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ChefHeads-Magazin #06/11

Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Oktober 2011

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<strong>ChefHeads</strong>6-Oktober20<strong>11</strong>_2610_Chefheads-<strong>Magazin</strong> 26.10.<strong>11</strong> 12:18 Seite 10<br />

DIE PRÄSIDENTEN-KOLUMNE<br />

Regionaler Warenkorb<br />

Foto: Lawrenz<br />

Unter ‚Regionalen Produkten‘ werden in erster Linie frisches<br />

Obst oder Gemüse aus der Umgebung verstanden.<br />

Auch Eier, Fleisch und Genussmittel wie Wein sind als regionale<br />

Produkte erhältlich. Der Begriff der Region kann je<br />

nach Produkt entsprechend weiter oder enger gefasst<br />

werden. Regionale Produkte erfahren beim Verbraucher<br />

eine steigende Wertschätzung. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher<br />

Art: Qualität an erster Stelle, aber auch Umweltschutz, Transparenz<br />

und Unterstützung der heimischen Wirtschaft wird regionalen Produkten<br />

zugute gehalten. Aber: Regional ist nicht immer Öko, Öko ist nicht immer regional.<br />

Genauso, wie der Bioapfel im Supermarkt aus Australien stammen kann, dürfen<br />

konventionell erzeugte Produkte als „regional" vermarktet werden. Denn per Definition<br />

werden regionale Lebensmittel lediglich möglichst nah am Verkaufs- und<br />

Verbrauchsort produziert und verarbeitet. Dazu kommt eine verwirrende Vielzahl<br />

von Herkunfts- und Qualitätsangaben, die ihren eigentlichen Zweck, Orientierung<br />

zu geben, nicht immer erfüllen: Allein auf EU-Ebene gibt es drei Gütesiegel.<br />

So kann der Allgäuer Emmentaler das Logo „geschützte Ursprungsbezeichnung"<br />

tragen, der Nürnberger Lebkuchen ist eine „geschützte geografische Angabe",<br />

Mozzarella oder Serrano-Schinken bekommen das Zeichen für eine „garantiert<br />

traditionelle Spezialität".<br />

Auch auf nationaler Ebene ist das Bild eher diffus. Derzeit gibt es in Deutschland<br />

14 Länderzeichen in zehn Bundesländern – von der „Ökoqualität Bayern"<br />

über die „Geprüfte Qualität Hessen" zur „Bewährten Qualität Sachsen". An dieser<br />

Stelle setzt der Bundesverband der Verbraucherzentralen an. Er beanstandet,<br />

dass Angaben oftmals nicht eindeutig sind, wenig Aussagekraft haben oder<br />

nicht halten, was sie versprechen. Selbst bei öffentlich mitfinanzierten Programmen<br />

sei die regionale Herkunft der Produkte nicht immer sichergestellt. In Schleswig-Holstein<br />

und Thüringen etwa müssen verarbeitete Produkte nur zur Hälfte<br />

aus regionalen Zutaten bestehen. Die Verbraucherschützer fordern daher klare,<br />

bundesweit vereinheitlichte Regeln und einen gesetzlichen Rahmen für derartige<br />

Kennzeichnungen, „um Täuschungen und Irreführungen zu vermeiden und<br />

Verbrauchern eine bewusste Kaufentscheidung für regionale Lebensmittel zu<br />

ermöglichen". In der EU gibt es Pläne, regionale Produkte gezielter zu kennzeichnen<br />

– bis hin zum Bauernhof, von dem sie stammen. Und das Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz tritt dafür ein, die Unterscheidung<br />

zwischen Ursprungs- und Verarbeitungsort zu verbessern, um mehr<br />

Transparenz zu ermöglichen.<br />

Großes Potenzial liegt in der Kombination von regionaler mit ökologischer Produktion.<br />

Regional und nachhaltig – ist das also die Erfolgsformel für die Gastronomie<br />

und den Handel? Mit wachsendem Interesse auf Kundenseite und<br />

steigendem Nachfragedruck ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dies ändert.<br />

Es liegt an uns.<br />

Sebastian Frank<br />

„Koch des Jahres“<br />

Sebastian Frank,<br />

Küchenchef des<br />

Restaurant Horvath<br />

in Berlin, ging am<br />

10. Oktober als Sieger<br />

des internationalen<br />

Wettbewerbs<br />

Koch des Jahres auf<br />

der weltweit größten Fachmesse für Nahrungsmittelindustrie<br />

Anuga in Köln hervor.<br />

Die internationale Fachjury unter dem Vorsitz des<br />

Spitzenkochs Dieter Müller wählte Tristan Brandt<br />

aus Victor's Gourmet-Restaurant Schloss Berg in<br />

Perl-Nennig auf den zweiten Platz; der dritte<br />

Platz ging an David Papin aus dem Lago in Ulm.<br />

Die Sieger erhielten Preisgelder in Höhe von<br />

26.000 Euro. Für den Wettbewerb hatten sich<br />

insgesamt 400 Köche aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz beworben. In vier Vorfinalen<br />

in Köln, Stuttgart, Berlin und Hamburg<br />

ermittelte eine hochkarätige Jury die acht Finalisten.<br />

Diese stellten sich am 10. Oktober in Köln erneut<br />

der Herausforderung, in nur fünf Stunden<br />

ein originelles Drei-Gang-Menü mit einem Wareneinsatz<br />

von maximal 16 Euro pro Person sechsmal<br />

zuzubereiten.<br />

Wie auch bei den Vorfinalen bestimmte die Jury<br />

die Gewinner anhand einer „Blindverkostung".<br />

Jedes Menü wird mit einer Nummer versehen, sodass<br />

die Wahl des Siegers nur aufgrund des präsentierten<br />

Tellers erfolgt. Die internationalen<br />

Juroren des Finales, Dieter Müller, Martina Kömpel<br />

(Frankreich), Léa Linster (Luxemburg), Lisl Wagner-Bacher<br />

(Österreich), Hans Stefan Steinheuer,<br />

Erhard Schäfer, Georg Maushagen und Jordi Cruz<br />

(Spanien), verkosteten die 24 Gänge innerhalb<br />

von zwei Stunden. Am Abend ehrten sie Frank als<br />

klaren Sieger des Wettbewerbs.<br />

Foto: Koch des Jahres<br />

10 chefheads Nr. 6 | 3-20<strong>11</strong>

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