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Anwenderberichte<br />
HOBAS ® Rohre garantieren den sicheren Regenwasserabfluss<br />
im Chemiepark Marl<br />
Die Chemieindustrie gehört weltweit zu den wichtigsten und<br />
dynamischsten Wirtschaftsbranchen und in keiner anderen Region<br />
Europas gibt es so viele industrielle Produktionsstandorte<br />
wie im Ruhrgebiet. Die chemische Industrie Nordrhein-Westfalens<br />
ist die zwölftgrößte weltweit und der Chemiepark Marl<br />
bildet einen der größten Standorte Deutschlands. Hier produzieren<br />
internationale Firmen wie Evonik Degussa GmbH,<br />
IVEOS NOVA, Lanxess Buna, ISP, Sasol, Vestolit u.v.m. sowohl<br />
petrochemische Rohstoffe als auch Basis- und Spezialchemikalien.<br />
Der Chemiepark erstreckt sich über eine Gesamtfläche<br />
von rund 650 Hektar. Hier arbeiten ca. 100 Produktionsanlagen<br />
im Verbund zusammen, was erhebliche wirtschaftliche<br />
und umwelttechnische Vorteile mit sich bringt.<br />
Der Standortbetreiber und Komplettdienstleister Infracor bietet<br />
im Chemiepark Marl alle chemienahen Serviceleistungen<br />
wie Logistik, Sicherheit, Anlagentechnik und Umweltschutz.<br />
Das Serviceangebot von Infracor reicht von der kompletten<br />
technischen Betreuung komplexer Produktionsanlagen bis hin<br />
zu individuellen Einzelleistungen. Außerdem stellt Infracor moderne<br />
Ver- und Entsorgungsanlagen zur Verfügung: von der<br />
Energieerzeugung bis hin zur Entsorgung von Abfällen, Abgasen<br />
und Abwässern. 296 km Kanalnetz umfasst das Gelände,<br />
welches instand gehalten werden muss und höchsten Sicherheitsvorschriften<br />
zu entsprechen hat, denn der Chemiepark<br />
besitzt zwei Ausläufe direkt in die Lippe. Im Notfall erkennen<br />
Analysegeräte rechtzeitig eine Kontamination des Regenwassers<br />
so dass innerhalb einer Minute 100.000 m³ Regenwasser<br />
zurückgehalten werden, bevor es das Gelände verlassen<br />
kann. In diesem unwahrscheinlichen Fall müssen auch die<br />
Rohrleitungen chemieresistent standhalten sowie eine Temperaturbeständigkeit<br />
von bis zu 60°C aufweisen.<br />
Deshalb sind im Auftrag von Infracor neben anderen bereits<br />
etliche Kilometer Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
„Schacht mit Einziehvorrichtung<br />
zum Einziehen<br />
„HOBAS Rohre unterqueren Gleise. Hier: Doppelter<br />
Bauwerksstutzen DA 960 besandet mit Edel-<br />
DA 960 in den vorhande-<br />
der HOBAS Reliningrohre<br />
stahl-Reliningkupplung.<br />
nen Altkanal.“<br />
(GFK) auf dem Gelände verlegt worden und diese entsprechen<br />
den hohen Sicherheitsvorschriften voll und ganz. Der<br />
Hersteller dieser Rohre ist HOBAS aus Neubrandenburg. So<br />
realisierte die DOMMEL Sanierungstechnik GmbH eine Komplettlösung<br />
für die Ableitung von Regenwasser mit HOBAS<br />
Rohrsystemen. Während einer Bauzeit von weniger als 3 Monaten<br />
wurden 480 m HOBAS Abwasserrohre DN 1200 und<br />
DN 1800 sowie HOBAS Reliningrohre DN 1000 (DA 960) mit<br />
Spezialbauteilen wie Schächten, Reduktionsstücken und Sonderformteilen<br />
verlegt. Die Besonderheit der HOBAS Rohre ist<br />
