BS 10-2020
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SCHIFFFaHrt<br />
© BDB<br />
Nur noch eine Handbreit Wasser …<br />
Die Wasserstände an der Donau sind zuletzt auf ein dramatisch niedriges Niveau gefallen.<br />
Vertreter der Binnenschifffahrt fordern dringend Hilfsmaßnahmen des Bundes und<br />
ein Entgegenkommen in den Häfen<br />
Besonders betroffen war der Flussabschnitt<br />
zwischen regensburg und<br />
Passau. am Pegel Pfelling wurden zuletzt<br />
nur noch rund 2,40 m gemessen, der<br />
normale Wert liegt zwischen 3,60 m und<br />
3,80 m. Damit näherte sich der Pegel seinem<br />
historischen tiefstand von 2,28 m<br />
an, der im august 2018 gemessen wurde.<br />
Der Bundesverband der Deutschen<br />
Binnenschifffahrt e.V. (BDB) fordert angesichts<br />
dieser massiven Beeinträchtigungen<br />
den schnellstmöglichen ausbau<br />
der Donau, wie er im Bundesverkehrswegeplan<br />
2030 im sogenannten »Vordringlichen<br />
Bedarf« verankert sei. Die Wasserführung<br />
sei in den vergangenen Jahren<br />
immer schlechter geworden, teils gebe es<br />
drastische »Sprünge«. Dass sich die Pegelstände<br />
an der Donau nach dem extremen<br />
Niedrigwasser vor zwei Jahren wieder<br />
ihrem rekordtief näherten, zeige, wie<br />
dringend der Handlungsbedarf sei.<br />
Nötig sei jetzt eine deutliche reaktion<br />
des Bundes, sonst werde sich die Donau<br />
zu einem »totalausfall« für den Verkehrsträger<br />
Binnenschifffahrt entwickeln,<br />
heißt es beim BDB. »Eine Entschärfung<br />
dieser Situation muss mit flussbaulichen<br />
Maßnahmen schnellstmöglich vorgenommen<br />
werden, damit die Unternehmen<br />
in der Binnenschifffahrt langfristige<br />
Planungssicherheit bekommen und<br />
die Versorgungssicherheit der Industrie<br />
nicht gefährdet wird«, sagt Friedrich<br />
Weigert, Vize-Präsident des BDB und<br />
Chef der Kühne+Nagel Euroshipping.<br />
Denn für die Binnenschifffahrt hat das<br />
Niedrigwasser dramatische Folgen: Die<br />
Schiffe sind zum teil nur noch mit einem<br />
Viertel der möglichen ladungsmenge unterwegs.<br />
regulär kann ein 1<strong>10</strong> m langes<br />
Güterbinnenschiff rund 1.600 t an Fracht<br />
befördern. Derzeit sind es etwa 1.200 t weniger,<br />
um Grundberührungen zu vermeiden.<br />
Zusätzlich entstünden neben dem<br />
größeren aufwand für die Planung der<br />
transporte deutlich höhere Kosten für<br />
das leichtern der Schiffe.<br />
Insbesondere der 69 km lange Donauabschnitt<br />
zwischen Straubing und Vilshofen<br />
limitiert die Binnenschifffahrt im<br />
süddeutschen raum. Das bayerische Kabinett<br />
hatte sich im Februar 2013 für den<br />
sogenannten »sanften« Donauausbau<br />
nach der Variante »a« ausgesprochen.<br />
auf die Umsetzung der damit verbundenen<br />
Maßnahmen warte man jedoch bis<br />
heute vergeblich.<br />
KF<br />
SCHLEUSEN GESCHLOSSEN<br />
BDB kritisiert Verdi-Streiks<br />
angesichts der ohnehin schwierigen lage der Binnenschifffahrt in der Coronakrise hat<br />
der Bundesverband BDB die Streiks bei Verdi kritisiert. Denn auch an einzelnen Schleusen<br />
wurde die arbeit niedergelegt, unter anderem am Main, Neckar und Dortmund-<br />
Ems-Kanal.<br />
»Unser Verkehrsträger hat ohnehin schon tagtäglich mit den Folgen einer chronisch<br />
unterfinanzierten und störanfälligen Wasserstraßeninfrastruktur zu kämpfen. Wenn<br />
Schleusen nun nicht mehr bedient werden, drohen massive Verzögerungen bei den<br />
transporten und Versorgungsengpässe«, kritisiert BDB-Präsident Martin Staats. n<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong><br />
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