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magazIn - Bergische Universität Wuppertal

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DR. BIRGIT BUSCHMANN ZielGrUPPen- UnD GenDerasPekte in Der institUtionellen GrÜnDUnGsBeratUnG<br />

4. NUTZUNGSVERHALTEN UND QUALITÄTSVER-<br />

STÄNDNIS VON GRÜNDER/INNEN<br />

Untersuchungen zeigen, daß Beratung mehrheitlich<br />

bereits früh in der Phase der ersten Überlegungen<br />

in Richtung Selbständigkeit gesucht wird:<br />

Insgesamt 70 % der Befragten haben in dieser<br />

Phase der ersten Orientierung professionelle<br />

Leistungen in Anspruch genommen. Gründerinnen<br />

und Gründer kontaktierten in dem Zusammenhang<br />

durchschnittlich 3,2 verschiedene Stellen (vgl.<br />

DGF [2007]). L Von den Gründungsinteressierten<br />

wird vor allem auf die persönliche Information gesetzt.<br />

Webgestützte Angebote sind nur einem Teil<br />

(weniger als 70 %) der Befragten überhaupt bekannt:<br />

Online-Plattformen und -portale, virtuelle<br />

Foren, www-Beraterbörsen und online-basierte<br />

Beratung (jeweils weniger als 60 %). L In der Konzept-<br />

und Planungsphase haben insgesamt 42 %<br />

der befragten Gründer/innen eine kontinuierliche<br />

Gründungsbegleitung in Anspruch genommen.<br />

Als wichtigste Auswahlkriterien des / der Betreuungspartner/in<br />

(sehr wichtig) erweisen sich: die<br />

Fachkompetenz der Berater/innen (77 %), die Methodik<br />

/ Vorgehensweise (65 %), die regionale Nähe<br />

(65 %) sowie die Kosten (57 %). L Etwa gleich viele<br />

haben ihr Gründungsprojekt selbst organisiert,<br />

indem sie sich die notwendigen Informationen<br />

und Kontakte selbst erschlossen haben. Diese<br />

»punk¬tuellen Nutzer/innen« nahmen im Durchschnitt<br />

zu 1,9 Beratungsinstanzen Kontakt auf.<br />

Eine Minderheit von 17 % der Gründer/innen hatte<br />

während der Konzeptions- und Realisierungsphase<br />

keine Kontakte zu professionellen Beratungsinstanzen<br />

bzw. hat lediglich Qualifizierungsangebote<br />

genutzt. L Die Teilgruppe, die während des<br />

Gründungsprozesses kontinuierlich durch eine<br />

(Haupt-)instanz begleitet wurde, hatte einen intensiven<br />

Informations- und Unterstützungsbedarf:<br />

Bei der Mehrzahl stand sowohl die Klärung der individuellen<br />

Ausgangs¬bedingungen (Risikoanalyse<br />

und Qualifikationsprofil) an als auch Hilfestellung<br />

bei der Konzepterstellung und Konkretisierung<br />

des Gründungsvorhabens (Konzepterstellung<br />

und Businessplan) sowie bei der Klärung und Lösung<br />

der finanziellen Fragen. Bei jedem zweiten<br />

Gründer und bei 70 % der Gründerinnen war die<br />

Vermittlung zusätzlicher Leistungen anderer Anbieter<br />

notwendig. Ebenfalls ausgeprägt war bei<br />

rd. der Hälfte der Gründer und ca. drei Viertel der<br />

Gründerinnen der Bedarf an Leistungen in der<br />

Nachgründungsphase. L Ein Defizit zeichnet sich<br />

allerdings in Hinblick auf die Unterstützung in der<br />

Nachgründungsphase ab: Insgesamt jede/r fünfte<br />

(30 % der Männer, 17 % der Frauen) gibt an, dass<br />

er / sie eine weitergehende Begleitung gebraucht,<br />

jedoch nicht erhalten habe. L Insgesamt 62 % aller<br />

Befragten (kontinuierlich betreute und »punktuelle«<br />

Nutzer/innen) hatten im Zusammenhang<br />

mit ihrer Gründung auch Qualifizierungsbedarf. L<br />

Maßgeblich für die Wahl der Beratungsinstanz ist<br />

aus der Kund/innenperspektive in erster Linie der<br />

Zielgruppenfokus (»Berücksichtigung zielgruppenspezifischer<br />

Anforderungen – Gründungen aus<br />

Arbeitslosigkeit, durch Gründer/innen mit Migrationshintergrund<br />

oder unter anderweitig erschwerten<br />

Bedingungen). L Daneben spielen die unmittelbar<br />

leistungsrelevanten Informationen, Empfehlungen<br />

von privater Seite sowie die Kosten und<br />

regionale Nähe der Beratungsorganisation eine<br />

wichtige Rolle. Genderkompetenz auf Seiten der<br />

Berater/innen ist darüber hinaus für die meisten<br />

(für 80 % bzw. 86 %) der Kundinnen der frauenspezifischen<br />

Einrichtungen wichtig.

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