deren hohe chemische Widerstandsfähigkeit, der geringe hydraulische<br />
Reibungsbeiwert sowie die hohen Steifigkeitsklassen,<br />
die für dieses Projekt der Regenwasserableitung sehr von<br />
Vorteil waren, denn selbst Reste von Chemikalien im Abwasser<br />
kann den GFK-Rohren von HOBAS nichts anhaben.<br />
Aber nicht nur die Ableitung des Regenwassers an sich musste<br />
professionell geschehen, auch die Verlegung war eine Herausforderung.<br />
Es musste eine<br />
„Innenansicht eines HOBAS Tangentialschachts<br />
DN 1800, Abwinklung 90°<br />
mit Reduzierung DA 1842/1229 und<br />
Anbindung an HOBAS Reliningrohr DA<br />
960. Der Einbau erfolgte in der Kläranlage<br />
Ost.“<br />
vorhandene Altrohrleitung<br />
DN 1000 aus Beton bzw.<br />
Stahlbeton saniert werden, da<br />
dies durch Bergsenkungen,<br />
die hier durchaus bis zu 5 m<br />
betragen können, notwendig<br />
geworden war. Diese Altleitung<br />
zeigte Anzeichen des 4-<br />
Gelenkbruchs und stellte damit<br />
ein hohes Sicherheitsrisiko<br />
dar. Deshalb musste hier die<br />
Statik wiederhergestellt werden.<br />
Außerdem lagen 250 m<br />
der Leitung komplett im Ostbahnhof<br />
unter Gleistrassen in<br />
bis zu 6 m Tiefe. Eine offene<br />
Bauweise wäre hier nicht umsetzbar<br />
gewesen, da der gesamte<br />
Güterumschlag hätte<br />
stillgelegt werden müssen.<br />
Weitere Nachteile, wie z. B.<br />
hohe Erdaushubmengen wären<br />
die Folge gewesen.<br />
Deshalb wurden mittels Kurzrohrrelining<br />
HOBAS Rohre<br />
in einer Nennsteifigkeit von<br />
SN 32.000 N/m² in den vorhandenen<br />
Kanal eingezogen.<br />
„Außenansicht des gleichen Schachts.“<br />
Hier wollte man den alten Querschnitt möglichst nicht stark<br />
verringern, damit die Fließgeschwindigkeit und möglicher<br />
Rückstau des Regenwassers so gering wie möglich gehalten<br />
werden konnte. Da HOBAS Reliningrohre eine relativ geringe<br />
Wandstärke bei gleichzeitig hoher Festigkeit und geringer<br />
Wandrauhigkeit besitzen, führt dies zu einer möglichst großen<br />
Ausnutzung des vorhandenen Querschnitts des Kanals und<br />
kam deshalb den Bauherren sehr entgegen. Somit wurde ein<br />
neues komplett statisch tragfähiges System eingebaut, welches<br />
den hohen Sicherheitsstandards des Betreibers entsprach. Die<br />
außendurchmesserbündige Kupplung der HOBAS Reliningrohre<br />
und der konstante Außendurchmesser erleichterten das<br />
Einbringen der Rohre, ohne dass äußere geometrische Überstände<br />
störend wirkten. Eine Einzugsstrecke von bis zu 300 m<br />
war mit den Rohren ohne Probleme zu schaffen, was Bauzeit<br />
und damit Geld sparte. Eine Verlegung von bis zu 48 m pro<br />
Tag stellte bei diesem Bauvorhaben keine Seltenheit dar. Es<br />
entstand ein neuwertiges und statisch voll tragfähiges Rohrsystem<br />
und damit eine Sanierung zum Neuzustand.<br />
Neben der Sanierung der alten Beton- bzw. Stahlbetonrohrleitungen<br />
DN 1000 mittels Kurzrohrrelining, wurden auch Rohre<br />
DN 1200 und DN 1800 im Bereich der Kläranlage neu verlegt.<br />
Diese großvolumigen HOBAS Rohrsysteme dienen der<br />
62 | RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / <strong>2009</strong>