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magazIn - Bergische Universität Wuppertal

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DIPL.-SOZ.-WISS. JENNIFER DAHMEN motiVation – Die GenDer PersPektiVe<br />

RATIONALITÄT DER NICHTENTSCHEIDUNG<br />

Unter dem Titel »Are Young People Lazy, Blind or Misguided« begründete<br />

Frank-Stefan Becker von der Siemens AG im ersten Keynote-Vortrag die Rationalität<br />

der Nichtentscheidung für Naturwissenschaft und Technik. In seinem<br />

»neuen Blick« auf das Berufswahlverhalten der Jugendlichen stellte er<br />

heraus, dass der Mangel an Ingenieur/innen ein weit verbreitetes Phänomen<br />

der Industrienationen wäre und leitete daraus ab, dass die Nichtwahl dieser<br />

Fächer als rational zu bewerten wäre. Grundlage hierfür waren seine eigenen<br />

Erfahrungen zusammen mit den Ergebnissen der NaBaTech Survey. Angesprochen<br />

wurden die Bedeutung von Image und Status, der Einfluss der Gesellschaft<br />

und der Gleichaltrigengruppen sowie die finanziellen Gewinnaussichten<br />

und Karriereaspekte.<br />

Seine Schlussfolgerung lautet: Die Gesellschaft versäumt es, Ingenieur/innen<br />

als erfolgreiche Rollenmodelle zu installieren. Stattdessen werden junge<br />

Menschen durch Gleichaltrige und Medien mit ganz anderen attraktiven Rollenmodellen<br />

konfrontiert. Frank-Stefan Becker plädierte außerdem für eine<br />

Veränderung in Richtung stärkerer Anwendungsorientierung in der Lehre und<br />

deren Verknüpfung mit gesellschaftlichen Belangen.<br />

MONOTON UND WENIG KREATIV<br />

Der erste Themenbereich zur Frage »Wie beeinflussen vorherrschende Images<br />

von Naturwissenschaft und Technik die Studien- und Berufswahl unter<br />

Geschlechteraspekten« wurde von Els Rommes (Assistenzprofessorin für<br />

Gender, ICT and Pedagogy am Institut für Gender Studies der Radboud <strong>Universität</strong><br />

in Nimwegen) eingeleitet. Sie stellte als MOTIVATION-Projektpartnerin<br />

und Koordinatorin des Forschungsbereichs Projektergebnisse zu Konsequenzen<br />

des Selbstbildes von Jugendlichen und Gender unter Einbeziehung des<br />

Images von Naturwissenschaft und Technik für die Berufswahl vor.<br />

Vor dem Hintergrund der »Self-to-Prototype-Matching«-Theorie analysierte<br />

sie 70 Interviews mit 15 bis 18 Jahre alten Schüler/innen aus Deutschland,<br />

Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Schweden, der Slowakischen Republik<br />

und Spanien über Faktoren, die ihre Ausbildungs- und Studienwahl<br />

bestimmen. Unter anderem sollten die Schüler/innen auch eine Person aus<br />

Naturwissenschaft und Technik zeichnen und deren Tagesablauf beschreiben.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass das Image dieser Berufe eher monoton und wenig<br />

kreativ ist. Jugendliche mit geringerem Interesse an Naturwissenschaft und<br />

Technik zeichneten Naturwissenschaftler/innen und Techniker/innen noch<br />

stereotyper.<br />

Schüler/innen wussten aber auch nicht, dass in den naturwissenschaftlichen<br />

und technischen Berufen ein Nachwuchsmangel herrscht. In neun Fokusgruppendiskussionen<br />

wurde außerdem der Einfluss unterschiedlicher Subkulturen<br />

und Peers auf die Popularität von Images untersucht. Traumjobs sind für Jungen<br />

und Mädchen im Ergebnis solche, die nicht weiblich konnotiert sind. Das<br />

heißt aber insbesondere für die Mädchen nicht, dass sie diese ansteuern.

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