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CRESCENDO 1/18 Januar-März 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Sonya Yoncheva, Paavo Järvi, Evelyn Glennie und Gauthier Capuçon.

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Interviews unter anderem mit Sonya Yoncheva, Paavo Järvi, Evelyn Glennie und Gauthier Capuçon.

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SOLO<br />

Emmanuel Tjeknavorian<br />

Eleganz, Temperament<br />

und Virtuosität<br />

Ein wahrlich virtuoses Programm für Violine solo hat Emmanuel Tjeknavorian<br />

für sein Debütalbum zusammengestellt. Neben erwartbarem<br />

Repertoire wie Bachs Chaconne oder Ysaÿes Fünfter Sonate bringt der<br />

22-jährige Österreicher mit armenischen Wurzeln auch ein Werk seines<br />

Landsmanns Christoph Ehrenfellner (*1975) zu Gehör, das Elemente<br />

der spätromantisch-virtuosen Tonsprache mit alpenländischer<br />

Volksmusik kombiniert. Tjeknavorian meistert diese enorm fordernden<br />

Stücke absolut souverän. Bei manchen Geigern zerfällt die<br />

Bach-Chaconne in lauter einzelne Episoden, Tjeknavorian spielt sie wie<br />

aus einem Guss, mit schlankem biegsamen Ton, tänzerischer Eleganz<br />

und profundem strukturellen Verständnis.<br />

Groß und romantisch interpretiert er Prokofjews<br />

Sonate, stupend brillant die aberwitzig<br />

schwierige Letzte Rose von Heinrich Wilhelm<br />

Ernst. Ein beeindruckendes Debüt, das neugierig<br />

macht auf mehr. MV<br />

„Solo“, Emmanuel Tjeknavorian (Sony)<br />

FOTO: UWE ARENS<br />

Nicolai<br />

Lugansky<br />

© Jean-Baptiste Millot<br />

KAMMER-<br />

MUSIK<br />

Ensemble Raro<br />

Es rappelt im Ethnokarton<br />

Wer Komponisten wie Ahmed Saygun, Béla Bartók oder George<br />

Enescu in die Ethnoschublade der Musik des 20. Jahrhunderts stecken<br />

will, darf das getrost – wenn es den Einstieg in ihre Musik erleichtert.<br />

Die Zuordnung stimmt im Großen und Ganzen, und wo sie beengt,<br />

bricht die Musik schon von selbst aus. Die Erste Rumänische Rhapsodie<br />

von George Enescu fühlt sich hörbar wohl in dieser Schublade: Die<br />

Musik fliegt nur so dahin – ein Zigeunermusik-Imitat, das einen vom<br />

Hocker reißt und in dieser Klavierquartettfassung von Thomas Wally<br />

noch authentischer und direkter erscheint als in Enescus Orchesterversion.<br />

Intimere, nachdenklichere Töne werden in Enescus angespannt-romantischer<br />

Dritten Violinsonate und Bartóks Miniatur Ein<br />

Abend am Lande angestimmt. In den von Gilles Apap und Diana Ketler<br />

ganz großartig gespielten Bartók’schen Rumänischen Volkstänzen dominiert<br />

die Lyrik – bis auf die zwei furiosen,<br />

gewitzten und gewürzten Schlusssätze. Träumerisch-schön<br />

post-Brahmsisch rundet die<br />

Nocturne Ville d’Avrayen für Klavierquartett das<br />

Programm ab. JL<br />

George Enescu, Béla Bartók: „Rhapsodie Roumaine“,<br />

Ensemble Raro, Gilles Apap, Diana Ketler (Solo Musica)<br />

Sergej RACHMANINOW<br />

24 Preludien<br />

Rachmaninow hat das Genre der Preludien mit seiner<br />

grenzenlosen musikalischen Erfindung und seinen<br />

furchterregenden technischen Anforderungen zum<br />

höchsten Grad an Perfektion erhoben. In seiner<br />

ersten Aufnahme für harmonia mundi meistert<br />

Nikolai Lugansky die Herausforderung glänzend und<br />

bietet ein Programm der schönsten Werke in seinem<br />

Repertoire. Ein Höhepunkt pianistischer Zauberei!<br />

HMM 902339<br />

37<br />

harmoniamundi.com

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