Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Produkte<br />
Leasing – die Alternative<br />
zum Investitionskredit der<br />
Bank<br />
Im Gefolge der Strukturveränderung<br />
im Bereich der Geschäftsbanken<br />
wird zunehmend deutlich,<br />
dass deren Angebotsstrukturen<br />
vor allem aus Rendite- und Kostenerwägungen verändert worden<br />
sind. Das bedeutet, dass sie sich zu großen Teilen bei<br />
den Investitionskrediten für mittelständische Unternehmen zurückhalten<br />
bzw. eine wesentlich stärkere Konditionenspreizung<br />
durchsetzen. Im Gegensatz zu den sechziger und siebziger<br />
Jahren gaben die Kreditinstitute damit Marktanteile bei der Investitionsfinanzierung<br />
an Leasing-Gesellschaften ab. Banken<br />
haben nach Jahren der Marktanalyse erkannt, dass für Objektfinanzierungen<br />
im Mittelstand und insbesondere auch bei<br />
den begleitenden Dienstleistungen viel spezielles Know-how<br />
und eine entsprechende Infrastruktur benötigt wird und haben<br />
dieses Geschäft daher an eigens dafür gegründete Tochtergesellschaften<br />
im Leasing-Sektor weitgehend ausgegliedert. Als<br />
Nachteil muss allerdings gesehen werden, dass Kundenobligos<br />
konsolidiert betrachtet werden. Der ursprünglich erdachte<br />
Vorteil wurde damit wieder aufgegeben.<br />
Leasing unterliegt als Mietgeschäft nicht den Vorschriften von<br />
Basel II, wodurch sich eine Besserstellung gegenüber dem<br />
Investitionskredit ergibt. Leasing-Gesellschaften sind daher<br />
grundsätzlich bereit, höhere Risiken einzugehen als Banken,<br />
sofern es sich um bankenunabhängige Leasinggesellschaften<br />
handelt. Bankunabhängige Leasing-Gesellschaften haben<br />
gegenüber Banken und ihren angegliederten Tochterleasinggesellschaften<br />
gewisse Vorteile, die sich auf das Vergabeverhalten<br />
und auf die Preisgestaltung auswirken. Bevorteilt<br />
sind bankenunabhängige Leasing-Gesellschaften durch ihre<br />
Volleigentümerschaft am Investitionsobjekt und durch ausgereifte<br />
Risikomanagementsysteme, die die Risikoabschätzung<br />
des Portfolios zeitnah ermöglicht.<br />
Sofern es den Leasinggesellschaften gelingt, sich auf die kommenden<br />
Finanzierungsstrukturen vorzubereiten, wird es allem<br />
Anschein nach zu einem weiteren Übergang vom Investitionskredit<br />
zum Leasing kommen. Die Leasing-Gesellschaften<br />
dürften daher auch auf mittlerer Frist auf der Überholspur<br />
bleiben und werden wohl in absehbarer Zeit mehr als die<br />
Hälfte der außenfinanzierten Investitionen der Unternehmen<br />
auf sich vereinigen. Damit ist Leasing ein ideales Instrument<br />
im Finanzierungsmix für den Mittelstand. Der Objektwert steht<br />
im Mittelpunkt der Risikoanalyse. So kann ein wertbeständiges<br />
Investitionsgut weitgehend ohne Hereinnahmen von weiteren<br />
Sicherheiten finanziert werden.<br />
Große Marktbedeutung<br />
Bei Ausrüstungsinvestitionen die Nr. 1<br />
Leasing ist aus dem deutschen Wirtschaftsalltag nicht mehr<br />
wegzudenken. Die Erkenntnis, dass nicht das Eigentum an<br />
einem Wirtschaftsgut, sondern allein dessen Nutzung Werte<br />
schafft, hat sich auch hierzulande schon lange durchgesetzt.<br />
Nachdem die stark im Eigentumsdenken verhafteten deutschen<br />
Unternehmen Anfang der sechziger Jahre der innovativen<br />
Alternative zur traditionellen Investition mit Krediten zunächst<br />
mit Argwohn begegneten, setzte das Leasing in den<br />
folgenden Jahrzehnten zu einem Siegeszug ohnegleichen an:<br />
Heute wird über die Hälfte aller außenfinanzierten, (d. h. nicht<br />
