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Ausgabe 02-2009

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Anwenderberichte<br />

HOBAS ® Rohre garantieren den sicheren Regenwasserabfluss<br />

im Chemiepark Marl<br />

Die Chemieindustrie gehört weltweit zu den wichtigsten und<br />

dynamischsten Wirtschaftsbranchen und in keiner anderen Region<br />

Europas gibt es so viele industrielle Produktionsstandorte<br />

wie im Ruhrgebiet. Die chemische Industrie Nordrhein-Westfalens<br />

ist die zwölftgrößte weltweit und der Chemiepark Marl<br />

bildet einen der größten Standorte Deutschlands. Hier produzieren<br />

internationale Firmen wie Evonik Degussa GmbH,<br />

IVEOS NOVA, Lanxess Buna, ISP, Sasol, Vestolit u.v.m. sowohl<br />

petrochemische Rohstoffe als auch Basis- und Spezialchemikalien.<br />

Der Chemiepark erstreckt sich über eine Gesamtfläche<br />

von rund 650 Hektar. Hier arbeiten ca. 100 Produktionsanlagen<br />

im Verbund zusammen, was erhebliche wirtschaftliche<br />

und umwelttechnische Vorteile mit sich bringt.<br />

Der Standortbetreiber und Komplettdienstleister Infracor bietet<br />

im Chemiepark Marl alle chemienahen Serviceleistungen<br />

wie Logistik, Sicherheit, Anlagentechnik und Umweltschutz.<br />

Das Serviceangebot von Infracor reicht von der kompletten<br />

technischen Betreuung komplexer Produktionsanlagen bis hin<br />

zu individuellen Einzelleistungen. Außerdem stellt Infracor moderne<br />

Ver- und Entsorgungsanlagen zur Verfügung: von der<br />

Energieerzeugung bis hin zur Entsorgung von Abfällen, Abgasen<br />

und Abwässern. 296 km Kanalnetz umfasst das Gelände,<br />

welches instand gehalten werden muss und höchsten Sicherheitsvorschriften<br />

zu entsprechen hat, denn der Chemiepark<br />

besitzt zwei Ausläufe direkt in die Lippe. Im Notfall erkennen<br />

Analysegeräte rechtzeitig eine Kontamination des Regenwassers<br />

so dass innerhalb einer Minute 100.000 m³ Regenwasser<br />

zurückgehalten werden, bevor es das Gelände verlassen<br />

kann. In diesem unwahrscheinlichen Fall müssen auch die<br />

Rohrleitungen chemieresistent standhalten sowie eine Temperaturbeständigkeit<br />

