18.11.2021 Aufrufe

HANSA 04-2018

Aktien & Börsen | Marktkompass Offshore | Wasserbau & Planungsrecht | Datenbrillen im Schiffbau | COMPIT 2018 | Fährschifffahrt | Arktische Schifffahrt | Hafnia

Aktien & Börsen | Marktkompass Offshore | Wasserbau & Planungsrecht | Datenbrillen im Schiffbau | COMPIT 2018 | Fährschifffahrt | Arktische Schifffahrt | Hafnia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Letzte Seite<br />

Aus der<br />

Seekiste ...<br />

Historische Dokumente<br />

zur »Peking« aufgetaucht<br />

Die britische Klassifikationsgesellschaft<br />

Lloyd’s Register of Shipping<br />

hat dem Verein »Freunde der Viermastbark<br />

›Peking‹« historische Dokumente<br />

aus ihrem Archiv ausgehändigt.<br />

Die von Blohm+Voss im Mai 1911 an<br />

die Hamburger Reederei F. Laeisz abgelieferte<br />

»Peking« ist einer der letzten<br />

Frachtensegler, der über die Meere gefahren<br />

ist. Sie gehört zu den »Flying-P-Linern«.<br />

Nach über 100 Jahren ist die 115 m<br />

lange und 14,40 m breite Viermastbark mit<br />

der Baunummer 205 im vergangenen Jahr<br />

wieder nach Deutschland zurückgekehrt.<br />

Zunächst wurde sie nach Brunsbüttel gebracht.<br />

Von dort ging es weiter zur Peters<br />

Werft in Wewelsfleth, auf der das Schiff<br />

umfangreich restauriert wird. Danach soll<br />

es im Hamburger Museumshafen seinen<br />

endgültigen Liegeplatz finden.<br />

Lloyd’s Register hat sich auf Bitten von<br />

Hamburger Geschäftsleuten in seinen<br />

Archiven in Hamburg und London auf<br />

die Suche nach Unterlagen über die »Peking«<br />

gemacht. Zahlreiche Dokumente<br />

konnten zusammengetragen werden.<br />

Diese historischen »Überbleibsel« wurden<br />

nun dem Verein überreicht.<br />

Dessen Vorsitzender Mathias Kahl bedankte<br />

sich sehr herzlich bei LR-Manager<br />

Steffen Gau für das maritime Präsent.<br />

Die Fundstücke würden sehr bei der Aufarbeitung<br />

der Historie der »Peking« helfen.<br />

»Die Unterlagen geben Auskunft über<br />

den Bau, die vielen Inspektionen der Klassifikation<br />

im In- und Ausland und über<br />

die jeweiligen Reisen und Aufenthalte des<br />

Schiffes«, erläuterte Gau. Vereinsmitglied<br />

Peter Behr war ebenfalls begeistert, welche<br />

»Schätze von damals« bei der Recherche<br />

noch ans Licht gekommen waren. Er wies<br />

auf erhaltene Wetteraufzeichnungen hin.<br />

Mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD)<br />

habe es damals die Vereinbarung gegeben,<br />

auf den Reisen der »Peking« alle vier Stunden<br />

die Wetterlage zu dokumentieren. So<br />

könne auch heute noch rekonstruiert werden,<br />

welche Bedingungen es auf den Fahrten<br />

gegeben habe. Die Aufzeichnungen<br />

beinhalten vor allem Bewölkungsgrad,<br />

Luft- und Wassertemperatur, Windstärke<br />

98 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 4<br />

sowie Windrichtung usw.<br />

Der DWD hat zusätzlich<br />

auch von anderen Segelschiffen<br />

Wetteraufzeichnungen<br />

erhalten, sodass<br />

ein komplexes Wetterbild<br />

aus den verschiedenen<br />

Fahrtgebieten möglich ist.<br />

Darüber hinaus sei<br />

schon damals akribisch<br />

notiert worden, welche<br />

Arbeiten bei der Klasse<br />

angefallen seien, informierte<br />

Behr. Ferner lägen<br />

genauere Informationen<br />

über Materialien und<br />

Größe von Ankern und<br />

Ruderblättern vor. Über die Decksausrüstung<br />

indes gebe es nur wenige Informationen.<br />

Die Stiftung Hamburg Maritim ist für<br />

die Restaurierung sowie für die spätere<br />

Überführung der »Peking« nach Hamburg<br />

verantwortlich. »Die Werft möchte<br />

die Arbeiten an dem Schiff im kommenden<br />

Jahr abschließen«, so Kahl. Er selbst<br />

hat den Wunsch, »dass die »Peking« die<br />

Einlaufparade beim Hamburger Hafengeburtstag<br />

anführt.« Das wäre ein tolles<br />

Ereignis. In der Hansestadt möchte<br />

er den Frachtsegler zu einem »lebendigen<br />

Museumschiff« machen. Ziel sei es,<br />

auch junge Leute zu begeistern.<br />

Der Verein hofft auf weitere Auskünfte<br />

über das Schiff, um dessen Geschichte<br />

bestmöglich nachverfolgen zu können.<br />

Behr berichtet von einem steigenden Interesse<br />

an der Viermastbark. Die Mitgliederzahlen<br />

des Vereins seien stark angestiegen.<br />

Im vergangenen Jahr waren es 89 Mitglieder,<br />

jetzt sind es schon 173.TWG<br />

Foto: Peter Kaufner<br />

V.l.: Steffen Gau, Peter Behr und Mathias Kahl<br />

Viele historische Dokumente sind erhalten geblieben<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

Foto: »Freunde der Viermastbark ›Peking‹«

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!