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HANSA 04-2018

Aktien & Börsen | Marktkompass Offshore | Wasserbau & Planungsrecht | Datenbrillen im Schiffbau | COMPIT 2018 | Fährschifffahrt | Arktische Schifffahrt | Hafnia

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Schiffstechnik | Ship Technology<br />

Abstract: Automated three-dimensional laser welding<br />

In Hamburg, application researchers have been working on innovative manufacturing<br />

solutions using lasers for shipbuilding for years. A particular challenge to using lasers<br />

is welding technology for the third dimension. Fraunhofer IAPT, founded in 2009 as<br />

LZN Laser Zentrum Nord, sees itself as a link between basic research and industrial<br />

application. Laser beam technologies still play a marginal role in shipbuilding compared<br />

to car manufacturing. Now, German research funds enable IAPT to meet the<br />

challenge of actual three dimensional welding by combining metal active gas (MAG)<br />

welding, arc welding and laser beam welding. info: redaktion@hansa-online.de<br />

und Scanner-Optik, die es ermöglicht, in<br />

einer Distanz von über einem Meter die<br />

Lage der Schweißnähte am Bauteil im Mikrometerbereich<br />

zu vermessen und anschließend<br />

in einem Bauraum von 20 m<br />

Länge sowie 3 m Höhe und Tiefe mit dem<br />

Laser zu fügen.« Zur Anwendung kommt<br />

dabei das sogenannte Laser-MSG-Hybrid-Schweißverfahren.<br />

Bei dieser Technik<br />

würden das klassische Metall-Aktivgas-<br />

Schweißen (MAG) mittels Lichtbogen<br />

und das Laserstrahlschweißen verknüpft,<br />

so Steinmeier.<br />

Schneller, besser, effizienter<br />

Das Hybridschweißverfahren biete einige<br />

Vorteile: »Der Laser erreicht eine hohe<br />

Schweißgeschwindigkeit und ist um den<br />

Faktor vier schneller als der Mensch«,<br />

betont Cerwenka. »Beim Handschweißen<br />

sind maximal 0,5 m pro Minute<br />

möglich, dauerhaft allerdings nur<br />

0,3 m. Beim Hybridverfahren sind es<br />

durchschnittlich 2 m pro Minute.« Deren<br />

spezifische Nachteile, wie die geringe<br />

Spaltüberbrückbarkeit beim Laser-Only-<br />

Schweißen, werden durch den Lichtbogen<br />

kompensiert. »Überdies ermöglicht<br />

die vollkommene Automatisierung eine<br />

gleichbleibende Qualität, da der Faktor<br />

Mensch wegfällt, was nicht zuletzt<br />

auch aufgrund des Fachkräftemangels<br />

von Bedeutung ist«, ergänzt Steinmeier.<br />

Weitere Vorteile sind der geringere Energieeintrag<br />

und dass die Bauteile besser<br />

zusammen passen. Stand der Technik<br />

ist dieses Verfahren beispielsweise bei<br />

der Meyer Werft und beim Wettbewerber<br />

Fincantieri. »Bei der Meyer Werft<br />

können mit dieser Technik 36 Segmente<br />

pro Woche mit einer Größe von maximal<br />

25 mal 30 m fertiggestellt werden«,<br />

so Steinmeier.<br />

Das hybride Schweißverfahren ist erforderlich,<br />

um das von der Klassifikationsgesellschaft<br />

DNV GL vorgeschriebene<br />

a-Maß zu erreichen. »Allerdings<br />

funktioniert unsere Portalanlage nur<br />

in der labormäßigen Anwendung, da<br />

die im Schiffbau auftretenden Spalte zu<br />

groß sind für das hier angewendete Hybridverfahren«,<br />

so Cerwenka. »Bei 3D-<br />

Anwendungen auf der Werft ist es sehr<br />

schwierig, mit dieser Technik Spalte aufzufüllen<br />

und aufgrund des fehlenden Zugangs<br />

zum Bauteil dessen Ecken zu erreichen«,<br />

erklärt Steinmeier.<br />

Zweites Projekt wird validiert<br />

Genau hier setzt nun das seit 2015 und<br />

noch bis Mitte/Ende <strong>2018</strong> laufende und<br />

ebenfalls vom BMWi geförderte Forschungsprojekt<br />

Shiplight mit einem Volumen<br />

von 10 Mio. € und insgesamt<br />

14 Partnern, wie Meyer Werft und Lürssen,<br />

an. »Unser Ziel ist es hier, eine bessere<br />

Zugänglichkeit zu den Bauteilen zu<br />

ermöglichen und Spalte auffüllen zu können,<br />

denn derzeit ist erst 2,5D-Hybridschweißen<br />

State of the Art«, sagt Cerwenka.<br />

»Um auch die Wände zu fügen,<br />

wollen wir mit dem neuen Projekt nun<br />

3D erreichen«, so Steinmeier. Dazu sollen<br />

der Automatisierungsgrad innerhalb der<br />

Produktionskette erhöht und das Verfahren<br />

für den Einsatz dünnerer Bleche mit<br />

weniger technisch bedingten Verformungen<br />

für den Sektionsbau genutzt werden.<br />

»Wir wollen das ganze Schiff dünner machen,<br />

das heißt beispielsweise von jeder<br />

Blechstärke einen Millimeter wegnehmen<br />

und innovative Schiffskonstruktionen<br />

realisieren«, erklärt Steinmeier.<br />

Während es der Fraunhofer-Einrichtung<br />

gelungen ist, die Parameter hinsichtlich<br />

der Leistung und der Geschwindigkeit<br />

zu entwickeln und eine deutlich höhere<br />

Schweißgeschwindigkeit als beim konventionellen<br />

Schweißen zu erreichen, obliegt<br />

es nun den Werften, den Prozess zu<br />

erproben und zu beurteilen.<br />

M<br />

Die Spezialanlage im LZN<br />

Fotos: Fraunhofer IAPT<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 4 57

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