Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Produkte<br />
Auch unter beengten Bau-Verhältnissen,<br />
wie hier unter dem Rolls-Royce-<br />
Museum in Gütle, spielt das GFK-Rohr<br />
sein geringes Metergewicht voll als<br />
Pluspunkt aus.<br />
tungen DN 800 durch GFK-<br />
Wickelrohre der gleichen<br />
Nennweite ersetzt.<br />
Erschwert wurde das Vorhaben<br />
durch den Umstand, dass<br />
die vorhandene Leitung auf<br />
einem Betonwiderlager durch<br />
die Kellergeschosse eines örtlichen<br />
Rolls-Royce-Museums<br />
verläuft und man somit unter<br />
extrem beengten Verhältnissen<br />
arbeiten musste. Auch<br />
hier zahlte sich letztlich die<br />
leichte Handhabbarkeit der GFK-Rohre aus. Die schwierige<br />
Örtlichkeit spiegelt sich auch in der Tatsache, dass auf „nur“<br />
104 Metern Leitungslänge insgesamt 22 GFK-Formteile eingesetzt<br />
werden mussten.<br />
GFK-Wickelrohr als „Casing“: Das Feldsee-Projekt<br />
Eines der wohl technologisch interessantesten Anwendungen<br />
von GFK-Wickelrohr der letzten Jahre fand 2008 beim Bau<br />
des Pumpspeicher-Kraftwerks Feldsee der Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft<br />
(KELAG) statt. Der Kraftwerksneubau<br />
fand zwischen 2006 und 2008 im Bereich der Kraftwerksgruppe<br />
Fragant (Nordwest-Kärnten) statt. Zum System gehört<br />
unter anderem das Speicherbecken Feldsee, das 524 Meter<br />
über dem zugehörigen Krafthaus Feldsee und dem Speicherbecken<br />
Wurten liegt. Das Kraftwerk ist auf eine Leistung von<br />
70 MW konzipiert; um diese bei Vollast zu realisieren, werden<br />
bis zu 17 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erst lotrecht<br />
durch einen 450 Meter tiefen Betonschacht stürzen, um dann<br />
durch einen 1.370 Meter langen Schrägstollen zum Krafthaus<br />
zu strömen. Stollen und Triebwasserleitung sollten nach den<br />
ursprünglichen Plänen durch eine durchgehende Stahlpanzerung<br />
gegen die aufliegenden Gebirgslasten gesichert werden.<br />
Wie sich bei den Ausschreibungen bald herausstellte, war das<br />
wirtschaftlich nicht realisierbar: Angesichts der exorbitanten<br />
Stahl-Weltmarktpreise drohte das gesamte Vorhaben ökonomisch<br />
zu scheitern. Also<br />
suchten die Planer intensiv<br />
nach technischen Alternativen<br />
zur Sicherung des Bauwerks,<br />
mir denen sich der Stahleinsatz<br />
reduzieren ließ. Den rettenden<br />
Lösungsansatz boten<br />
Einfahrt eines GFK-Wickelrohrs DN<br />
2900 in den Triebwasserstollen des<br />
Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee der<br />
Kraftwerksgruppe Fragant in Kärnten.<br />
Kraftwerk Feldsee: Ein GFK-Wickelrohr<br />
wird aufgrund seiner extrem guten statischen<br />
Kennwerte als „Casing“ für ein<br />
vorgespanntes Betonrohr eingesetzt.<br />
schließlich die exzellenten<br />
statischen Eigenschaften des<br />
Rohrwerkstoffs GFK. „Zufolge<br />
des im Vergleich zu Stahl<br />
deutlich kleineren E-Moduls<br />
nimmt dieser Werkstoff bei<br />
Zugbelastungen und mittlerem<br />
Gebirgsverhalten (V-<br />
Modul >4.000 MPa) nur<br />
geringe Kräfte auf; im Falle<br />
von nicht erwarteten großen<br />
Gebirgsverformungen unter<br />
Innendruck ist er jedoch in<br />
der Lage, einen wesentlichen<br />
Teil dieses Drucks als Ringzugbelastung<br />
aufzunehmen.“<br />
