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ChefHeads-Magazin #06/11

Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Oktober 2011

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<strong>ChefHeads</strong>6-Oktober20<strong>11</strong>_2610_Chefheads-<strong>Magazin</strong> 26.10.<strong>11</strong> 12:18 Seite 16<br />

Text & Fotos: Klaus Lawrenz<br />

Und plötzlich sind sie in ihrem Element: „Als Curry – das ist ein<br />

Hammer!“, „Ich nehme am liebsten die Keule“, „Den Bauch<br />

rollen – das würden unsere Gäste zu fett finden“, „Es geht<br />

doch nichts übers Karée!“, „Ihr mariniert das hier echt mit Minze?“,<br />

„Dann probier’s doch mal mit Zimt!“ – Jean-Pierre Garnier, als Head<br />

of Export Services verantwortlich für den Fleischexport aus England,<br />

hatte im Hinterzimmer von Plumgarths Farmshop gerade zum Messer<br />

gegriffen und typische Schnitte des Lammfleisches erklärt und<br />

damit die Fantasie der Köche angeregt. Und so eng die 18-köpfige<br />

Reisegruppe um den hölzernen Schneidetisch steht, so lebhaft wird<br />

die Diskussion um die perfekte Zubereitungsmethode. Einig sind sich<br />

zu diesem Zeitpunkt alle: Die Qualität des Fleisches ist hervorragend.<br />

Und: Im Gegensatz zur Hauptkonkurrenz aus Neuseeland ist Lammfleisch<br />

von den britischen Inseln als Frischware zu beziehen, muss<br />

nicht tiefgefroren um den halben Erdball transportiert werden.<br />

„Ich stelle bei Gesprächen mit für Lammfleisch zuständigen Einkäufern<br />

aus der Großgastronomie fest, dass englisches Lammfleisch<br />

durch die besondere Fleischqualität, den einzigartigen Geschmack<br />

und die schnelle Lieferzeit von 48 Stunden überzeugt“, sieht Dr. Tim<br />

Schäfer, seit April neuer Marketing-Manager bei EBLEX (Verband der<br />

englischen Rind- und Lammfleischproduzenten), weiteres Wachstumspotenzial<br />

von englischem Lammfleisch in Deutschland. „Wir<br />

sind in der Lage, auf nahezu jeden individuellen Kundenwunsch bezüglich<br />

Menge und Zuschnitt schnell, flexibel und auch mit frischer<br />

Ware verlässlich zu reagieren.“<br />

Und das Geschäft zieht an: Nachdem Fleisch aus Großbritannien<br />

von den Verbrauchern nach dem BSE-Skandal lange gemieden<br />

wurde, sind die Verkaufszahlen in den vergangenen Jahren wieder<br />

kontinuierlich gestiegen. „Schon die Januarzahlen waren mit einer<br />

Verdopplung der Einfuhr nach Deutschland gegenüber dem Vorjahr<br />

ein voller Erfolg. Die gestiegene Nachfrage nach frischem englischen<br />

Lammfleisch bestätigen auch die jetzt vorliegenden Quartalszahlen“,<br />

freut sich Jean-Pierre Garnier. Im ersten Quartal 20<strong>11</strong> ist die<br />

Exportmenge im Vergleich zum Vorjahr um 79,22 Prozent auf 2.142<br />

Tonnen gestiegen. Dabei ist der deutsche Anteil mit gerade einmal<br />

10 Prozent am Schaffleischhandel noch weiter ausbaufähig: Traditionell<br />

steht es nur selten auf der Speisekarte der Deutschen, etwa<br />

als Einlage für Bohneneintopf. Erst in den letzten Jahren haben neue<br />

Rezeptekreationen mit Lammfleisch vermehrt Einzug in die moderne<br />

Küche gefunden. Der Verbrauch in Deutschland ist dennoch konstant<br />

sehr niedrig. Pro Kopf wurden im Jahr 2010 laut AMI nur 600<br />

Gramm Lamm- und Ziegenfleisch verzehrt, bei einem gesamten<br />

Fleischverbrauch von 60,3 kg pro Person im Jahr. Die Beliebtheit in<br />

den Küchen des Mittelmeerraums ist messbar: Frankreich ist Hauptabnehmer<br />

in Europa und mit 59 Prozent am Handel unangefochten<br />

und mit weitem Abstand vor Irland (<strong>11</strong> Prozent) die Nummer eins<br />

der Handelsbeziehung.<br />

Kein Wunder, dass sich die Gastgeber große Mühe geben, die<br />

deutsche Gruppe bei ihrem dreitägigen Trip durch das Herzland der<br />

Lammzucht nördlich von Manchester nach Möglichkeit zu verwöhnen.<br />

Aus den vier Ecken der Republik werden die Köche, Hotelbetreiber<br />

und Vertreter von Handel und Industrie eingeflogen und im<br />

altehrwürdigen, 700 Jahre alten Herrenhaus des Dunkenhalgh Hotels<br />

einquartiert. Natürlich wird ein typisch englisches Menü gereicht.<br />

Und natürlich besteht der Hauptgang aus Lamm. „Roast Lamb<br />

Rump with haggis crushed potatoes, asparagus wrapped in Parma<br />

16 chefheads Nr. 6 | 3-20<strong>11</strong>

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