magazIn - Bergische Universität Wuppertal
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FORSCHERINNEN SIND FRAUEN<br />
Federica Manzoli (<strong>Universität</strong> Mailand) stellte unter dem Thema »Mind the Gap: Science and Young Peop-<br />
le« das europäische Projekt Gapp (Gender Awareness Participation Process, www.gendergapp.eu) vor, in<br />
dem Gymnasialschüler/innen und Berufstätige in Naturwissenschaft und Technik interviewt wurden. Mit<br />
Studierenden, Lehrer/innen und Eltern in den sechs europäischen Ländern Belgien, Italien, Dänemark,<br />
Niederlande, Polen und Portugal wurden 48 Fokusgruppendiskussionen und mit Meinungsführer/innen in<br />
Naturwissenschaft und Technik 60 Tiefeninterviews durchgeführt. Hierbei handelte es sich um erfahrene<br />
Wissenschaftler/innen, Direktor/innen von Forschungsinstituten, Berufsberater/innen und Genderexpert/innen,<br />
jeweils Frauen und Männer zu gleichen Anteilen. Im Fokus der Befragung standen ihre Erfahrungen<br />
und Meinungen zu Geschlechterunterschieden in wissenschaftlichen Karrieren.<br />
Zentrales Ergebnis ist, dass Forscherinnen in erster Linie als Frauen gesehen werden. Bei den Schüler/<br />
innen herrscht zudem ein Mangel an Informationen zu Naturwissenschaft und Technik und kein Wissen<br />
über die entsprechenden Berufe.<br />
Nur tiefgehende Veränderungen in der Gesellschaft können hier zu Lösungen führen: An erster Stelle wird<br />
hierfür auf die bedeutend Macht der Massenmedien verwiesen, die bestimmen, was für Jugendliche als<br />
attraktiv gilt. Die Schule und die Familie hingegen müssen als die grundlegenden Instanzen betrachtet<br />
werden, die den Jugendlichen Wahlmöglichkeiten aufzeigen.<br />
2: Im Jahr 2009 haben 127.000<br />
Mädchen am Girls‘ Day<br />
teilgenommen (Quelle: http://<br />
de.wikipedia.org/wiki/Girls_<br />
Day 29.3.2010)<br />
PODIUMSDISKUSSION<br />
Nach den Vorträgen zum ersten und zweiten Themenbereich wurde eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema »Europäische Projekte zu Gender, Jugend und<br />
Naturwissenschaft und Technik – Erfahrungen, Veränderungsmöglichkeiten<br />
und die Notwendigkeit zukünftiger Forschung« durchgeführt. Teilnehmerinnen<br />
waren anwesende Vertreterinnen von Europäischen Projekten aus dem 6.<br />
und 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission:<br />
• Federica Manzoli (GENDER GAPP: http://www.gendergapp.eu)<br />
• Agueda Gras-Velázquez (EUN: http://www.eun.org/web/guest)<br />
• Sylvia Neuhäuser-Metternich (UPDATE: http://update.jyu.fi)<br />
• Felizitas Sagebiel (MOTIVATION: www.motivation-project.com,<br />
WOMENG: www.womeng.net, PROMETEA: www.prometea.info).<br />
Die Diskussionsleitung hatte Frank Jäger, EU-Beauftragter der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Wuppertal</strong>. In der Diskussion sollten Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen<br />
Projekten aufgezeigt werden.<br />
Nach einer Vorstellungsrunde wurde diskutiert, welchen Einfluss die Medien,<br />
die Lehrer/innen und deren Ausbildung, Eltern und Gleichaltrigengruppen, der<br />
Unterricht in Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterstereotypen, das<br />
Image der Technik sowie dessen Wahrnehmung auf junge Menschen und deren<br />
Berufswahlverhalten nehmen.<br />
Im Zentrum der Diskussion stand die Persönlichkeit der Lehrer/innen, wobei<br />
die Veränderbarkeit von Pädagogik und Curricula betont wurde. Offen blieb<br />
die Frage, wie das Bewusstsein für die bestehende Problematik nachhaltig<br />
63<br />
geweckt werden kann. Als Ansatz zur positiven Beeinflussung der Medien<br />
wurde vorgeschlagen, dass Jugendliche selbst Inhalte für Zeitschriften und<br />
TV-Sendungen produzieren.