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Ausgabe 02-2009

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Auch unter beengten Bau-Verhältnissen,<br />

wie hier unter dem Rolls-Royce-<br />

Museum in Gütle, spielt das GFK-Rohr<br />

sein geringes Metergewicht voll als<br />

Pluspunkt aus.<br />

tungen DN 800 durch GFK-<br />

Wickelrohre der gleichen<br />

Nennweite ersetzt.<br />

Erschwert wurde das Vorhaben<br />

durch den Umstand, dass<br />

die vorhandene Leitung auf<br />

einem Betonwiderlager durch<br />

die Kellergeschosse eines örtlichen<br />

Rolls-Royce-Museums<br />

verläuft und man somit unter<br />

extrem beengten Verhältnissen<br />

arbeiten musste. Auch<br />

hier zahlte sich letztlich die<br />

leichte Handhabbarkeit der GFK-Rohre aus. Die schwierige<br />

Örtlichkeit spiegelt sich auch in der Tatsache, dass auf „nur“<br />

104 Metern Leitungslänge insgesamt 22 GFK-Formteile eingesetzt<br />

werden mussten.<br />

GFK-Wickelrohr als „Casing“: Das Feldsee-Projekt<br />

Eines der wohl technologisch interessantesten Anwendungen<br />

von GFK-Wickelrohr der letzten Jahre fand 2008 beim Bau<br />

des Pumpspeicher-Kraftwerks Feldsee der Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft<br />

(KELAG) statt. Der Kraftwerksneubau<br />

fand zwischen 2006 und 2008 im Bereich der Kraftwerksgruppe<br />

Fragant (Nordwest-Kärnten) statt. Zum System gehört<br />

unter anderem das Speicherbecken Feldsee, das 524 Meter<br />

über dem zugehörigen Krafthaus Feldsee und dem Speicherbecken<br />

Wurten liegt. Das Kraftwerk ist auf eine Leistung von<br />

70 MW konzipiert; um diese bei Vollast zu realisieren, werden<br />

bis zu 17 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erst lotrecht<br />

