25.05.2020 Aufrufe

CRESCENDO 1/18 Januar-März 2018

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Sonya Yoncheva, Paavo Järvi, Evelyn Glennie und Gauthier Capuçon.

CRESCENDO - das Magazin für klassische Musik und Lebensart.
Interviews unter anderem mit Sonya Yoncheva, Paavo Järvi, Evelyn Glennie und Gauthier Capuçon.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FOTOS: TIM KLOECKER; HANNES CASPAR; ULLA LOMMEN; MATTHIAS HEYDE; PHILIP GLASER<br />

Ilja Richter<br />

Till Brönner<br />

La BETTLEROPERa<br />

Dagmar Manzel<br />

wird die fulminante Aufführung von La BETTLEROPERa in<br />

einem Gastspiel der Köllner Oper Berlin mit der TanzTheater-<br />

Kompagnie Balletto Civile, dem Ensemble Freiraum Syndikat und<br />

Moritz Eggert.<br />

Kämpfe leitet das Festspiel in diesem Jahr zum ersten Mal.<br />

Als „primus inter pares“, wie er es nennt, steht er in einem vierköpfigen<br />

Team. Es sei ein Glücksfall, schwärmt er. Mit Johannes Weigand,<br />

dem Generalintendanten des Anhaltischen Theaters und<br />

Theatermann mit großer Erfahrung, Markus L. Frank, dem Generalmusikdirektor<br />

des Hauses und exzellentem Musiker, sowie dem<br />

Kurt-Weill-Spezialisten Jürgen Schebera kämen vier unterschiedliche<br />

Qualitäten zusammen. Was Kämpfe, der in Berlin als erfolgreicher<br />

Konzertmanager tätig ist und Kontakte zu vielfältigen<br />

Künstlern unterhält, bewog, nach Dessau zu kommen, ist die<br />

Begeisterung für Weill und „diese unglaublich kreative Zeit der<br />

Berliner 20er-Jahre“. Eine kulturelle Explosion habe damals stattgefunden.<br />

Sich bei der Planung eines Festivals in diesem Umfeld<br />

zu bewegen, sei eine großartige Herausforderung.<br />

Fasziniert ist Kämpfe von der bis heute ungebrochenen<br />

Strahlkraft, die Weills Musik besitzt. All die Künstler, mit denen er<br />

quer durch die musikalischen Genres gesprochen habe, hätten<br />

Weill sofort als anregendes Thema angesehen. „Jeder beschäftigte<br />

sich offenbar irgendwann mit der Musik von Kurt Weill.“<br />

Im Eröffnungskonzert spielt der Trompeter Till Brönner,<br />

Artist in Residence des Festspiels, mit der Anhaltischen Philharmonie<br />

Dessau Auszüge aus der Brecht-Weill-Oper Aufstieg und<br />

Fall der Stadt Mahagonny sowie weitere Meisterwerke von der<br />

Klassik bis zur Gegenwart. Auch Jan Josef Liefers und seine Band<br />

Radio Doria bauen in ihr Song-Programm Weill-Titel ein. Dagmar<br />

Manzel erinnert mit ihrem Hollaender-Programm „Menschenskind!“<br />

an die Anfänge des literarisch-politischen Kabaretts in<br />

Deutschland, während Jochen Kowalski sich mit dem Salonorchester<br />

Unter’n Linden dem Kabarett und dem Film der 20er-<br />

Jahre widmet.<br />

48 Veranstaltungen bringen Musik in Theater, Sakralbauten,<br />

Museen und historische Stätten von „Cis-Schwein“, wie Weill seine<br />

Geburtsstadt scherzhaft nannte, Magdeburg, Halle an der Saale,<br />

Wörlitz, Gröbzig und Zerbst. „Wir wollen auch die Herkunft<br />

Weills als Sohn einer jüdischen Familie wieder in den Fokus<br />

rücken“, betont Kämpfe. Ein Programm geistlicher Musik, das<br />

junge Künstler einbindet, führt in die Synagogen von Gröbzig und<br />

Halle an der Saale. Und ein Symposium zum 100. Jahrestag der<br />

Künstlervereinigung Novembergruppe setzt sich mit der Arbeit<br />

der Künstler und Musiker auseinander, die nach dem Zusammenbruch<br />

des Kaiserreiches mit ihrer Kunst am Aufbau einer demokratischen<br />

Gesellschaft mitwirken wollten. Den krönenden<br />

Abschluss der Festspiele bildet der Auftritt von Ute Lemper. Begleitet<br />

vom MDR Sinfonieorchester, singt sie die großen Brecht-Weill-<br />

Songs aus der Dreigroschenoper und der Oper Aufstieg und Fall der<br />

Stadt Mahagonny sowie J’attends un navire, in dem die nach Südamerika<br />

entführte Marie Galante aus der gleichnamigen Oper ihr<br />

Heimweh beklagt. <br />

n<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!