magazIn - Bergische Universität Wuppertal
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DIPL.-SOZ.-WISS. JENNIFER DAHMEN motiVation – Die GenDer PersPektiVe<br />
GUTE PRAXIS-PROJEKTE: EVALUATIONEN ERFOLGEN EHER SELTEN<br />
Den dritten Themenbereich zu Methoden und Evaluation von Ansätzen guter Praxis leiteten Bulle Davidsson<br />
(Koordinatorin des Arbeitspakets »Maßnahmen guter Praxis« des MOTIVATION-Projekts, Asbacka<br />
Ordtjanst, Schweden) und Jennifer Dahmen.<br />
Sie präsentierten Beispiele guter Praxis zum Thema »Inclusion Initiatives as Way for Attracting Young<br />
People for SET«, deren gemeinsames Ziel es ist, Jungen und Mädchen neue Berufsperspektiven jenseits<br />
existierender Geschlechtsstereotype zu eröffnen und / oder gleichzeitig das Interesse von Schüler/innen<br />
an MINT-Fächern zu stärken. Die Methoden, um dieses Ziel zu erreichen sind ebenso vielfältig wie die<br />
Organisation und Ausrichtung der unterschiedlichen Angebote. Im Rahmen des MOTIVATION-Projekts<br />
wurden in allen Projektländern ausgesuchte, gute Praxisbeispiele näher untersucht, wenn notwendig die<br />
Organisator/innen zum Konzeptionshintergrund befragt und darüber hinaus auch Schüler/innen interviewt,<br />
die zu einem früheren Zeitpunkt die ausgewählten Initiativen durchlaufen haben.<br />
Als konkrete Beispiele wurden im Vortrag von Davidsson und Dahmen 4 Initiativen aus Deutschland (Girls‘<br />
Day), den Niederlanden (Technika 10), Österreich (T3UG – Teens treffen Technik) und Schweden (KoMTeK)<br />
näher vorgestellt, mit dem Ziel die Bandbreite existierender Maßnahmen und deren Organisation zu verdeutlichen.<br />
Basierend auf der Ergebnisanalyse wurden u. a. folgende Empfehlungen für Organisator/innen zusammengefasst:<br />
• Adaption erfolgreicher Konzepte<br />
• Sicherung der Finanzierung über einen länger währenden Zeitraum<br />
• Etablierung eines Interessensnetzwerkes<br />
• Einbeziehung der Interessensgebiete von Kindern und Jugendlichen<br />
• Kooperationsstärkung zwischen akademischen und nichtakademischen Einrichtungen<br />
• Evaluationsvorhaben bereits während der Konzeption einplanen<br />
Eine besonders lebhafte Diskussion der Konferenz-Teilnehmer/innen entwickelte sich zum sehr bekannten<br />
und mit großer finanzieller Förderung insbesondere in Deutschland regelmäßig durchgeführten<br />
»Girls‘ Day«. Hierbei wurde vor allem die Effektivität und Nachhaltigkeit der eintätigen Initiative in Frage<br />
gestellt, deren Teilnehmerinnenzahlen auf den ersten Blick beeindruckend wirken 2 . Darüber hinaus<br />
scheint es, dass der »Girls‘ Day« besonders für einige Firmen als ein willkommenes Instrument zur politisch<br />
korrekten Außendarstellung von Genderbewusstsein fungiert, ohne das weiterführendes Engagement<br />
sichtbar wäre.