von bis zu 60°C aufweisen.<br />

Deshalb sind im Auftrag von Infracor neben anderen bereits<br />

etliche Kilometer Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />

„Schacht mit Einziehvorrichtung<br />

zum Einziehen<br />

„HOBAS Rohre unterqueren Gleise. Hier: Doppelter<br />

Bauwerksstutzen DA 960 besandet mit Edel-<br />

DA 960 in den vorhande-<br />

der HOBAS Reliningrohre<br />

stahl-Reliningkupplung.<br />

nen Altkanal.“<br />

(GFK) auf dem Gelände verlegt worden und diese entsprechen<br />

den hohen Sicherheitsvorschriften voll und ganz. Der<br />

Hersteller dieser Rohre ist HOBAS aus Neubrandenburg. So<br />

realisierte die DOMMEL Sanierungstechnik GmbH eine Komplettlösung<br />

für die Ableitung von Regenwasser mit HOBAS<br />

Rohrsystemen. Während einer Bauzeit von weniger als 3 Monaten<br />

wurden 480 m HOBAS Abwasserrohre DN 1200 und<br />

DN 1800 sowie HOBAS Reliningrohre DN 1000 (DA 960) mit<br />

Spezialbauteilen wie Schächten, Reduktionsstücken und Sonderformteilen<br />

verlegt. Die Besonderheit der HOBAS Rohre ist<br />

deren hohe chemische Widerstandsfähigkeit, der geringe hydraulische<br />

Reibungsbeiwert sowie die hohen Steifigkeitsklassen,<br />

die für dieses Projekt der Regenwasserableitung sehr von<br />

Vorteil waren, denn selbst Reste von Chemikalien im Abwasser<br />

kann den GFK-Rohren von HOBAS nichts anhaben.<br />

Aber nicht nur die Ableitung des Regenwassers an sich musste<br />

professionell geschehen, auch die Verlegung war eine Herausforderung.<br />

Es musste eine<br />

„Innenansicht eines HOBAS Tangentialschachts<br />

DN 1800, Abwinklung 90°<br />

mit Reduzierung DA 1842/1229 und<br />

Anbindung an HOBAS Reliningrohr DA<br />

960. Der Einbau erfolgte in der Kläranlage<br />

Ost.“<br />

vorhandene Altrohrleitung<br />

DN 1000 aus Beton bzw.<br />

Stahlbeton saniert werden, da<br />

dies durch Bergsenkungen,<br />

die hier durchaus bis zu 5 m<br />

betragen können, notwendig<br />

geworden war. Diese Altleitung<br />

zeigte Anzeichen des 4-<br />

Gelenkbruchs und stellte damit<br />

ein hohes Sicherheitsrisiko<br />

dar. Deshalb musste hier die<br />

Statik wiederhergestellt werden.<br />

Außerdem lagen 250 m<br />

der Leitung komplett im Ostbahnhof<br />

unter Gleistrassen in<br />

bis zu 6 m Tiefe. Eine offene<br />

Bauweise wäre hier nicht umsetzbar<br />

gewesen, da der gesamte<br />

Güterumschlag hätte<br />

stillgelegt werden müssen.<br />

Weitere Nachteile, wie z. B.<br />

hohe Erdaushubmengen wären<br />

die Folge gewesen.<br />

Deshalb wurden mittels Kurzrohrrelining<br />

HOBAS Rohre<br />

in einer Nennsteifigkeit von<br />

SN 32.000 N/m² in den vorhandenen<br />

Kanal eingezogen.<br />

„Außenansicht des gleichen Schachts.“<br />

Hier wollte man den alten Querschnitt möglichst nicht stark<br />

verringern, damit die Fließgeschwindigkeit und möglicher<br />

Rückstau des Regenwassers so gering wie möglich gehalten<br />

werden konnte. Da HOBAS Reliningrohre eine relativ geringe<br />

Wandstärke bei gleichzeitig hoher Festigkeit und geringer<br />

Wandrauhigkeit besitzen, führt dies zu einer möglichst großen<br />

Ausnutzung des vorhandenen Querschnitts des Kanals und<br />

kam deshalb den Bauherren sehr entgegen. Somit wurde ein<br />

neues komplett statisch tragfähiges System eingebaut, welches<br />

den hohen Sicherheitsstandards des Betreibers entsprach. Die<br />

außendurchmesserbündige Kupplung der HOBAS Reliningrohre<br />

und der konstante Außendurchmesser erleichterten das<br />

Einbringen der Rohre, ohne dass äußere geometrische Überstände<br />

störend wirkten. Eine Einzugsstrecke von bis zu 300 m<br />

war mit den Rohren ohne Probleme zu schaffen, was Bauzeit<br />

und damit Geld sparte. Eine Verlegung von bis zu 48 m pro<br />

Tag stellte bei diesem Bauvorhaben keine Seltenheit dar. Es<br />

entstand ein neuwertiges und statisch voll tragfähiges Rohrsystem<br />

und damit eine Sanierung zum Neuzustand.<br />

Neben der Sanierung der alten Beton- bzw. Stahlbetonrohrleitungen<br />

DN 1000 mittels Kurzrohrrelining, wurden auch Rohre<br />

DN 1200 und DN 1800 im Bereich der Kläranlage neu verlegt.<br />

Diese großvolumigen HOBAS Rohrsysteme dienen der<br />

62 | RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / <strong>2009</strong>

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