magazIn - Bergische Universität Wuppertal
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E-MENTORING UND VIRTUELLE NETZTWERKE<br />
Marcel Lämmerhirt (RWTH Aachen) erläuterte unter dem Thema »Inspiring Girls and Boys in Science,<br />
Engineering and Technology on Virtual Networks – The E-Mentoring Programme TANDEMkids at RWTH<br />
Aachen« ein Projekt zur Gewinnung von Mädchen und Frauen für Naturwissenschaft und Technik.<br />
Es handelt sich um eine Internet-Plattform mit einem E-Mentoring-Programm. Studierende aus mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen<br />
Fächern beraten Schüler/innen aus ganz Deutschland für<br />
ein Jahr durch Mentoring. Es wird darauf geachtet, dass Mentor/innen und Mentees jeweils dem gleichen<br />
Geschlecht angehören. Bisher wird das Programm vorrangig von Jungen und weniger von Mädchen genutzt.<br />
Die Studierenden-Mentor/innen erhalten ein Kommunikationstraining mit einem Schwerpunkt auf<br />
Genderbewusstheit.<br />
PHYSIKBEGEISTERUNG UNVEREINBAR MIT WEIBLICHER IDENTITÄT<br />
Mit dem zweiten Keynote-Vortrag zum Thema »Why Girls Stay Away From<br />
Science and Technology: How the Image of Science Clashes with Teenagers‘<br />
Identity« führte Ursula Kessels (Professorin der Psychologie an der <strong>Universität</strong><br />
zu Köln) die MOTIVATION-Konferenz zum Abschluss. Anhand ihrer<br />
Forschungsergebnisse erklärte sie, warum die Identität von Mädchen und<br />
jungen Frauen mit dem Image von Naturwissenschaft und Technik kollidiert.<br />
Ausgehend von der wahrgenommenen Passförmigkeit zwischen dem<br />
Selbstbild und dem Bild von Naturwissenschaften aus verschiedenen Studien<br />
zeigte die Autorin, dass Mädchen, die Physik lieben und gute Leistungen darin<br />
erbringen, als unweiblich wahrgenommen werden und bei den gleichaltrigen<br />
Jungen unbeliebt sind (vgl. ADA-Mentoring, 4. Ausgabe 2003, S. 23–24).<br />
Schüler/innen legen es darauf an, ein Selbstbild zu entwickeln, das dem von<br />
Studierenden in Naturwissenschaft und Technik unähnlich ist. Diese Schüler/<br />
innen mögen weder Naturwissenschaft und Technik, noch streben sie eine<br />
Karriere in diesem Feld an und sie wählen auch keine entsprechenden Leistungskurse.<br />
Denn Engagement für Physik bedroht weibliche Teenager in ihrer<br />
geschlechtlichen Identität.<br />
Als Ansätze zur Veränderung der mangelnden Passung schlägt Ursula Kessels<br />
Trainings für Lehrer/innen, Monoedukation, Rollenmodelle und Medienberatung<br />
vor. L<br />
apl. Prof. Dr. Felizitas Sagebiel<br />
Fachbereich G Bildungs- & Sozialwissenschaften<br />
<strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Wuppertal</strong><br />
E-Mail: sagebiel@uni-wuppertal.de<br />
Dipl.-Soz.-Wiss. Jennifer Dahmen<br />
Gleichstellungsbüro<br />
<strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Wuppertal</strong><br />
E-Mail: jdahmen@uni-wuppertal.de<br />
Diese interessante Vielfalt zum Thema Image<br />
LITERATUR:<br />
von Naturwissenschaft und Technik und<br />
GOGOLIN, INGRID (2006): Mit FöRMIG Chancengleichheit fördern.<br />
ADA-Mentoring, 14, 2006, 13–15.<br />
deren Veränderungsmöglichkeiten, kann in<br />
GRÄSSLE, KATHRIN (2009): Frau Dr. Ing. Wege ebnen für Frauen<br />
der für dieses Jahr geplanten Publikation in<br />
in technische Studiengänge, Barbara Budrich, Opladen, Farmington<br />
Hill.<br />
englischer Sprache im Barbara Budrich Verlag, SAGEBIEL, FELIZITAS (2005): Kulturen und Strukturen beeinflussen<br />
herausgegeben von Jennifer Dahmen und<br />
Ingenieurinnen in Studium und Beruf – Ergebnisse aus dem EU-<br />
Projekt WomEng. ADA-Mentoring, 12, 2005, 13–14.<br />
Felizitas Sagebiel, nachgelesen werden. 65