magazIn - Bergische Universität Wuppertal
magazIn - Bergische Universität Wuppertal
magazIn - Bergische Universität Wuppertal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIPL.-SOZ.-WISS. JENNIFER DAHMEN motiVation – Die GenDer PersPektiVe<br />
SPRACHE IM WERBEMATERIAL VON UNIVERSITÄTEN<br />
Minna Salminen-Karlsson (Associate Professorin an der <strong>Universität</strong> Uppsala)<br />
stellte unter dem Thema »How Do Adolescents React to Formulations About<br />
Engineering and Nursing in University Catalogues?« ein aktuelles Forschungsprojekt<br />
vor, in dem sie untersucht hatte, wie der ingenieurwissenschaftliche<br />
und der Pflegeberuf geschlechtlich konnotiert sind. Mittels eines Fragebogens<br />
bewerteten 366 schwedische Sekundarschüler/innen das Werbematerial<br />
von <strong>Universität</strong>en zu ingenieurwissenschaftlichen und Pflegestudiengängen.<br />
Zugrunde liegende Annahmen waren:<br />
a) dass dieses Material Ausbildungs- und Berufsdiskurse reflektiert,<br />
b) dass sich das Selbstverständnis der Studiengänge in der verwendeten<br />
Sprache spiegelt,<br />
c) dass die geschlechtlich konnotierten Berufe sich in geschlechtlich konnotierten<br />
Beschreibungen wiederfinden und damit junge Frauen und Männer<br />
unterschiedlich ansprechen.<br />
Die Selbstpräsentation der Programme unterschied sich deutlich: Der Pflegestudiengang<br />
betonte die akademische Ausbildung und Eingebundenheit in die<br />
Gemeinschaft. In den ingenieurwissenschaftlichen Programmen wurde die<br />
akademische Ausbildung weniger betont, sondern viel stärker die Vorbereitung<br />
auf eine individuelle Nische auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Im zweiten Teil der Studie wurden die 366 Sekundarschüler/innen gebeten, auf<br />
der Basis von ausgewählten Texten ein Studienprogramm auszuwählen und<br />
die Auswahl zu kommentieren. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Schüler und<br />
Schülerinnen sich in ihrem Wahlverhalten dann nicht unterschieden, wenn sie<br />
die Beschreibung nicht bestimmten Berufen zuordnen konnten. Sie begründeten<br />
ihre Wahlen jedoch jeweils mit ihren geschlechtsspezifisch unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen.<br />
Die Studie macht deutlich, dass Werbetexte so gestaltet werden können, dass<br />
beide Geschlechter sich angesprochen fühlen können.<br />
NANOTECHNOLOGIE: FRAUEN SIND INFORMIERT, ABER NICHT INTERESSIERT<br />
Über das EU-Projekt NANOYOU, mit dem europäische Jugendliche mit Nanotechnologien vertraut gemacht<br />
werden sollen, berichtete Petra Moser vom Zentrum für Soziale Innovation in Wien.<br />
Als eine von neun Projektpartnern ist diese Organisation verantwortlich für den Bereich Nutzer/innenvoraussetzungen.<br />
Im Einzelnen werden das Wissen, die Einstellungen und spezifischen Werte neben den<br />
allgemeinen Erwartungen an Nanotechnologien abgefragt. Unterbereiche sind Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
Energie und Umwelt sowie Medizin und Gesundheit. Ethische, legale und soziale<br />
Aspekte (ELSA) sowie das Abwägen von Kosten und Nutzen der Nanotechnologien werden zusätzlich<br />
erfasst. Zum methodischen Vorgehen gehörten Fokusgruppendiskussionen mit jungen Leuten in Österreich,<br />
Großbritannien und Israel, Expert/inneninterviews, Online-Befragungen der Jugendlichen und Erfassung<br />
der nationalen Kontexte zur Nanotechnologie in den Partnerländern.<br />
Im Ergebnis wissen junge Frauen in allen beteiligten Ländern über Nanotechnologien genauso viel wie<br />
junge Männer, aber sie interessieren sich weniger dafür. Die Frauen äußerten sich außerdem skeptischer<br />
bezüglich des zu erwartenden Fortschritts.