BS 10-2020
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WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
rainer Kavermann von den Grünen kritisierte<br />
derweil die mangelhafte abstimmung<br />
zwischen den Gemeinden und dem<br />
landkreis. »Wir wollen einen Containerhafen,<br />
der Sinn und Verstand macht«, stellt<br />
er klar. Die Grünen seien auch weiterhin<br />
daran interessiert, mehr Waren und Güter<br />
per Schiff transportieren zu lassen.<br />
Der SPD-Fraktionsvorsitzende rehme<br />
unterstrich, dass die Partei weiterhin dafür<br />
sei, in Bohmte künftig Container umzuschlagen.<br />
auch er sei für eine Modernisierung<br />
des bestehenden Hafens.<br />
Um den Containerhafen sowie die Modernisierung<br />
des Schüttguthafens zu realisieren,<br />
war die Hafen Wittlager land<br />
GmbH (HWl) gegründet worden. Beteiligt<br />
daran sind die Gemeinden Bohmte<br />
(37,5%), Bad Essen (6,25%) und Ostercappeln<br />
(6,25%) sowie der landkreis Osnabrück<br />
(50 %).<br />
Was aus dem Unternehmen jetzt werden<br />
soll, sei noch nicht entschieden, heißt<br />
es. Die Frage sei schon, ob die Gesellschaft<br />
abgewickelt werden müsse, oder<br />
solle, wenn die Geschäftsgrundlage entfalle,<br />
so rainer Ellermann, Bürgermeister<br />
der Gemeinde Ostercappeln, der zugleich<br />
Mitglied des aufsichtsrats ist.<br />
Für lars Büttner von den linken sei die<br />
HWl »in ihrer jetzigen Form ungeeignet.«<br />
Die Verteilung der Gesellschafteranteile<br />
muss seiner ansicht nach verändert<br />
werden, zudem fordert er mehr Offenheit<br />
und transparenz in Bezug auf die genauen<br />
Pläne, um die Bürger über das angestrebte<br />
Vorhaben zu informieren.<br />
Osnabrück bekommt KV-Terminal<br />
So soll das KV-Terminal in Osnabrück aussehen<br />
Im etwa 25 km südlich von Bohmte gelegenen<br />
Hafen Osnabrück ist Mitte april<br />
der Bau eines neuen KV-terminals<br />
begonnen worden, auf dem künftig Container<br />
umgeschlagen werden. Die geplante<br />
anlage auf dem Gelände einer ehemaligen<br />
Kaserne ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Osnabrücker und Dortmunder Stadtwerke.<br />
Künftig sollen auf der 9,5 ha großen<br />
Fläche bis zu 150.000 ladeeinheiten<br />
pro Jahr von der Straße auf die Schiene<br />
bewegt werden. Herzstück sind zwei 40 m<br />
hohe und 50 m breite Portalkrane, die die<br />
Boxen zwischen Zug und lkw umladen.<br />
Sie bewegen sich entlang der vier Umschlaggleise,<br />
die jeweils eine länge von<br />
rund 720 m haben. Darüber hinaus sind<br />
bis zu acht Containerabstellspuren vorgesehen.<br />
Für Güter, die nicht mit dem Kran umgeladen<br />
werden können, werden zwei weitere<br />
Gleise gebaut, die jeweils etwa 290 m<br />
lang sind. Hier übernehmen reachstacker<br />
den transport der Stahlbehälter.<br />
Die Dortmunder Stadtwerke sind<br />
Hauptgesellschafter der tBOS (terminalbesitzgesellschaft<br />
Osnabrück, 49%)<br />
und haben bereits am Dortmunder Hafen<br />
eine Umschlaganlage für den kombinierten<br />
Verkehr gebaut. Das terminal<br />
in Osnabrück böte die Chance, die Containerverkehre<br />
beider Standorte sinnvoll<br />
miteinander zu koppeln, heißt es. Die<br />
Stadtwerke Osnabrück (25%) und Osnabrücker<br />
Spediteure (26%) halten die restlichen<br />
anteile.<br />
aktuell läuft die Suche nach einem Betreiber<br />
für die neue Umschlageinrichtung<br />
im Osnabrücker Stadthafen. Weil das<br />
KV-terminal, das im Sommer 2021 in<br />
Betrieb gehen soll, nicht über einen Schiffanschluss<br />
verfügt und Containerfrachter<br />
den Osnabrück wegen der zu geringen<br />
ausmaße der beiden Schleusen nicht erreichen<br />
können, war der Containerhafen<br />
Bohmte ursprünglich als Ergänzung für<br />
die Stadt an der Hase geplant. TWG<br />
GÜTERVERKEHRSZENTRUM HAFEN<br />
200 neue Jobs sollen in Hafennähe entstehen<br />
Die Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) hat im Oktober mit der Vermarktung<br />
des Sondergebiets »Güterverkehrszentrum Hafen« begonnen. am Stadteingang<br />
von Osnabrück soll ein Standort für »intelligente und innovative logistik«<br />
entstehen, so die WFO. In direkter Nähe befindet sich die Bundesstraße B<br />
68, die eine Verbindung zur autobahn a 1 darstellt. arbeitsplätze, Nachhaltigkeit<br />
und Vernetzung: Das sind die Faktoren, auf die die WFO besonderes augenmerk<br />
legt, wenn es um die Vermarktung des Sondergebiets »Güterverkehrszentrum<br />
Hafen« geht.<br />
»Unsere Zielgruppe für das Sondergebiet sind intelligente und arbeitsplatzschaffende<br />
logistikunternehmen«, so ralf Minning, Geschäftsführer der WFO. Intelligent<br />
bedeute in diesem Sinne, dass neben transport und lagerung von Gütern<br />
auch weitere Dienstleistungen angeboten würden, zum Beispiel Veredelung oder<br />
Montage. Darüber hinaus sollte das Unternehmen daran interessiert sein, Bestandteil<br />
eines starken regionalen Netzwerks zu werden und in Kontakt mit anderen Firmen<br />
zu treten. Besonders wichtig, so stellt Minning heraus, sei allerdings die Schaffung<br />
von arbeitsplätzen: »Das größte Entwicklungshemmnis für einen Standort<br />
sind fehlende Fachkräfte. Unser Ziel ist es, dass mindestens 200 neue arbeitsplätze<br />
geschaffen werden.«<br />
Die lage des Sondergebiets »Güterverkehrszentrum Hafen« sei dabei besonders<br />
günstig, denn es sei trimodal vernetzt und gut per lkw erreichbar. Die Nähe zum<br />
Hafen macht einen Gütertransport per Schiff möglich und auch das KV-terminal<br />
soll Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein.<br />
Noch bis zum 31. Januar 2021 können interessierte Unternehmen ihre Bewerbung<br />
an die WFO richten.<br />
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© Stadtwerke Osnabrück<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong><br />
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