mit Eigenmitteln oder aus Abschreibungsrückflüssen finanzierten)<br />
Ausrüstungsinvestitionen durch Leasing realisiert. Leasing<br />
ist damit mittlerweile bedeutender als der klassische Bankkredit<br />
und insbesondere für mittelständische Unternehmen die<br />
Außenfinanzierungsalternative Nr. 1.<br />
Zuverlässiger Investitionsmotor<br />
Zurzeit sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von weit<br />
über 200 Mrd. Euro jährliche Neugeschäftsvolumen, also der<br />
Anschaffungswert der Objekte, über die in dem jeweiligen<br />
Jahr neue Leasing-Verträge abgeschlossen werden, ist in den<br />
letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen – von umgerechnet<br />
2,86 Mrd. Euro im Jahr 1975 auf den Rekordwert von 54<br />
Mrd. Euro im Jahr 2006. Damit ist die Leasing-Branche mit<br />
Abstand der größte Investor des Landes. Leasing erfreut sich<br />
also weiter wachsender Popularität und beeindruckt als zuverlässiger<br />
Investitionsmotor auch in Zeiten rückläufiger gesamtwirtschaftlicher<br />
Investitionstätigkeit oder wenn die Wirtschaft<br />
wieder anzieht und die Geldmittel in Unternehmen für die Betriebsmittel<br />
benötigt werden.<br />
Kontinuierliche Marktanteilsgewinne<br />
Aufschluss über die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Leasings<br />
gibt die Leasing-Quote, also der Anteil der Leasing-Investitionen<br />
an den gesamten volkswirtschaftlichen Anlageinvestitionen.<br />
In den sechziger und frühen siebziger Jahren noch<br />
verschwindend gering, wuchs die Mobilien-Leasing-Quote<br />
von immerhin 5,4 % im Jahr 1975 bis Mitte der achtziger Jahre<br />
auf annähernd 15 %. Nach einer kurzen Verschnaufpause<br />
setzte sich der Anstieg in den neunziger Jahren kontinuierlich<br />
fort und gipfelt 2005 in dem historischen Rekordwert von rund<br />
24 %. Weitere Prognose: positiv! In den vergangenen Jahren<br />
entwickelten sich die Leasing-Investitionen stets besser als die<br />
seit einiger Zeit leider rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Investitionen,<br />
so dass Leasing seinen Marktanteil weiter ausbauen<br />
konnte. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist Leasing<br />
somit auf dem Vormarsch.<br />
Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft<br />
Welches große Potenzial im deutschen Leasing-Markt noch<br />
steckt, zeigt ein Vergleich mit den USA, wo das Leasing schon<br />
rund eine Dekade früher erfolgreich eingeführt wurde. Die<br />
Leasing-Quote in den Vereinigten Staaten bewegt sich stabil<br />
in einer Größenordnung von über 30 %. Somit erreicht<br />
die Marktdurchdringung des Leasings in Deutschland gegenwärtig<br />
nur rund zwei Drittel des vergleichbaren US-amerikanischen<br />
Wertes. Für die deutsche Leasing-Wirtschaft ist dies<br />
ein zusätzlicher Ansporn, ihr äußerst leistungsfähiges Produkt<br />
permanent zu verbessern und dessen Verbreitungsgrad in<br />
Deutschland weiter zu steigern.<br />
Erfolgsrezept Kundenorientierung<br />
Individualität und Kompetenz<br />
Leasing ist in nahezu allen Wirtschaftszweigen präsent. Der<br />
Kreis der Kunden reicht vom Einzelunternehmer über den Mittelständler<br />
bis zum Weltkonzern, vom Dienstleister über das<br />
High-Tech-Unternehmen bis zur Schwerindustrie und vom Privatmann<br />
über den Freiberufler bis zur öffentlichen Hand. Besonders<br />
große Nachfrage besteht traditionell im Bereich des<br />
gewerblichen Mittelstandes.<br />
54 | RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / <strong>2009</strong>