durch einen 450 Meter tiefen Betonschacht stürzen, um dann<br />

durch einen 1.370 Meter langen Schrägstollen zum Krafthaus<br />

zu strömen. Stollen und Triebwasserleitung sollten nach den<br />

ursprünglichen Plänen durch eine durchgehende Stahlpanzerung<br />

gegen die aufliegenden Gebirgslasten gesichert werden.<br />

Wie sich bei den Ausschreibungen bald herausstellte, war das<br />

wirtschaftlich nicht realisierbar: Angesichts der exorbitanten<br />

Stahl-Weltmarktpreise drohte das gesamte Vorhaben ökonomisch<br />

zu scheitern. Also<br />

suchten die Planer intensiv<br />

nach technischen Alternativen<br />

zur Sicherung des Bauwerks,<br />

mir denen sich der Stahleinsatz<br />

reduzieren ließ. Den rettenden<br />

Lösungsansatz boten<br />

Einfahrt eines GFK-Wickelrohrs DN<br />

2900 in den Triebwasserstollen des<br />

Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee der<br />

Kraftwerksgruppe Fragant in Kärnten.<br />

Kraftwerk Feldsee: Ein GFK-Wickelrohr<br />

wird aufgrund seiner extrem guten statischen<br />

Kennwerte als „Casing“ für ein<br />

vorgespanntes Betonrohr eingesetzt.<br />

schließlich die exzellenten<br />

statischen Eigenschaften des<br />

Rohrwerkstoffs GFK. „Zufolge<br />

des im Vergleich zu Stahl<br />

deutlich kleineren E-Moduls<br />

nimmt dieser Werkstoff bei<br />

Zugbelastungen und mittlerem<br />

Gebirgsverhalten (V-<br />

Modul >4.000 MPa) nur<br />

geringe Kräfte auf; im Falle<br />

von nicht erwarteten großen<br />

Gebirgsverformungen unter<br />

Innendruck ist er jedoch in<br />

der Lage, einen wesentlichen<br />

Teil dieses Drucks als Ringzugbelastung<br />

aufzunehmen.“<br />

[ 1 ]. Die bis Ende 2008 tatsächlich realisierte Triebwasserleitung<br />

im Feldsee-Stollen sieht aufgrund dessen nun so aus:<br />

Ein GFK-Wickelrohr DN 2900 dient einerseits als Schalung<br />

(„Casing“) für eine Beton-Verfüllung des Ringraums zur Stollenwand.<br />

Andererseits nimmt das GFK-Rohr nach innen hin<br />

ein vorgespanntes, passgenau gefertigtes Betonrohr als eigentliche<br />

Triebwasser-Transportleitung auf.<br />

Die Doppelrolle des GFK-Rohrs im Einsatzbeispiel Feldsee<br />

zeigt eindrucksvoll, welches Potential an technisch kreativen<br />

Anwendungen dem GFK-Wickelrohr innewohnt. Zusammen<br />

mit der Möglichkeit, solche Rohre auch im Druckrohrbereich<br />

bis DN 3000 und in bedarfsgerechten Längen fertigen zu lassen,<br />

verspricht dies eine dynamische Entwicklung dieses modernen<br />

Rohrwerkstoffs speziell im Bereich der Wasserkraftanlagen.<br />

Lückenloser Service als Bestandteil des Systems<br />

Eine wesentliche Erklärung für den wachsenden Erfolg der<br />

GFK-Wickelrohre im österreichischen Wasserkraftwerksmarkt<br />

ist der lückenlose Begleitservice, mit dem Etertec den Vertrieb<br />

des FLOWTITE-Systems flankiert. Das beginnt bei der umfassenden<br />

technischen Beratung durch die hauseigenen Service-Ingenieure,<br />

die neben der Ausschreibungsunterstützung<br />

auch die technische Entwicklung von Sonderausführungen<br />

und Alternativlösungen beinhaltet, und hört mit der Durchführung<br />

statischer Modellrechnungen für den Kunden keineswegs<br />

auf. Auch bei der technischen Ausführung der GFK-Baustellen<br />

wird der Kunde in keiner Phase allein gelassen. Nicht nur<br />

gründliche Einweisungen und ggf. Schulungen von Personal<br />

sind selbstverständliche Leistungen für den Kunden; wo nötig,<br />

werden von Etertec bzw. Amitech Germany auch Spezialisten<br />

auf die Baustelle geschickt, um bestimmte Leistungen fachgerecht<br />

durchzuführen, etwa vor Ort notwendige Laminierungsarbeiten.<br />

Und schließlich gehört auch die Überwachung von<br />

Qualitätsvorschriften durch Experten des Rohrherstellers zum<br />

Standard-Begleitservice „rund ums GFK-Wickelrohr“. Amitech<br />

Germany-Geschäftsführer Thomas Stender bringt die FLOW-<br />

TITE-Erfolgsphilosophie kurz auf den Punkt: „Unser Service<br />

rund ums GFK-Wickelrohr ist eben genauso lückenlos wie unsere<br />

Produktpalette.“<br />

GFK-Rohre des Systems FLOWTITE von Amitech Germany,<br />

Mochau, weisen eine Reihe markanter Eigenschaften aus,<br />

die sie zu einem Idealen Werkstoff speziell für den Druckrohrleitungsbau<br />

machen. Das gilt vor allem unter bautechnisch<br />

schwierigen Bedingungen, wie sie im Wasserkraftwerksbau<br />

praktisch die Regel sind. Klassische Eigenschaften der FLOW-<br />

TITE-Wickelrohre von Amitech sind:<br />

• hohe statische Belastbarkeit<br />

• hohe Innendruckfestigkeit (Druckstufen PN 1 bis PN<br />

32)<br />

• geringe Wandstärke, gemessen an statischen Leistungsdaten<br />

• zugfeste Kupplungssysteme<br />

• geringes Metergewicht<br />

• einfaches Handling mit konventionellem Baugerät<br />

• schnelle Bauabwicklung durch einfache Verlegung<br />

passgenaue Maßfertigung von Wandstärken sowie<br />

Innen- und Außendurchmessern nach Bedarf<br />

• Fertigung beliebiger Rohrlängen (3, 6, 12 m und<br />

Zwischenmaße)<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / <strong>2009</strong> | 49

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