magazIn - Bergische Universität Wuppertal
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unterschreiben. Die darauffolgenden 2 Jahre waren dem EU-Projekt Womeng<br />
gewidmet, welches sich mit der Identifikation von fördernden und hindernden<br />
Faktoren für Frauen im ingenieurwissenschaftlichen Studien- und Berufsleben<br />
auseinandersetzte. Direkt im Anschluss folgte das nächste EU-Projekt<br />
namens PROMETEA, das seinen Fokus nun auf Ingenieurinnen in der akademischen<br />
und industriellen Forschung setzte. Ein Aspekt, der in allen drei<br />
Projekten von unterschiedlichen InterviewpartnerInnen angesprochen wurde,<br />
war die Bedeutung des Images von Naturwissenschaften und Technik als beeinflussender<br />
Faktor für die Studien- und Berufswahl speziell für Mädchen<br />
und junge Frauen. Hieraus wurde die Idee des von 2008–2009 dauernden Projektes<br />
MOTIVATION geboren1 . Durch dieses ebenfalls von der EU-Kommission<br />
geförderte Projekt erschloss sich mir die andere Seite der Projektmedaille,<br />
die der Koordination, da die Projektleitung bei Felizitas Sagebiel und mir lag.<br />
Waren mir die Begrifflichkeiten des Antragstextes durch die vorangegangenen<br />
Projekte mittlerweile vertraut und geläufig, so lernte ich nun EU-Bürokratie<br />
in vollen Zügen kennen und weiß nun, welch missliche Situation es ist, beim<br />
Verstreichen von Deadlines zuzusehen und ProjektpartnerInnen motivierend<br />
an die Einhaltung der neu gesetzten Fristen erinnern zu müssen.<br />
Die Mitarbeit in den EU-Projekten war äußerst lehrreich und spannend für<br />
mich, nicht nur auf der inhaltlichen Ebene sondern auch im Hinblick auf den<br />
interkulturellen Austausch mit ProjektpartnerInnen aus ganz Europa. Der Begriff<br />
»KollegInnen« war für mich in den vergangenen Jahren dadurch geprägt,<br />
dass diese teilweise mehrere hundert oder gar tausend Kilometer entfernt ihren<br />
Arbeitsplatz hatten und nicht nebenan im Nachbarbüro. Dementsprechend<br />
musste die Arbeit anders organisiert werden, auch mit der Erkenntnis, dass<br />
E-Mails und Skype persönliche Treffen nicht ersetzen können. Aber genau dies<br />
ist ja auch das schöne, sozusagen das Bonbon an internationalen Projekten:<br />
die Meetings an den unterschiedlichsten Plätzen Europas. Reiselustig war ich<br />
schon immer und so fuhr und flog ich mit Begeisterung u. a. nach Spanien,<br />
Finnland, Frankreich, Schottland, Schweden, die Niederlande, in die Slowakei,<br />
nach Griechenland oder auch nach Österreich. Und genau diese Meetings sind<br />
es, die mich heute mit Freundinnen und Kolleginnen verbinden, schließlich bin<br />
ich mit ihnen teilweise öfter verreist als mit meiner Partnerin.<br />
1: Einen Überblick über die<br />
Inhalte von MOTIVATION enthält<br />
der Beitrag von Felizitas<br />
Sagebiel und mir in dieser<br />
Ausgabe des <strong>magazIn</strong>.<br />
Nun bin ich seit April 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
des Gleichstellungsbüros der <strong>Bergische</strong>n<br />
<strong>Universität</strong> und habe hier die Möglichkeit, meine<br />
Erfahrungen aus den vorangegangenen Projekten<br />
einzubringen und in praktische Maßnahmen umzuwandeln.<br />
Mein Ziel für 2011: Akquise eines neuen<br />
EU-Projektes zum Thema »Implementierung von<br />
Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen«,<br />
denn komplett verlassen möchte ich die Spielwiese<br />
der europäischen Forschung dann doch nicht.<br />
P.S.: Im Knast war ich dann doch noch, wenn auch<br />
nur als Praktikantin während meines zweimonatigen<br />
Berufspraktikums in der Justizvollzuganstalt<br />
für Frauen in Aichach. L