrechtsverletzenden<br />

Staaten zurückgeschoben.<br />

"KONTAKT" - Nachrichten der Pfarre Güssing,<br />

Inhaber: Pfarramt Güssing, Herausgeber<br />

und Redaktion: PGR - Offentl<br />

ichkeitsausschuß, 7540 Güssing,<br />

Hauptplatz 13.<br />

Hersteller:<br />

Diese für die Betroffenen schlimmen Vorgänge<br />

"widersprechen" - so Aigner -<br />

"völlig der Absicht, die der Gesetzgeber<br />

mit dem neuen Asylgesetz verfolgt hat":<br />

tatsächlich Verfolgten nach wie. vor<br />

vollen Schutz zu gewähren und einen Mißbrauch<br />

des Asylverfahrens durch Nichtverfolgte<br />

zu verhindern.<br />

Starker Rückgang der Antragszahlen<br />

Wie Aigner bei der Veranstaltung des Katholischen<br />

Akademiker-Verbandes und der<br />

Katholischen Hochschuljugend angab, sei<br />

die Zahl der Asylanträge von monatlich 2<br />

000 bis 3 000 auf 400 bis 500 zurückgegangen.<br />

Während 1991 noch 26000 Asylanträge<br />

gestellt wurden, seien für das<br />

Jahr <strong>1993</strong> nur mehr 5 000 bis<br />

6 000 zu erwarten. Hauptgrund dafür sei,<br />

daß viele Verfolgte nicht direkt sondern<br />

nur über ein Drittland nach Österreich<br />

einreisen können. Nach den Bestimmungen<br />

des neuen Gesetzes würden sie von den<br />

Behörden schon an der Grenze sofort in<br />

diese Drittländer zurückgeschoben, ohne<br />

jede Chance auf einen Asylantrag.<br />

90 % derer, die ins Land gelangen, kommen<br />

illegal über die Grenze, so Aigner.<br />

Wenn diese einen Asylantrag stellen,<br />

würden sie entweder sofort oder kurz<br />

nachher verhaftet, wie man in vielen dokumentierten<br />

Fällen nachweisen könne.<br />

Dies sei unter anderem eine Auswirkung<br />

des neuen Fremdengesetzes. Für eine Inhaftierung<br />

sei nicht mehr - wie früher -<br />

die Gefährdung von Ruhe und Ordnung notwendig.<br />

Es genüge die Vorbereitung einer<br />

Abschiebung des Flüchtlings durch die<br />

österreichischen Behörden.<br />

Berufung hat keine aufschiebende Wirkung<br />

Als äußerst bedenklich wertete der<br />

"amnesty"-Vertreter die kurze Dauer der<br />

Asylverfahren, in der Regel drei Stunden<br />

bis drei Tage.<br />

KONTAKT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!