[ 1 ]. Die bis Ende 2008 tatsächlich realisierte Triebwasserleitung<br />
im Feldsee-Stollen sieht aufgrund dessen nun so aus:<br />
Ein GFK-Wickelrohr DN 2900 dient einerseits als Schalung<br />
(„Casing“) für eine Beton-Verfüllung des Ringraums zur Stollenwand.<br />
Andererseits nimmt das GFK-Rohr nach innen hin<br />
ein vorgespanntes, passgenau gefertigtes Betonrohr als eigentliche<br />
Triebwasser-Transportleitung auf.<br />
Die Doppelrolle des GFK-Rohrs im Einsatzbeispiel Feldsee<br />
zeigt eindrucksvoll, welches Potential an technisch kreativen<br />
Anwendungen dem GFK-Wickelrohr innewohnt. Zusammen<br />
mit der Möglichkeit, solche Rohre auch im Druckrohrbereich<br />
bis DN 3000 und in bedarfsgerechten Längen fertigen zu lassen,<br />
verspricht dies eine dynamische Entwicklung dieses modernen<br />
Rohrwerkstoffs speziell im Bereich der Wasserkraftanlagen.<br />
Lückenloser Service als Bestandteil des Systems<br />
Eine wesentliche Erklärung für den wachsenden Erfolg der<br />
GFK-Wickelrohre im österreichischen Wasserkraftwerksmarkt<br />
ist der lückenlose Begleitservice, mit dem Etertec den Vertrieb<br />
des FLOWTITE-Systems flankiert. Das beginnt bei der umfassenden<br />
technischen Beratung durch die hauseigenen Service-Ingenieure,<br />
die neben der Ausschreibungsunterstützung<br />
auch die technische Entwicklung von Sonderausführungen<br />
und Alternativlösungen beinhaltet, und hört mit der Durchführung<br />
statischer Modellrechnungen für den Kunden keineswegs<br />
auf. Auch bei der technischen Ausführung der GFK-Baustellen<br />
wird der Kunde in keiner Phase allein gelassen. Nicht nur<br />
gründliche Einweisungen und ggf. Schulungen von Personal<br />
sind selbstverständliche Leistungen für den Kunden; wo nötig,<br />
werden von Etertec bzw. Amitech Germany auch Spezialisten<br />
auf die Baustelle geschickt, um bestimmte Leistungen fachgerecht<br />
durchzuführen, etwa vor Ort notwendige Laminierungsarbeiten.<br />
Und schließlich gehört auch die Überwachung von<br />
Qualitätsvorschriften durch Experten des Rohrherstellers zum<br />
Standard-Begleitservice „rund ums GFK-Wickelrohr“. Amitech<br />
Germany-Geschäftsführer Thomas Stender bringt die FLOW-<br />
TITE-Erfolgsphilosophie kurz auf den Punkt: „Unser Service<br />
rund ums GFK-Wickelrohr ist eben genauso lückenlos wie unsere<br />
Produktpalette.“<br />
GFK-Rohre des Systems FLOWTITE von Amitech Germany,<br />
Mochau, weisen eine Reihe markanter Eigenschaften aus,<br />
die sie zu einem Idealen Werkstoff speziell für den Druckrohrleitungsbau<br />
machen. Das gilt vor allem unter bautechnisch<br />
schwierigen Bedingungen, wie sie im Wasserkraftwerksbau<br />
praktisch die Regel sind. Klassische Eigenschaften der FLOW-<br />
TITE-Wickelrohre von Amitech sind:<br />
• hohe statische Belastbarkeit<br />
• hohe Innendruckfestigkeit (Druckstufen PN 1 bis PN<br />
32)<br />
• geringe Wandstärke, gemessen an statischen Leistungsdaten<br />
• zugfeste Kupplungssysteme<br />
• geringes Metergewicht<br />
• einfaches Handling mit konventionellem Baugerät<br />
• schnelle Bauabwicklung durch einfache Verlegung<br />
passgenaue Maßfertigung von Wandstärken sowie<br />
Innen- und Außendurchmessern nach Bedarf<br />
• Fertigung beliebiger Rohrlängen (3, 6, 12 m und<br />
Zwischenmaße)<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / <strong>2009</strong> | 49